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Ö schrieb am 1.9. 2013 um 08:32:01 Uhr über

Kärnten





Kärnten (slowenisch Koroška) ist das südlichste Bundesland der Republik Österreich. Landeshauptstadt ist Klagenfurt am Wörthersee. Kärnten grenzt im Westen an das Bundesland Tirol, im Norden an Salzburg, im Norden und Osten an die Steiermark und im Süden an Italien und Slowenien.
Inhaltsverzeichnis

1 Bezeichnung
2 Symbole
2.1 Wappen
2.2 Flagge
2.3 Landeshymne
3 Geographie
3.1 Geologie
3.1.1 Penninikum
3.1.2 Ostalpin
3.1.3 Südalpin
3.1.4 Tertiär
3.1.5 Quartär
3.2 Klima
3.3 Bodennutzung
3.4 Fauna
4 Wirtschaft
4.1 Land- und Forstwirtschaft
4.2 Tourismus
4.3 Erwerbstätige und Beschäftigte
5 Bevölkerung
5.1 Bevölkerungsentwicklung
5.2 Religionen
6 Geschichte
7 Politik
8 Kultur
8.1 Literatur
8.2 Bildende Kunst
9 Verwaltungsgliederung
10 Siehe auch
11 Literatur
12 Weblinks
13 Einzelnachweise und Anmerkungen

Bezeichnung

Es wird angenommen, dass der Name Kärnten (Karantanien) aus dem Keltischen stammt. Es gibt hierzu zwei Namensdeutungen: Da wäre „carant“ (‚Freund, Verwandter‘), was einem Land der Befreundeten entsprechen würde. Es bezieht sich wahrscheinlich auf einen in der Bronzezeit hier ansässigen Volksstamm.

Demgegenüber steht die Bezeichnung Kärnten von keltisch karanto ‚Stein, Felsherzur selben Wurzel gehören auch Karnburg, Karawanken und ähnliche Namen.[4]

Mit Karantanien hängt auch das alte slowenische Korotan zusammen, aus dem das heutige slowenische Koroška oder Koroško (ursprünglich Adjektiv *korot-sk-), letzteres vor allem in der Lokativverwendung na Koroškem ‚in Kärntenabgeleitet wurde.
Symbole
Wappen

Blasonierung des Kärntner Wappens: „Gespalten von Gold und Rot, vorne pfahlweise drei schreitende rotbewehrte und -bezungte schwarze Löwen, hinten ein silberner Balken. Auf dem goldgekrönten Spangenhelm mit rot-goldenen Decken zwei goldene Büffelhörner, außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt, an denen rechts je drei herabhängende schwarze, links je drei rote Lindenblätter.“

Es entstand als Anspruchswappen Herzog Ulrichs III. auf die Babenberger Lande. Das ursprüngliche Wappen war In Silber ein schwarzer Panther.
Flagge

Die Kärntner Flagge ist Gelb-Rot-Weiß und damit als einzige Flagge eines österreichischen Bundeslandes dreifarbig.
Landeshymne

Landeshymne ist das Kärntner Heimatlied. Die ersten drei Strophen entstanden 1822 durch Johann Thaurer Ritter von Gallenstein und wurden 1835 durch Josef Ritter von Rainer-Harbach vertont. Sie beschreiben Kärntner Landschaften. Zur Landeshymne wurde sie 1911 erhoben. 1930 wurde die Hymne nach einem Preisausschreiben um eine vierte Strophe von Agnes Millonig erweitert, die sich auf den Kärntner Abwehrkampf bezieht.
Geographie
→ Hauptartikel: Geographie Kärntens
Gebirgszüge Kärntens, hellgrün: Becken und große Täler
Wörthersee

