Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Erdhausbau«
tullipan schrieb am 26.2. 2009 um 00:22:43 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
mit dem beruflichen aufstieg geht es voran. seit heute bin ich im reellen zeitungsverkauf eines zwei städte kunstblattes tätig.
mit zwei millionen personen in lebensmitttelpunkt wien sind zehntausend nicht einmal der nagel von meinem kleinen finger, hoffentlich doch wenigstens mit freiem auge zu sehende größe. moment einmal.
ich kalkuliere zehntausend mal zehn sind hunderttausend wieder mal zehn sind eine million mal zwei sind zwei millionen. also einmal und noch einmal nach zehn und dann noch einmal nach zwei. zweimal eine handvoll finger mit daumen und dann noch zwei finger. ist so groß wie ein stück. also ganze zwei hände und die zwei kleinen finger hochgestreckt. dazu der halbe nagel von einem kleinen finger zum vergleich.
das ist eine schöne menge eigentlich obwohl es so geringe größe hat. nicht einmal ein ganzer nagel als kleinstes.
es ist wenig. aber es ist ein klares konzept im blatt, sonst täte ich es garnicht vertickern.
ein ziegel ist es noch nicht, bloß die stützen vom empfangstisch im büro, die mir in die augen gefallen sind, stabiles papier.
zu schade für die schredder, star, sollst leben.
immer dieselbe josse in der josi.
arbeit, arbeit, die krank macht.
nur das nicht auf die dauer.
<< behan ist überzeugt. er wird eines dieser tage hinausgehen und alles hinter sich lassen. du warst und bist es nie gewesen für mich.
so wird er es vor sich hin sagen und die türen ganz sachte schließen.
die stadt ist laut.
heute die von den wiener wohnen. sie hatte ihn gedrückt mit dem zeigefinger auf den unterarm.
endlich war gelegenheit stressfrei ein wenig miteinander zu kommunizieren.
die lauten gespräche,die musik aufgedreht.
wo hast du heute dein sommer make up gelassen?
war das nur für gestern?
sie zieht an ihrer zigarette und winkt einmal kurz mit den wimperm, sieht ihm gerade ins gesicht.
ja, gestern war doch auch fasching. und sie lacht einmal, zweimal.
aber das du das sagst. die andern allen haben nur gemeint, ey, wie schaust du aus und pfffh, was hast du da gemacht.
er freute sich. prima reaktion, die frau.
die andern, sagte er laut, die sind ja nicht up to date.
sie knickte ein wenig zusammen wie eine kickboxerin, hob blitzschnell ihre beiden unterarme, die zeigefinger ausgestreckt auf sein gesicht. jey, du hast es als einziger gecheckt, rief sie.
beide lachten sie losgelöst und gingen auseinander.
behan ist unglücklich. immer dieselbe jossi in der josi. wer will das schon.
>>
das erdhaus, mein eigenes erdhaus, es muß bald was werden. immerhin habe ich noch kein kind gemacht. nicht ein einziges. keine sorgepflichten. außer für mich selbst. mir geht es gut. ich kann endlich aussteigen. und eine zeitung verkaufen, die ich lässig finde unter all dem anderen schund. und mittelmaß. und hochkultur.
mit ausweiß. das ist groß.
hoffentlich wirds kein problemkind. das wäre schlimm.
schlimmer tag heute.
max mustermann schrieb am 1.12. 2007 um 23:29:09 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
behan ist behan. soviel ist sicher, das weiß er. besser gesagt, soviel ist ihm geblieben. oder ist er jetzt so frei, behan zu sein und sonst nichts. wenigstens er selbst, und nicht ein anderer. er selbst. vielleicht ist ihm auch sein selbst ein wenig abhanden gekommen in den letzten jahren. und darum ist alles andere von ihm almählich gegangen, fort ins nichts. alles andere als er selbst, vielmehr das, was von seinem selbst noch geblieben ist. damit er wieder mehr selbst sein konnte. er. behan. sein eigener name. sein eigener körper. sein eigenes leben. die musik ist ihm noch geblieben. die musik. nicht daß es davon mehr leben kann als so ein dahinexistieren, vielleicht eine unglückliche liebe, seine liebe zur musik. aber die einzige liebe, die er in seinem leben gefunden hat, oder hat sie ihn entdeckt. ja, eine unglückliche liebe, weil sie seine erwartungen nicht erfüllt hat. er weiß es nicht, ob er selbst immer zu ungenügend gewesen ist für diese liebe oder ob einfach seine erwartungen zu hoch gesteckt waren und immer noch sind.
