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ARD-Ratgeber schrieb am 9.12. 2005 um 15:27:58 Uhr über

Netzfundstück

Ich weiß nicht wie ernsthaft krank die Menschheit wirklich ist, aber ich ich vermute mal wäre die Menschheit ein Pferd, müßte man sie erschießen wie in einem schlechten Western.

Folgende Zeugnisse von Spiegel-Online gestohlen beweisen es:

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SPIEGEL ONLINE - 09. Dezember 2005, 13:02
URL: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,389472,00.html
Essay

Gebt den Juden Schleswig-Holstein!

Von Henryk M. Broder
Der Vorschlag des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad, Israel nach Deutschland zu verlegen, ist nicht so absurd, wie er klingt. Betrachtet man die Idee vorurteilsfrei, zeigt sich dahinter eine historische Bodenreform zum Nutzen aller beteiligten Parteien.

Jetzt fallen sie wieder über den iranischen Staatspräsidenten her, weil er vorgeschlagen hat, Israel aus dem Nahen Osten nach Deutschland bzw. Österreich zu verlegen. Sogar diejenigen, die über Mahmud Ahmadinedschads Forderung, »Israel von der Landkarte auszuradieren«, nicht allzu empört waren, reagieren aufgeregt, denn nun sehen sie das Problem auf sich zukommen. Mag eine »world without zionism« noch vorstellbar sein, ein Europa mit einem Judenstaat mittendrin ist eine Horrorvorstellung, die niemand zu Ende denken möchte.




Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte Ahmadinedschads Vorschläge »vollkommen inakzeptabel«. Für ihr vorschnelles Urteil hat es keine Rolle gespielt, dass der iranische Staatschef immerhin von seiner ursprünglichen Forderung, Israel zu vernichten, abgerückt ist und stattdessen eine »Verlegung« des »zionistischen Gebildes« möchte. Vom humanitären Standpunkt ist das ein Fortschritt: Die Israelis sollen nicht mehr ins Meer gejagt, sondern nur noch auf eine Reise übers Meer geschickt werden. Man könnte es auch so sagen: Europa soll das Problem, das es kreiert und exportiert hat, zurückbekommen. Doch der Empfänger verweigert die Annahme der Sendung, noch ehe sie abgeschickt wurde.

Freilich: Wo Ahmadinedschad Recht hat, da hat er Recht. Es nutzt nichts, ihn als »außenpolitisch unerfahren« zu bezeichnen, wie es der Direktor des Orient Instituts, Udo Steinbach, vor kurzem getan hat.

Der Nahost-Konflikt ist nicht nur ein Kollateralschaden des Holocaust, er ist ein Produkt des europäischen Antisemitismus. Ohne die Pogrome in Polen und Russland, ohne die Dreyfus-Affäre in Frankreich (die Herzl erst zu einem Zionisten gemacht hat), ohne den deutschen Versuch der »Endlösung« der Judenfrage würden die Juden immer noch von einem eigenen Staat träumen, statt ihn verteidigen zu müssen.

Palästinenser zahlen Zeche für Sünden der Europäer

Ahmadinedschads Überlegung mag zu kurz greifen, aber im Prinzip ist sie richtig. Die Palästinenser zahlen die Zeche für die Sünden der Europäer. Und wenn es so etwas wie eine historische Gerechtigkeit in dieser Welt geben würde, wäre der jüdische Staat in Schleswig-Holstein oder in Bayern errichtet worden, nicht in Palästina.

Ich habe diesen Satz schon mehrfach geschrieben, zuletzt an dieser Stelle, und bin nun ebenso froh wie überrascht, dass Ahmadinedschad meine Überlegung aufgegriffen hat - wenn auch ohne Quellenangabe.

Historisch ist diese Idee nicht so absurd, wie sie nun dargestellt werden. In der zionistischen Bewegung war es lange nicht klar, wo der »Judenstaat« errichtet werden sollte. Herzl sprach von einem »Stück Erdoberfläche«, das die Juden in eigener Regie verwalten sollten. Es gab Überlegungen, eine »Kolonie« in Uganda oder Argentinien zu gründen. Dass die Wahl schließlich auf Palästina fiel, hatte sowohl historisch-emotionale als auch praktische Gründe. Wilhelm II., der sich als Schutzherr der Heiligen Stätten in Jerusalem verstand, wollte gerne ein deutsches »Protektorat« in Palästina haben und war deswegen für Herzls Ideen empfänglich. Wäre der Erste Weltkrieg nicht dazwischen gekommen, hätte aus dem Projekt etwas werden können.

So aber wurde Israel erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, unter ganz anderen, extrem dramatischen Umständen. Es ging nicht nur darum, den Juden »eine Heimstatt« zu geben, sondern auch über eine halbe Million »displaced persons«, Überlebende des Holocaust, aus Europa loszuwerden. Und so wurde das alte jüdische Gebet »Nächstes Jahr in Jerusalem« plötzlich Wirklichkeit.

Aber wie das so mit Wünschen und Träumen ist, die wahr werden: Kaum hatten die Europäer ihr Problem gelöst, wurde ein neues geschaffen. Es ist in der Tat schwierig, den Palästinensern klarzumachen, warum sie ihr Land mit den Juden teilen sollen, die von den Europäern schlecht behandelt worden sind. Die Palästinenser sind weder für die Pogrome von Kishinew bis Kielce, noch für die Konzentrationslager-Politik der Nazis verantwortlich.

Rückkehr zum Verursacherprinzip

Was Ahmadinedschad jetzt verlangt, ist die Rückkehr zum Verursacherprinzip. Für die Lösung eines Problems sind diejenigen zuständig, die es in die Welt gesetzt haben.