Kärnten grenzt im Westen an Osttirol, im Nordwesten an Salzburg, im Nordosten an die Steiermark und im Süden an Slowenien sowie die italienischen Regionen Friaul und Venetien. Die Gesamtlänge der Grenzen zu den Nachbarstaaten beträgt 280 km. Die Einschnürung des Landesgebietes ungefähr in der Mitte auf nur 44 km ergibt zusammen mit den unterschiedlichen Geländeformen die Unterteilung in Oberkärnten (vom Hochgebirge geprägt) und Unterkärnten (vom Klagenfurter Becken geprägt). Im Klagenfurter Becken, das von den Österreichischen Zentralalpen im Norden und den Karawanken im Süden begrenzt wird, liegt die Landeshauptstadt Klagenfurt. Westlich davon liegt der Wörthersee. Zusammen mit vielen anderen Seen ist er Zentrum des Sommertourismus.

Das Land wird von mehreren Tälern durchzogen, von denen die größten das Möll-, das Drau-, das Gail-, das Rosen-, das Jaun- und das Lavanttal sind. Der bedeutendste Fluss Kärntens ist die Drau. Die Wasserkraftwerke der ehemaligen „Draukraft“ liefern 12 % des Stroms für ganz Österreich.
Geologie

Die Lage Kärntens in den Ostalpen spiegelt sich in einer großen Gesteinsvielfalt und komplexen Lagerungsverhältnissen der Gesteine wider. Folgende großtektonische Einheiten finden sich in Kärnten: Penninikum, Ostalpin, Südalpin, Tertiär und Quartär.
Penninikum

Das Penninikum ist in Kärnten durch das Tauernfenster in den Hohen Tauern vertreten. Die aus variszischen Graniten hervorgegangenen Zentralgneise bauen den Sonnblickkern und den Ankogel-Hochalmspitzkern auf. Um sie liegt die Untere Schieferhülle des Alten Daches (vorvariszische Gneise) und die Obere Schieferhülle (metamorphe karbonatische und klastische Sedimente – Quarzite, Marmore und Bündnerschiefer mit Einschaltungen von aus untermeerischem Vulkanismus herrührendem Prasinit wie etwa am Großglockner).
Ostalpin

In Kärnten kommen alle Einheiten des Ostalpins vor: Unter-, Mittel- und Oberostalpin.

Unterostalpin: Die Matreier Zone ist ein schmaler Gesteinsstreifen und begrenzt das Tauernfenster nach Süden. Die Gesteine wurden in der Kreide abgelagert und später metamorph überprägt. Auch als Tauernflysch bezeichnet, wird die Matreier Zone manchmal auch zum Tauernfenster gerechnet. Die aus Phylliten aufgebaute Katschbergzone im Bereich der Katschbergfurche begrenzt das Tauernfenster nach Osten.

Mittelostalpin: Die mittelostalpinen Gebirge sind überwiegend aus Glimmerschiefern, Paragneisen, Orthogneisen, Amphiboliten, Quarziten, Eklogiten und Marmoren aufgebaut. Sie bauen die Schobergruppe, Kreuzeckgruppe, Teile der Goldeckgruppe, die Ossiacher Tauern, die südlichen und westlichen Teile der Nockberge sowie Sau- und Koralpe auf. Der überwiegende Teil ist dem Altkristallin zuzurechnen. Im Nockgebiet treten mesozoische Sedimente auf, die als Stangalm-Mesozoikum bezeichnet werden und von der Innerkrems über den Pfannock bis südlich Bad Kleinkirchheim ziehen.

Oberostalpin: Dieser Einheit gehören die Gurktaler Decke und der Drauzug (Gailtaler Alpen und Nordkarawanken) an. Sie überlagern das Altkristallin. Die Gurktaler Decke besteht aus metamorph überprägten altpaläozoischen Sedimenten (Phyllite, Quarzite, Kieselschiefer, Karbonate) sowie aus basischen Vulkaniten (Metatuffe, Diabase, Grünschiefer). Im Bereich Turracher Höhe – Königstuhl treten Sedimente des Oberkarbons auf, die reich an pflanzlichen Fossilien sind und lokal Anthrazitkohle enthalten.