aber auch wenn es eine unglückliche liebe ist, geworden ist, wenigstens ist es eine verlässliche. und so war er nicht alleine. nicht ganz. nicht...ganz.
behan schrieb am 30.9. 2007 um 06:41:05 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Bedan stand an der Bim-Station und wartete wie die anderen auf die nächste Bim.
Er war noch ziemlich beieinander von der Party gestern. Das war aber auch ärgstens gewesen. Eigentlich war er plakatieren gegangen wie jeden Abend sonst auch. Auf diese Art kam er ein wenig unter die Leute, auch wenn er eigentlich kein Geld hatte und ohne Geld ist es recht langweilig in der Stadt.
Die Location gestern war neu gewesen für ihn, die Menge Leute die dort waren und der Trubel hatten ihn angezogen wie ein Magnet das Eisen.
Dann an der Türe gestern:
»Kostet 10 Euro Eintritt«
»Aber ich habe kein Geld und ich will auch bloß ein Plakat aufhängen.«
»Zeig mal was das für ein Plakat ist«
»Für die Hausbesetzer-Soli von den Punks«
»Ist gut, komm rein, dann gehst du aber wieder«
»Ist aber viel los bei euch heute, was ist das ?«
»Queer-Party, wennst dich auch queer anziehst, brauchs keinen Eintritt zu bezahlen. Klamotten gibts hinten jede Menge.«
»Echt? Das mach ich, das ist super!«
»Ist gut. Mach mal. Viel Spaß. ...Der Typ kann rein, zeigt ihm die Klamotten!«
So war das Gespräch vor der Tür gewesen. Wirklich, da war die Post abgegangen bei der Party. So fett war er schon lange nicht gewesen. Schlecht war ihm ausnahmsweise nicht, aber irgendwie war das Hirn noch vernebelt und er kannte sich nicht so genau aus, war er überhaupt auf der richtigen Station. Er sah um sich, immer noch in den Klamotten von der Party, wallender roter Daftrock, Struppige Felljacke, seine Schuhe hatte er irgendwo gelassen.
Einer der Wartenden starrte ihn böse an, jetzt erst fiel es ihm richtig auf. So ein kleiner in abgewetztem schäbigem Billiganzug und mit Schnurrbart, griesgrämiges Gesicht. Starrte nur böse und sagte kein Wort. So ging das aber nicht. Behan war richtig unangenehm berührt von so einem wortlosen mißbilligendem Anstarren. Er ging auf den Mann zu.
»Entschuldigen Sie, sie haben da einen Fleck auf dem Gewand«
Behan hob eine Hand und berührte beinahe den Anzug des Griesgrams.
»Da, einen Fleck, wie sieht das aus, igitt. Warten sie, ich helfe Ihnen«
Der Typ hüpfte einen Schritt zur Seite und hob abwehrend die Hände.
»Bleiben sie mir vom Leibe«
Beham brüllte laut:
»Ich wollte ihnen doch nur helfen!«
Einige der umstehenden Wartenden schmunzelten.
