Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Callcenter«
com schrieb am 9.1. 2003 um 01:05:35 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Ich hab ja mal im Callcenter (Outbound) gearbeitet und da lief das so:
Man nehme sich eine D-Info-CD, drucke sich alle Nummern der Zielstadt aus, rufe diese der Reihe nach an und frage die Opfer aus (Wieviel verdienen Sie, Wie sind Sie versichert, bla bla). Ziel des Spiels ist eine aufgrund des Anrufes bestätigte Identität und ein Rahmenprofil über die finanzielle Lage des Opfers, natürlich getarnt als statistische Umfrage. Der Zielgruppe (Arbeitnehmer, verheiratet, festes Einkommen zwischen 2000 und 5000 Euro) schickt der Callcenterkunde, in diesem Falle ein Steuerberatungsunternehmen, natürlich Steuerberater auf den Hals. Rentner, Arbeitslose, Niedrigverdiener und Studenten fliegen raus, das macht die ganze Sache schwierig.
Ich hatte nach 3 Stunden ca. 5-7 Menschen, die den Kriterien entsprachen und habe jeweils 2,50 Euro bekommen.
Ich habe aber auch noch eine andere Erfahrung mit Callcentern gemacht. Einmal rief mich eine junge Dame an und fragte mich über meine Radio-Hörgewohnheiten aus. Ich machte bereitwillig mit und bekam 2 Monate später einen Anruf von einer Radiomoderatorin - war gleich live auf Sendung (*shock*) und sollte einen Betrag erraten, den ich hätte gewinnen können, wenn ich das Programm verfolgt hätte. Der Sender gehörte zu den von mir »ab & zu« gehörten Stationen - und ich könnte wetten, dass man da nur »ab&zu«-Hörer genommen hat, um ein paar, aber nicht zu viele Gewinner zu haben... ;o)
tootsie schrieb am 18.3. 2009 um 18:32:43 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Das Ende meiner Karriere im Callcenter zeichnete sich schon gestern Abend ab. Ich habe eine Flasche Sekt getrunken - das Sonderangebot kam mir gerade recht. Außerdem hielt ich es für angeraten, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Der Schlaf war tief und traumlos, bis ich gegen drei Uhr morgens erwachte und bis zur Dämmerung nicht mehr einschlafen konnte. Aufgewacht bin ich gegen dreizehn Uhr. Eine Stunde habe ich nicht gewagt, den Schutz der Mulle aufzugeben. An Frühstück war nicht zu denken - ich hatte wieder heftige Magenangst und trank nur Kaffee. In der Hoffnung, meine Verstopfung loszuwerden, kamen noch ein paar Zigaretten dazu. Seit drei Tagen habe ich nicht mehr geschissen! Irgendwann regte sich der Darm und förderte widerwillig einen Stein zutage. Als es dann Zeit war, zur Arbeit zu gehen, stellte sich verstärktes Unbehagen ein: so seltsam das klingen mag - ich war nicht in der Lage, die Wohnung zu verlassen. Immer wieder wollte ich die Schuhe zubinden, aber ich fürchtete die Konsequenzen. Der Gedanke an Kündigung hatte mich schon die ganze Nacht beschäftigt und den Vormittag über auch... So saß ich dann, und die Zeit verging. Gefangen zwischen Telefon und Tür entschied ich, den Magister anzurufen. Er legte mir nahe, einfach zu kündigen. Seiner Meinung nach führe ich auf Reserve, und er wolle mich nur ungern wieder in der Klapse abladen. Also habe ich gegen 16.45 Uhr telefonisch gekündigt und das entsprechende Schriftstück eine Stunde später in den Briefkasten geworfen. Zum ersten Mal seit drei oder vier Wochen atme ich frei. Genau einen Monat habe ich es ausgehalten - lange genug, um herauszufinden, dass ich Leute nicht überreden mag, ungünstige Kredite aufzunehmen. Es geht mir gut mit dieser Entscheidung - zumal man mich mit falschen Angaben gelockt hatte: der Lohn betrage acht Euro und vierzig Cent. Sonst hätte ich nie an dieser Bewerberrunde teilgenommen! Die Email liegt auf meinem Rechner. Acht Euro. Da KONNTE ich nicht nein sagen. Aus acht Euro wurden fünf Euro und das unangenehme Gefühl, dauerhaft an die Kandare gelegt worden zu sein.
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