Die Gailtaler Alpen und die Nordkarawanken bestehen aus einem kristallinen Grundgebirge (Gailtalkristallin, Eisenkappler Kristallin) und aufgelagerten Sedimenten. Diese reichen in den Gailtaler Alpen vom Perm bis zur Obertrias, in den Karawanken bis in die Unterkreide; sie enthalten in unterschiedlichem Ausmaß karbonatische Gesteine. Eigene Schollen bilden das Karbon von Nötsch und das Dobratsch-Massiv. Die Nordkarawanken nördlich der Periadriatischen Naht bestehen aus permomesozoischen Gesteinen, dem Eisenkappler Diabaszug sowie dem Eisenkappler Altkristallin, Granit und Tonalit.
Südalpin

Zum Südalpin gehören in Kärnten die Karnischen Alpen und die Südkarawanken. Sie liegen südlich der Periadriatischen Naht. Die Karnischen Alpen sind aus überwiegend marinen Sedimenten aus dem jüngeren Ordovizium bis zur Trias aufgebaut. Ein tieferes, vorwiegend altpaläozisches Stockwerk ist überwiegend aus Sandsteinen (Grauwacken und Quarzite) aufgebaut. Das jüngere, höhere Stockwerk setzt sich aus quarzreichen Sandsteinen, Tonschiefern und fossilreichen Kalken zusammen und bildet die Auernig- und Rattendorfer Schichten. Die Südkarawanken sind ähnlich aufgebaut wie die Karnischen Alpen. Das tiefere Stockwerk aus ordovizischen bis karbonischen Gesteinen tritt im Seeberger Aufbruch zutage. Die Hauptkette besteht aus jungpaläozoischen Sedimentgesteinen und mächtigen marinen Ablagerungen der Trias. Letztere bauen die wichtigsten Massive wie Koschuta, Vertatscha, Hochstuhl und Mittagskogel auf.
Tertiär

Das Zeitalter des Tertiär war durch die alpidische Gebirgsbildung geprägt. Im Zuge der Faltungsprozesse sanken manche Gebiete ab, es entstand zum Beispiel das Lavanttaler Becken, das mit rund 1000 Meter mächtigen Sedimenten gefüllt wurde. Dabei entstanden auch die Braunkohleflöze, die bis 1968 bei St. Stefan abgebaut wurden. Bei Kollnitz nahe St. Paul liegt der einzige Basalt Kärntens. Im Klagenfurter Becken entstand im Zuge der Erosion der stark gehobenen Karawanken die Sattnitzkonglomerate abgelagert, ebenso die tertiären Sedimente des Karawankenvorlandes (Bärentalkonglomerat).
Quartär

Das Quartär war durch die Eiszeiten geprägt. Durch die Gletscherwirkung entstanden die Trogtäler und Kare sowie zahlreiche Grund-, End- und Seitenmoränen. Schmelzwässer lagerten große Mengen an Sedimenten ab, besonders im Klagenfurter Becken. Auch die Becken der Kärntner Seen wurden in dieser Zeit ausgeschürft.
Klima
Klimadaten einiger Orte Station Seehöhe
(m) Jahresnieder-
schlag (mm) Temperaturmittel (°C) Zeitraum
Jahr Jänner Juli
Sonnblick 3105 16205,712,5 1,8 19611990
Heiligenblut 1315 857 4,15,8 13,9 19771990
Bad Bleiberg 904 1336 5,55,3 15,4 19611990
Nassfeld 1525 2121 3,24,3 11,8 19611978
Friesach 634 748 6,74,7 16,7 19611990
Klagenfurt am Wörthersee 447 902 7,64,8 18,3 19611990
Sankt Andrä-Winkling 468 811 7,44,3 17,7 19611990

Kärnten befindet sich in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas. Der mediterrane Klimaeinfluss wird meist überschätzt. Auch ist der Alpenhauptkamm zwar eine deutliche Wetterscheide, aber keine Klimascheide. Das Klima wird jedoch durch die Lage nach Süden, durch das Relief und andere lokale Gegebenheiten stark modifiziert, so dass das Klima sehr kleinräumig strukturiert ist.