Die Bim kam, Beham stieg ein und setzte sich. Nach Hause, schlafen und sonst nichts.
tullipan schrieb am 11.5. 2009 um 16:43:05 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
erst einmal pflückt er sich wie jeden tag eine handvoll spinatblätter, vor allem die löchrigen, schon von den schnecken angefressenen.
behan setzt sich an den grob zusammengetischlerten holztisch beim nussbaum.
lustlos kaut er an den margarinebroten, die er sich gestern im obdachlosentageszentrum gestrichen hat, beisst ab und zu an den spinatblättern ab.
eine handvoll saftiges grün, jeden tag morgens und abends.
dazu trinkt er wasser, das er mit dem kanister vom dem trinkbrunnen aus dem nächsten park geholt hat.
bis die brunnenanlage da trinkwasser gibt, das wird noch dauern, denkt er.
behan blickt nach der sonne.
es ist ein heisser, wolkenloser frühsommertag.
könnte schon mittag sein, eher ein wenig darüber, überlegt er.
der traum beschäftigt ihn noch immer.
trostlosigkeit befällt ihn.
mit einer hand streichelt er über seinen körper, die nackte haut an den oberarmen, über sein gesicht.
er fährt unter sein leiberl und streicht leicht über den bauch, die brustwarzen, kreist um seinen bauchnabel.
na ja, sagt er sich. mich selber streicheln finde ich nicht so toll.
ihm fällt die beziehungstherapeutische sitzung mit seiner kranken ehemaligen freundin ein. na ja, freundin. sexpartnerin, freundin.
eigentlich weiss ich es nicht mehr.
ihr locker dahingesagtes reden, na, wenn mir mein partner keinen sex mehr geben täte, würde ich halt masturbieren.
bei ihr klang das so, wie wenn ein superreicher sagt, na, wenn ich kein geld hätte, täte ich mich halt schon irgendwie behelfen können.
fällt eher unter die kategorie lässige sprüche.
behan spürt den vertrauten zorn in sich aufsteigen.
er legt das angebissene brot zur seite und greift nach dem tabak.
mir schmeckts nicht mehr, mal eine rauchen.
zum erdaufhacken habe ich auch keine lust, ist eh schon viel zu heiss.
verdammter mist, dass ich den rucksack mit der saxflöte verloren habe.
wieso bekomme ich nie meine sachen zurück, wenn ich was verliere.
behan möchte jetzt gerne sax spielen, das spürt er.
sich abreagieren, alles herausschreien in tönen, sprudelnden klangkaskaden, und wieder sanfte, sachte klangmelodien aus dem rohr herauslocken.
die saxflöte fehlt mir wirklich.
behan seufzt. dann grummelt er.
irgendwie, denkt er, kann ich mir selbst was bauen.
ein rohrblatt, eine flöte oder ein horn.
ein paar schnüre, mehr braucht es nicht.
bis ich wieder geld bekomme, das dauert noch über ein monat.
vorher gehe ich nicht zu meinem musikhändler.
und dann will ich das grosse saxophon, wenigstens anzahlen.
auch wenns fast zwei monate lebensbedarf kostet.
ich will es sehen, ich will es anfassen, zerlegen bis ins kleinste schräubchen, putzen, pflegen, polieren bis es golden glänzt. und wissen, das es bald vollständig mir gehört.
das grosse saxophon.
die zigarette ist ausgegangen in seiner hand, achtlos wirft behan den kalten stummel zu boden.
den klaube ich später auf.
er spürt wieder appetit und trinkt erstmal noch ein häferl wasser.
ich habe ja noch kaum gefrühstückt, sagt er sich.
wenn es so weitergeht, falle ich noch ganz vom fleisch.
Einige zufällige Stichwörter |
gevögelt
Erstellt am 2.9. 2002 um 09:56:08 Uhr von namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de, enthält 28 Texte
Schöpfung
Erstellt am 29.4. 2001 um 17:04:20 Uhr von Gibs, enthält 30 Texte
Hans-Leinberger-Gymnasium-in-Landshut
Erstellt am 18.4. 2002 um 21:58:29 Uhr von Jakob the dark Hobbit, enthält 18 Texte
und-ewig-grüßt-das-Murmeltier
Erstellt am 19.1. 2009 um 08:22:17 Uhr von DaDa, enthält 5 Texte
Schule
Erstellt am 24.9. 1999 um 21:11:05 Uhr von Tanna, enthält 429 Texte
|