Bundesereignisamt

Das Bundesereignisamt spendiert allen bedrohten Völkern eine Müllerzeugungsanlage mit deutschen Sicherheitsstandards.

Ab sofort werden alle politischen Entscheidungen nach dem Zufallsprinzip gefällt.
Ferner richtet das neugegründete Bundesereignisamt an jeder größeren Straßenkreuzung einw öffentliche Würfelbude ein, an dis sich die BürgerInnen in Streitfällen wenden können.

Und jetzt: Musik!

Da gibt es bei Langeweile Ereigniskarten zu beantragen, natürlich Bundesereigniskarten.
Ein Landesereignisamt sowie Gemeindeereignisämter gibt es bei uns in Schleswig-Holstein leider noch nicht. Und Bundesereignisse interessieren mich irgendwie nie, also mal wieder eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, der die Medien hoffentlich bald auf den Grund gehen werden.
Kein Wunder, dass Schleswig-Holstein so strukturschwach ist, der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein am Arsch ist. Nicht mal am Hochwasser 2002 wurden wir beteiligt, außer ein paar Zentimeter über Normal in der Nähe von Lübeck, aber selbst die Elbe hat vor den Ufern Schleswig-Holsteins Halt gemacht. Man kann sich also nicht einmal mehr auf die Natur verlassen. Es ist zum Heulen. Markwort, übernehmen Sie! Aust, wo bleibt ein Spiegel-Titel? Diekmann, eine Schlagzeile, aber Pronto! Stefan Meyer, ich verlange einen Beitrag in der Rubrik »Akte investigativ - Reporter decken auf!« Herr Hildebrandt, eine beißende Satire, bitte, und Herrn Biermann fordere ich auf, ein traurig stimmendes Lied in A-Moll zu komponieren. Und was macht Herr Schröder? Urlaub in Hannover! Ein Trauerspiel ist das!

Das Bundesereignisamt bepflanzt die Böschungen des Mittellandkanals mit Anglern.

Das Bundesereignisamt führt ab dem 17. Dezember allen an das Bundesereignisnetz angeschlossenen Haushalten täglich freudestrotzende Ereignissignale über ein nagelneues Koaxialkabel zu. Ab Januar nächsten Jahres sollen die Koaxialkabel ausgebuddelt und durch neueste Glasfaserkabel ersetzt werden, welcher Vorgang wiederum vielfältige Ereignisse erwarten läßt.

Um fünf Uhr verläßt das Bundesereignisamt seinen kollektiven Schreibtisch und versammelt sich zum letzten Gefecht.

Berlin. Das Bundesereignisamt hat Berichte dementiert, nach denen eine Ereignissteuer auch auf Erwerb und Inanspruchnahme von Gemeinschaftskarten zu zahlen sei. Vielmehr sei in Planung, eine Gemeinschaftssteuer für Verkauf und Erwerb von Ereigniskarten einzuführen. Die Einnahmen sollen zur Entlastung der Steuerprojekte »Rauchen für die innere Sicherheit« und »Tanken für die Krankenkassen« dienen. Erwartungsgemäß kam Kritik aus den Reihen der Opposition. Die jeweiligen Parteivorsitzenden warfen dem Bundesereignisamt Versagen vor.