Ein wichtiges Phänomen des Klagenfurter Beckens und der angrenzenden Täler ist die winterliche Temperaturumkehr. Der Kaltluftsee und damit meist auch die Nebeldecke reicht dabei häufig in Höhen bis 1000 m ü. A. Die Temperatur in Höhenlagen zwischen 1000 und 1400 Metern sind daher oft um 15 °C höher als im Tal. Der Kärntner Kältesee ist der größte der Ostalpen.

Die jährliche Temperaturschwankung beträgt in Tallagen meist 20 bis 24 °C, während sie in Berglagen nur 14 bis 20 °C beträgt.

Der Niederschlag folgt dem mitteleuropäischen Muster mit Niederschlagsminima im Winter (Februar) und Maxima im Sommer. In den südlichen Landesteilen (Gailtal, Gailtaler Alpen, Karawanken) kommt als südalpisches Element ein zweites Niederschlagsmaximum im Spätherbst (Oktober/November) infolge der Adria- beziehungsweise Genua-Tiefs. Der Niederschlag im Sommer erfolgt vielfach über Starkregen, besonders Gewitter. Generell sinken die Jahresniederschlagsmengen von West nach Ost. Die Gebirge im Nordwesten und im Süden erhalten besonders hohe Niederschläge (über 2000 mm pro Jahr), während die übrigen Landesteile sich im Regenschatten befinden. Trocken sind vor allem die Bereiche Krappfeld (750 mm), Görtschitztal und Unteres Lavanttal (800 mm), aber auch das nördliche Klagenfurter Becken, das Möll- und Liesertal.

Die Zahl der Tage mit Schneebedeckung beträgt im Klagenfurter Becken und den großen Tälern 75 bis 100 Tage, im Unteren Lavanttal noch weniger. In weiten Teilen der Gebirge liegt sie jedoch über 150 Tagen. Umgekehrt verhält es sich mit der Dauer der Vegetationsperiode (Tage über +5 °C): Sie beträgt im Hochgebirge unter 90 Tage, in großen Teilen des Landes 180 bis 220 Tage, im Drautal, im Klagenfurter Becken und im Unteren Lavanttal 220 bis 230 Tage.
Bodennutzung 2003[5] Kulturart Fläche (ha)
Ackerland 64.621
Haus- und Nutzgärten 388
Obstanlagen 298
Einmähdige Wiesen 3.650
Mehrmähdige Wiesen 76.684
Kulturweiden 11.396
Hutweiden 18.156
Almen und Bergmähder 115.115
Streuwiesen 211
Wald 450.833
Nicht mehr genutztes Grünland 15.555
anderes Kulturland 285
Gewässer 7.160
andere unproduktive Flächen 85.737
Anbau und Ernte von Feldfrüchten 2007[6] Feldfrucht Anbaufläche
(1000 ha) Ernte
(t) Ertrag
(dt/ha)
Weizen 2,9 12.923 44,3
Roggen 0,7 2.485 36,4
Gerste 6,0 30.850 51,1
Hafer 0,9 3.353 36,6
Körnermais 17,6 206.984 117,6
Kartoffeln 0,4 10.757 261,6
Klee (insgesamt) 4,9 41.441 84,5
Silo- und Grünmais
in Grünmasse 9,3 469.432 504,0
Wechselgrünland (Egart) 11,1 90.655 81,4
Wiesen einmähdig 3,7 14.529 37,5
Wiesen zwei- u.
mehrmähdig 76,7 578.353 75,4
Bodennutzung