Und das sind die Europäer. Man könnte ihm allenfalls entgegen halten, dass er sich in der Geschichte nicht gut genug auskennt, weil er sie auf den deutschen Beitrag reduziert, statt auch die Russen, die Polen und die Franzosen in die Pflicht zu nehmen.

Aber diese Verknappung ändert nichts daran, dass Ahmadinedschad im Prinzip richtig liegt. Und statt sich über seinen Vorschlag zu empören, wäre es besser, die Vorteile zu erkennen, die er allen beteiligten Parteien bietet. Die Israelis wären endlich ihr größtes Problem los: die Sicherheit. Denn dafür wäre jetzt Deutschland zuständig. Und angesichts der traditionell guten deutsch-arabischen Beziehungen würde es kein arabisches Land wagen, Deutschland anzugreifen.

Der zweite große Vorteil wäre: Statt viel Geld für Reisen nach Europa auszugeben, wären die Israelis schon da, wo sie sich wohl fühlen, wo man so wunderbar einkaufen und auch am Samstag Bus und Zug fahren kann. Für die deutsche Seite wäre der Zugewinn noch größer. Endlich wäre der »jüdische Beitrag zur deutschen Kultur« wieder da, den man seit 1939 so schmerzlich vermisst. Kein Schmachten mehr nach frischen Bagels, echtem Klezmer und koscherem Fingerfood, nach jüdischen Erfindern und Nobelpreisträgern. Sie würden alle in die deutsche Statistik fallen.

Manche Stellen im Allgäu haben Ähnlichkeit mit Landschaft in Samaria

Bleibt nur die Frage, wo man den jüdischen Staat auf deutschem Boden errichten soll. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind dünn besiedelt, in der ehemaligen DDR stehen Millionen von Wohnungen leer. Man kann aber nicht davon ausgehen, dass die Juden sich noch einmal nah am Wasser niederlassen möchten. Auch in den Bergen ist es schön, und manche Stellen im Allgäu haben große Ähnlichkeit mit der Landschaft in Samaria.

Betrachtet man den Vorschlag des iranischen Staatspräsidenten ohne vorgefasste Meinung, prüft man alle Vor- und Nachteile ohne Zorn und Eifer, dann muss man zugeben, dass die Idee mehr als nur unkonventionell ist. Sie ist verlockend. Bislang galt in der deutschen Nahostdiskussion der Satz »Der Boden der deutschen Geschichte reicht bis nach Palästina«. Jetzt wäre die Gelegenheit da, eine historische Bodenreform durchzuführen, im eigenen Haus aufzuräumen.

Aber dazu wird es wohl nicht kommen. Wie alle neuen Ideen wird auch diese zerredet und schlechtgeschrieben werden. Und in Aachen, wer weiß es, denkt man vielleicht schon darüber nach, den nächsten Orden wider den tierischen Ernst dem iranischen Staatspräsidenten zu verleihen.


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SPIEGEL ONLINE - 08. Dezember 2005, 15:50
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,389336,00.html
Nahostkonflikt

Irans Präsident fordert Verlegung Israels nach Deutschland

Irans Präsident Ahmadinedschad hat ein weiteres Mal seinem Hass auf Israel freien Lauf gelassen: Nachdem er bereits kürzlich erklärte, der Judenstaat müsse ausgelöscht werden, leugnete er jetzt den Holocaust und schlug eine Verlegung Israels vor.
Teheran - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich erneut als eifernder Judenhasser profiliert: Dieses Mal verstieg er sich dazu, den Holocaust zu leugnen. Er akzeptiere die Behauptung nicht, dass Adolf Hitler Millionen von Juden getötet habe, sagte Ahmadinedschad der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge im saudiarabischen Mekka.




Deutschland und Österreich forderte er auf, zum Ausgleich für die Judenverfolgung im Dritten Reich einen jüdischen Staat auf ihrem Boden zu errichten. »Wenn ihr glaubt, dass die Juden unterdrückt wurden, warum sollten die palästinensischen Moslems den Preis dafür zahlen müssen?«, sagte Ahmadinedschad heute im iranischen Fernsehsender al-Alam. »Ihr habt sie unterdrückt, also gebt dem zionistischen Regime einen Teil Europas, damit sie dort die Regierung einsetzen, die sie wollen. Wir würden das unterstützen«, sagte der Präsident.

Deutschland und Österreich sollten »eine, zwei oder egal wie viele ihrer Provinzen« abgeben, damit dort der jüdische Staat entstehen könne. Damit wäre »das Problem an der Wurzel gepackt«, sagte Ahmadinedschad mit Blick auf den Nahost-Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern.

Vor wenigen Wochen hatte Ahmadinedschad in einer Brandrede gefordert, Israel von der Landkarte zu tilgen, und damit weltweit Empörung ausgelöst.

Inzwischen wird auch in konservativen Kreisen im Iran Kritik an ihm laut. Der Vorwurf lautet: politisch naiv. Ende November wurde ein Gespräch zwischen dem Präsidenten und einem iranischen Theologen bekannt. Diesem hatte Ahmadinedschad nach seinem Auftritt vor der Uno im Sommer von himmlischen Visionen berichtet. Bei seiner Rede habe ihn ein Licht umgeben. »Die Häupter dieser Welt waren wie erstarrt, kein einziger zuckte mit der Wimperzitierte die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« aus dem Gespräch.

Der Präsident ist ein Vertreter extremistischer Strömungen im Land, die Israel und die USA als Erzfeinde betrachten.

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