Kolumbusfalter

So hieß ein Mickimaus Taschenbuch das ich Ende der Sechziger Jahre vielleicht als Zehnjähriger im Hauptbahnhof Wiesbaden von meinen vier Mark monatlichem Taschengeld kaufte, mein erster größerer Einkauf und stolz wie Bolle trug ich den Schatz nach Hause wo wohl schon das Brüderchen darauf gierte. Zwei Mark achzig kostete das gute Stück. Bald darauf stieg der Preis dieser begehrten Jugendliteratur schon auf Drei Mark fünfzig. Ich besaß trotz dem spärlichen Taschengeld wegen meiner erheblichen Sparsamkeit in allem Übrigen sämtliche Erstausgaben dieser Hefte, wie auch die Erstausgaben der Asterixhefte die ebenfalls anfangs Zweiachtzig kosteten. Die hat Mama sogar in Klarsichtklebefolie eingebunden, das konnte sie, weil sie die Bücherei in Walluf geleitet hat und immer alle Bücher in diese Klarsichtklebefolie einband. Aber wenn du drei kleine Brüder hast kannst du fast darauf wetten daß eine Sammlung von Erstausgaben irgendwelcher Comics die Zeiten nicht unzerfetzt überstehen. So hat sich meine sorgfältig aufgebaute sehr gehütete Ecke Asterix und Mickimausbücher, alles selbst bezahlt und vom Munde abgespart, wie gerne hätte ich manchmal einen Golden Delicious zu fünfzig Pfennigen gegessen den Zanella sich des öfteren leistete und vor meinen Augen knackig in den Apfel biß, und ich hatte einen Durst nach sechs Stunden Schule kurz vor dem Zug nach Hause um DreizehnUhrdreizehn um den zu kriegen man rennen musste wenn der Lehrer die Stunde die um Eins zu Ende sein sollte auch nur um Minuten überzog, also irgendwann waren die einfach alle weg, diffundiert, in undefinierbare Ecken, „ich war das nicht“, hineinverdampft.