57,6 % der Landesfläche (5490 km²) sind von Wald bedeckt, rund die Hälfte davon sekundäre Fichtenforste. 15,6 % (1500 km²) sind subalpine und alpine waldfreie Vegetation, 19,4 % bilden den agrarischen Hauptarbeitsraum (9,1 % Acker-Grünlandkomplexe und 10,3 % Wirtschaftsgrünland). 0,31 % sind größere Feuchtbiotope, 5,13 % (490 km²) Siedlungs- und Verkehrsflächen, 1,14 % Wasserflächen, 0,54 % Gletscher und 0,28 % Pistenflächen. Eine detailliertere Darstellung nach agrarischen Gesichtspunkten bietet die Tabelle.
Fauna

In Kärnten sind rund 15.000 Tierarten bekannt. Die Zusammensetzung der Fauna lässt sich durch die Wiederbesiedlung des Gebietes nach der letzten Eiszeit, in der Kärnten großteils vergletschert war, erklären. Die erste Welle der Wiederbesiedlung fand durch alpine Faunenelemente statt, die heute in den kühlen Gebirgsregionen beheimatet sind, zum Beispiel Alpenapollo (Parnassius phoebus), Alpenmurmeltier (Marmota marmota) und Gämse (Rupicapra rupicapra). Vertreter der nordisch-alpinen Fauna, die heute in Skandinavien und in den Alpen vorkommen, sind die Bodenschrecke (Podisma frigida) und der Schneehase (Lepus timidus).

Der größte Teil der Kärntner Fauna ist in den Waldgebieten Europas und Asiens beheimatet (baltische Tierwelt). Diese Arten wanderten ein, als sich Kärnten wieder bewaldete. Typische Vertreter sind Hirschkäfer (Lucanus cervus), das Große Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) und die Kreuzotter (Vipera berus).

Vertreter des pontischen Faunenelements aus Osteuropa ist der Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wolterstorffi). Die aus dem Mittelmeergebiet zugewanderten Arten der illyrisch-mediterranen Fauna sind zum Beispiel die Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi), die Steinrötel (Monticola saxatilis) und die Sandviper (Vipera ammodytes). Sie haben in Kärnten ihre nördliche Verbreitungsgrenze.

Etwa 150 Tierarten sind in Kärnten endemisch. Einige Beispiele sind Kärntner Schließmundschnecke (Macrogastra badia carinthiaca), Kärntner Rollassel (Armadillidium carinthiacum) und die Kärntner Gebirgsschnecke (Miramella carinthiaca).

In den letzten Jahrzehnten wurden auch etliche Neozoen heimisch. Neben den in Europa weitverbreiteten Arten wie Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) oder Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) kommen in Kärnten auch seltenere Arten wie die afrikanischen Buntbarsche Hemichromis fasciatus und Hemichromis bimaculatus im Warmbach von Villach oder der Japanische Eichenseidenspinner (Antherea yamamai) vor.
Wirtschaft

Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Kärnten einen Index von 102,1 (EU-25: 100) (2003).[7] Im Jahr 2006 erreichte Kärnten im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union zu Kaufkraftstandards einen Indexwert von 106,0 (EU-27: 100).[8] Zu Marktpreisen entsprach Kärntens Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2004 sogar einem Indexwert von 113,25 vom EU-Durchschnitt (Kärnten: 24.353,10 Euro, EU-27: 21.502,90 Euro).[9]
Land- und Forstwirtschaft

2007 gab es in Kärnten 18.911 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon 5.272 im Haupterwerb. Die Anzahl der Betriebe hat sich seit 1945 fast halbiert.[10]

Im Jahr 2008 wurden 34.118 Milchkühe gehalten, die 206.000 Tonnen Milch lieferten. In Summe gab es 193.758 Rinder, 142.224 Schweine sowie 43.344 Schafe und 4.236 Ziegen.[10]

