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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 8.5. 2008 um 21:51:32 Uhr schrieb
tootsie über Ausdrucksputzen
Der neuste Text am 13.7. 2008 um 06:22:11 Uhr schrieb
tootsie über Ausdrucksputzen
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Ausdrucksputzen«

tootsie schrieb am 8.5. 2008 um 21:51:32 Uhr zu

Ausdrucksputzen

Bewertung: 1 Punkt(e)

Es ist erstaunlich. Ich habe tatsächlich heute eine kiffende Witwe kennen gelernt. Ihre Kinder sind seit fünf Jahren aus dem Haus, sie hat ein paar Töpferkurse besucht und verfiel dann durch die Wechseljahre in Depressionen. Irgendwann sei sie beim Cannabis gelandet. Einmal pro Woche kocht sie sich einen Pudding, stellt klassische Musik an und macht Hausputz. Ihrem Bekunden nach könne sie sich selbst verwirklichen, wenn sie Staub an einigen Stellen belässt, wo er dann zur Patina menschlicher Wärme wird. In sterilen Räumen fühle man sich nicht wohl, also bleibt eben ein gewisses Quantum an Staub übrig und sorgt für Behagen. Beim Aufräumen Anordnen werden liebe Erinnerungen wach, sie gelange zu Erkenntnissen, sie sie erfüllen und befriedigen. Im Gespräch blitzen ihe Augen listig, und sie zeigt mir ihre Vitrine: in der Anordnuung der Nippesfigüürchen liegt ein Muster, das so viel über ihre Persönlichkkeit verräät wie DER SCHWUNG IHRER HANDSCHRIFT!

tootsie schrieb am 14.5. 2008 um 00:05:25 Uhr zu

Ausdrucksputzen

Bewertung: 1 Punkt(e)

Simone strafft sich ein wenig. »Ja, sie kenne dope von der Palliativ, ja. Die Zivis hatten immer was dabei

In ihrer Freizeit recherchiert sie die pharmakologischen Eigenschaften der grauen Substanz.

Simone schaut verlegen drein, ihr Gesicht ein Schatten vor dem Fenster in einem thüringer Fachwerkhaus. Sie fährt fort, hastig an ihrer Zigarette ziehend. Der rote Punkt zittert in der zunehmenden Dunkelheit:

"Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass THC die Neuroneogenese im Hippocampus stimuliert. In Verbindung mit Fluoxetin - welches seinerseits die neuroplastizität anregt, entfaltet Cannabis seine Wirkung.

Nach einiger Zeit der Deperession nachm ich Cannabis zusammen mit Fluoxetin ein. Nun bin ich ein Monster. Meine Intelligenz nahm immer weiter zu, ich entlarvte Hausfrauenverdummung als solche und wurde Aktivistin im Kampf gegen die Soap.

Leider hat diese Hochbegabung einen einsamen Menschen aus mir gemacht. Auch, wenn es den Anschein hat, als kommunizierte ich mit Ihnen, ist es doch eher so, dass eine leblose Persona zu Ihnen spricht. Seien Sie nicht schockiert; ich weile bereits in einer besseren Welt."

Simone, die entrückt in die Garnitur sinkt und dabei Chackren auf ihrer Stirn balanciert, fährt fort:

"Anfangs fühlte ich mich wahnsinnig überlegen. Ich begann, andere in diese fremde Welt hinein zu stoßen. Dieses Licht! Ich habe unsere Patienten ins Licht gebracht. Nach meinem Ausscheiden aus dem Hospiz habe ich noch eine Zeit lang als Hospizkasper gejobbt, aber man hat mich irgendwann rausgeschmissen. Es ist nicht schön, zum alten Eisen zu gehören.

Nun habe ich das Ausdrucksputzen für mich entdeckt. Auch ein Mensch wie ich, der schon mehr Tage hinter sich weiß als vor sich, auch ein alter Mensch möchte sich verwirklichen können. Die Meisterschaften geben mir einen gewissen Kick"

tootsie schrieb am 13.7. 2008 um 06:22:11 Uhr zu

Ausdrucksputzen

Bewertung: 1 Punkt(e)

Simone hat in ihrer Freizeit bei emule Hörbücher heruntergeladen, dabei waren Radiomittschnitte aus Brüssel. Sie hörte Französische Anatomen über den Ursprung des Blinddarmes reden... Später wollte sie mehr wissen. Da war die Quantenmechanik, die sie ohne Diagramm umd Zahlenmagie begriff; die Theorien Einsteins verschmolzen mit den Erkenntnissen Professor Baumanns über das Denken des Menschen und darüber, wie es sich in Texten spiegelt.


Simone liebte diesen Mann. Sie hatte sich heimlich ins IALT geschlichen und seinen Vorträgen gelauscht. Sie hatte seine Buchempfehlungen notiert, einige der Bücher gelesen und war begeistert von Beleg zu Beleg gehüpft.

Sie beneidete die echten Studenten wirklich nicht. Simone war eine intellektuelle Halbweltdame. Derzeit war sie mit einem Botaniker liiert. Sie hatte ihn dazu angeregt, gewisse Pflanzen, Meristeme, meristematische Zellen mit Kolchizin zu behandeln.


Unter Tausenden von Keimlingen überlebte ein polyploides Exemplar, dessen Klone ihm ein erklekliches Sümmchen einbringen...

Ein bisschen Luxus. Er war ja nicht einmal Professor... Er erklärte ahnungslosen Abiturientinnen den Unterschied zwischen Blaualgen und den Eycaryoten. Es gibt keine glückliche Liebte für einen Nerd wie ihn. Und plötzlich ist da diese Person, diese Frau... die seinen Schmerz und seine Kränkung und den Eiter in seiner Seele riechen konnte. Er war ihr sofort verfallen.

Diese Frauen gab es, aber sie sagte: ! Il n-y-a pas d'amour heurreux..."

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