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Ihr wollt mich nur wahrnehmen wenn ich schwach bin. Ich habe große Übung im Schwachsein. Ich gebe mich nach vielen Tagen Laufen und Tagen des immer Gleichen die ich seit vielen Jahren habe dem Schwachen hin, also dann tun mir alle Knochen weh, ich habe die Anzeichen von Grippe und das Schlimmste, ich bin dabei so gefühllos, so unendlich traurig über das was ich geworden bin, ein schlechter Freund, einer der keinen Freund mehr will, ein eigenartiger Bruder, ein Bruder für den man sich vielleicht sogar schämen muss, ein immer wieder Drogensüchtiger, ja, auch wenn ich mit meinem Drogenverbrauch mittlerweile weit unter dem Durchschmitt liege, so habt ihr doch alle richtig erkannt, es ist so, ich komme auch mit kleinen Mengen nicht zurecht, das immerwährende Aufhören, das Aufsparen, noch hundertfünfzig Tabletten, das war vor drei Jahren, dann noch sechzig Tabletten, das war vor zwei Jahren, noch zwanzig Tabletten, das war vor einem Jahr, immer wieder diesen Urlaub vom Alltag nehmen, schon lange keine ganze Tablette, nein, längst sind es Viertel, sogar Fünftel und Sechstel habe ich eingenommen, dann dauert der Urlaub vom Alltag einen Tag länger, irgendwann war ich bei Zehn, bei Acht, und ich fing an zu betteln, jetzt bei allen Brüdern, aber Betteln hilft nicht, dann waren es noch sechs, das war vor einem Vierteljahr, dann vier, drei, es hilft nichts. Die Substanz gefällt mir zwar aber ich verdächtige sie gewisser Wirkungen die mir nicht gefallen. Meine Netzhautablösung hat in der Zeit der Einnahme begonnen. Davon möchte niemand etwas wissen. Der Urin riecht nach Schwefel. Tatsächlich enthält die Formel Schwefel. Schwefelhaltige Radikale können an Proteinhäute reversibel andocken und dort eine Weile ausharren. Die Netzhaut ist eine Proteinhaut. In den Tränen könnte Schwefel sein. So etwas lässt sich leicht überprüfen. Das steht nicht auf dem Beipackzettel. Mein Bericht und mein Vorschlag die Hypothese zu überprüfen könnte der Herstellerfirma einen Umsatzrückgang in beträchtlicher Weise zufügen. Löschen Sie das sofort aus dem Blaster. Übersetzten Sie das nicht ins Englische. Publizieren Sie das in keiner Fachzeitschrift. Lassen Sie die Finger von Schmidt's Statistik. Warum hat man Sie für schizophren erklärt. Um sie zu schützen. Vor wem. Ich war in zwei Hospitalen. Im ersten da dachte man, ich habe viel Geld, im zweiten da dachte man ich sei ein armer Schlucker. Man hat mich sehr sehr unterschiedlich behandelt, mit großer Zuvorkommenheit und mit Ignoranz und Angebrülle. Aber etwas war in beiden Institutionen ganz gleich: Man hat mich immer wieder dazu überreden wollen und gedrängt eine Reihe von Medikamenten einzunehmen, das war das beherrschende Thema beider Klinikaufenthalte. Diese Einnahmen sollten etwas Langfristiges sein. Ich durfte aber mit keinem Menschen sprechen der solche Medikamente ebenfalls einnimmt. Das sei wegen des Datenschutzes nicht möglich. Ich habe nach der erfolgreichen Alkoholentwöhnung Angst erneut süchtig zu werden. Zumindest abhängig vom Wohlwollen eines Arztes. Dieses eine Medikament kenne ich und ich kenne seine Absetzsymtome mittlerweile zur Genüge. Deshalb wollte ich damit weitermachen und nicht wieder ein Neues ausprobieren. Aber ich weis ja nicht ob das die Pläne zur Erprobung potenter Substanzen an noch einigermaßen »Beitrosten« der anderen forschenden Pharmaunternehmen durcheinanderbringt. Ich bin auch so ein Ding. Also so eine juristische Person. Verflucht, ich will Freiheit. Hört ihr mich. Ich mache keine Vorwürfe. Ich berichte. Ich bin verantwortlich. Natürlich jammere ich. Jammern ist Gesang. Die Details ihrer Inkompetenz interessieren mich nicht. Unsere Enthaltung hat nichts mit Neutralität zu tun. Stellenweise Glatteis. Improvisierte Musik ist, einen organischen Prozess adäquat in einen logistischen Prozess zu verwandeln, ich muss sicher sein daß diese Musik nicht wie irgend etwas klingt.
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