Die Waldfläche beläuft sich in Kärnten auf 505.910 Hektar. 2008 wurden in Summe 2.798.455 Festmeter Holz eingeschlagen, das sind 12,8 % des österreichischen Gesamteinschlags.[10]
Maria Wörth
Bad Kleinkirchheim
Tourismus

Kärnten ist nach Tirol und Vorarlberg das wichtigste Tourismus-Bundesland in Österreich. 2012 erzielte es 12,6 Mio. Übernachtungen. Kärnten hat damit eine Tourismusintensität von 23 Übernachtungen je Einwohner, ebenfalls mehr als alle anderen Bundesländer mit Ausnahme von Tirol und Salzburg. Dies bedeutet, dass der Tourismus in Kärnten wirtschaftlich und sozioökonomisch eine besonders wichtige Rolle spielt. Hinsichtlich der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer liegt es mit 4,4 Übernachtungen je touristischer Ankunft zusammen mit Tirol an erster Stelle unter allen Bundesländern. Kärntens Tourismus unterscheidet sich von jenem der übrigen Bundesländer durch eine Reihe von Merkmalen. Kärnten ist ein weitgehend einsaisonales Land: Kärnten hat einen Winteranteil bei den Übernachtungen von nur 28 % gegenüber 49 % im österreichischen Durchschnitt. Obwohl Kärnten einzelne bedeutende Wintersportgebiete (Naßfeld, Bad Kleinkirchheim, Mallnitz, Heiligenblut, Katschberg) aufweist, sind die Sommertourismusregionen (Wörthersee, Klopeiner See, Millstättersee, Weißensee, Pressegger See, Faaker See) so stark, dass sie rund 72 % der gesamten Jahresübernachtungen erzielen. Die Lage südlich des Alpenhauptkammes, relativ fern von den wichtigsten Quellräumen des Wintertourismus, die bei starkem Wintereinbruch erschwerte Erreichbarkeit und die Mauten an wichtigen Passstraßen tragen ebenfalls dazu bei.

Kärnten hat für ein alpines Bundesland eine relativ breite Herkunftsverteilung auf die Ausländer und Inländer Nachfrage. 2011 entfielen 37 % aller Übernachtungen auf Inländer und 63 % auf Ausländer. Gerade der ständig zunehmende Inländertourismus hat Kärnten vor zu starken Nachfragerückgängen in den letzten Jahren bewahrt. Während Kärntens Auslastungsquoten der Bettenkapazität bei den gewerblichen Betrieben gut sind (4/5 Stern Betriebe im Sommerhalbjahr eine durchschnittliche Auslastung von 55%, 3-Stern von 36%, 2/1 Stern Betriebe allerdings nur von 23%) ist sie bei den vielen Privatquartieren vielfach unzureichend. Viele von sind daher im letzten Jahrzehnt aus dem Markt ausgeschieden. Kärnten hatte 1990 noch 220.000 Betten. Seither sind 90.000 Betten, vor allem in Privatquartieren und qualitativ geringwertigeren gewerblichen Betrieben aufgegeben worden, sodass Kärnten 2011 noch 130.000 Betten zählteauch dies nach Tirol und Vorarlberg ein hoher Wert. Aber in keinem Bundesland hat die Bettenzahl in diesem Zeitraum so stark abgenommen. Der Hintergrund ist ein hoher Nachfragerückgang vor allem bei den ausländischen Übernachtungen. Kärnten erreichte um 1980 fast 20 Mio. Übernachtungen. Vor allem im Zeitraum 1990 bis 1995 verzeichnete es die stärksten Einbußen aller Bundesländer, einen dramatischen Rückgang um rund 5 Mio. Übernachtungen. Dies betraf vor allem die Ausländernachfrage und damit den Sommertourismus. Seither pendelte sich die Nachfrage auf rund 12 bis 13 Mio. Übernachtungen ein.

Rund 20 % der Nächtigungen entfielen 2008 auf die 128 Campingplätze, ein international gesehen hoher Wert. 85 % aller Nächtigungen entfielen auf Deutsche (41 %), Österreicher (37 %) und Niederländer (9 %). Die höchste Tourismusdichte (Übernachtungen pro Einwohner) verzeichneten die Gemeinden Sankt Kanzian am Klopeinersee, Keutschach am See, Maria Wörth und Pörtschach.[11]

Der Wintertourismus ist in Kärnten schwächer ausgeprägt, aber ein Wachstumssektor. In der Saison 2007/08 (November bis April) wurden 3,7 Millionen Übernachtungen gezählt, das ist der höchste Wert seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen. Die Übernachtungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 %. Nach dem Herkunftsland führten die Österreicher (33 %) vor den Deutschen (30 %) und Ungarn (7 %). Die höchste Tourismusdichte verzeichneten die Gemeinden Bad Kleinkirchheim, Heiligenblut, Rennweg und Mallnitz.[11]
Erwerbstätige und Beschäftigte

Von den 268.200 Erwerbstätigen waren 7,0 % in der Land- und Forstwirtschaft, 26,6 & in Industrie und Gewerbe sowie 66,4 % im Dienstleistungssektor tätig.

Im Jahresdurchschnitt 2008 gab es in Kärnten 209.291 unselbständig Beschäftigte, davon rund 47 % Frauen. Die wichtigsten Bereiche waren dabei Sachgütererzeugung (37.062), Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung (33.650) und Handel/Reparatur von Kraftfahrzeugen (32.414), die zusammen 49 % der Arbeitnehmer beschäftigten. Im Bauwesen gab es 17.059, im Gesundheits- und Sozialwesen 16.168, im Beherbungs- und Gaststättenwesen 13.659 Beschäftigte.[12]
Bevölkerung
Gebiete mit slowenischer Bevölkerung:

510 %
1020 %
2030 %
> 30 %

Der größte Teil der Bevölkerung Kärntens siedelt im Klagenfurter Becken zwischen Villach und Klagenfurt.

2008 gab es 4718 Lebendgeborene. Der Anteil der unehelich Geborenen lag bei 53,3 %, mit Abstand Spitzenwert in Österreich. Dem standen 5385 Todesfälle gegenüber, was eine negative Geburtenbilanz von −667 ergab. Ein leichtes Bevölkerungswachstum ergab sich durch die positive Wanderungsbilanz von 939 Personen, wobei hier einer Abwanderung ins übrige Österreich von 675 Personen eine Zuwanderung aus dem Ausland von 1614 Personen gegenüberstand. Die Zahl der Einbürgerungen ging 2008 mit 427 Einbürgerungen wiederum stark zurück. Die Bevölkerungsprognose sagt Kärnten als einzigem Bundesland bis 2050 einen leichten Bevölkerungsrückgang um rund 2 % voraus.[13]

2008 hatten rund 51.700 Personen einen Migrationshintergrund. Davon sind 41.500 Personen im Ausland geboren, 10.200 waren in Österreich geborene Kinder von im Ausland geborenen Eltern. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt in Kärnten bei 9,3 % der Gesamtbevölkerung, rund die Hälfte des Österreich-Wertes von 17,5 %.[14]

Die Mehrheit der Bevölkerung Kärntens ist deutschsprachig. Im Süden des Bundeslandes (vor allem in den Bezirken Villach-Land, Klagenfurt-Land und Völkermarkt) leben Angehörige der slowenischsprachigen Volksgruppe als anerkannte Minderheit. Die Diskussion über die Volksgruppenrechte (z. B. zweisprachige Ortsschilder) wird sehr emotional geführt (siehe hierzu Ortstafelstreit).

Die Anzahl der in Kärnten lebenden Slowenen ist umstritten. Als Resultat einer im Jahr 1991 durchgeführten Erhebung in zweisprachigen Pfarren, bei der nach der Umgangssprache der Pfarrangehörigen gefragt wurde, ergab sich eine Zahl von 50.000 Volksgruppenangehörigen. Laut Volkszählung von 2001 gaben hingegen 13.225 in Österreich Geborene Slowenisch als Umgangssprache an,[15] davon 11.119 in Kärnten mit der Angabe Slowenisch und 535 mit der Angabe Windisch.[16]
Bevölkerungsentwicklung

Bekenntnis Kärnten Österreich
Katholisch 77,2 % 73,7 %
Evangelisch 10,3 % 4,7 %
Islam 2,0 % 4,2 %
Orthodox 0,8 % 2,2 %
ohne Bekenntnis 7,9 % 12,0 %
Religionen

Der größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche, der Anteil von Anhängern der evangelischen Kirche ist nach dem Burgenland (13,3 %) in Kärnten mit 10,3 % der zweithöchste in Österreich.

Die katholische Diözese Gurk ist in ihrem Umfang praktisch deckungsgleich mit dem Bundesland. Der Landespatron von Kärnten ist der Heilige Josef (19. März), die Heilige Hemma von Gurk (27. Juni) ist die Landesmutter. Die evangelische Superintendentur Kärnten und Osttirol betreut die evangelischen Christen Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses. Kärnten gehört zum Sprengel Graz der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Kärntner jüdischen Glaubens gehören zur israelitischen Kultusgemeinde für Steiermark, Kärnten und die politischen Bezirke des Burgenlandes Oberwart, Güssing und Jennersdorf.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Kärntens
Historisches landwirtschaftliches Terrain bei Althofen
Der Herzogstuhl auf dem Zollfeld

Die hallstattzeitliche Bevölkerung Kärntens, meist aus Illyrern aber auch Venetern bestehend mischte sich 300 v. Chr. mit keltischen Einwanderern, wobei Religion, Brauchtum und Gesellschaftsstruktur fortbestanden. Zu dieser Zeit verbanden sich die unabhängigen Stammesgesellschaften zum Fürstentum Noricum als erstes Staatengebilde auf dem Boden des heutigen Bundeslands Kärnten. Noricum ging unter Kaiser Augustus friedlich in der römischen Provinz Regnum Noricum auf. Am Magdalensberg auf dem Zollfeld sowie in Teurnia am Lurnfeld befanden sich damals die Zentren der Provinz. Zu Beginn der Völkerwanderung gab es eine ostgotische Oberschicht mit römischer Verwaltungs- und Militärstruktur. Nachdem die Slawen diese Oberschicht um das Jahr 600 ersetzten und einen eigenen Staat Karantanien mit dem Zentrum in Karnburg gebildet hatten, verdrängte die slawische Sprache bis zum 8. Jahrhundert die übrigen Sprachen unter Fortbestand der norischen, römischen und slawischen Bevölkerung. Zur Abwehr der Awaren ins Land gerufen gewannen nach und nach auch baierische beziehungsweise fränkische Herzöge in Kärnten an Einfluss. Von 743 bis 907 herrschten fränkische Könige und Kaiser über das Gebiet. Anschließend wurde Kärnten wieder ein Teil des Herzogtums Baiern, wobei große Mengen bairischer Siedler folgten und die deutsche Sprache verbreiteten.

976 begann eine Phase der Eigenständigkeit des Herzogtums Kärnten, die bis 1335 andauerte; in diese Zeit fallen zahlreiche Klostergründungen sowie der Bau von Schlössern und Befestigungsanlagen. Kaiser Ludwig der Bayer übertrug 1335 Kärnten an die Habsburger, die es mit Österreich, Steiermark und Krain vereinigten.

In der darauf folgenden Zeit bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Kärnten zunächst durch die Türkenkriege, Bauernaufstände und durch die Folgen von Reformation und Gegenreformation in Mitleidenschaft gezogen. Unter Maria Theresia kam es Ende des 18. Jahrhunderts zu Reformen, die die Macht der Stände beschnitten und den Bauern das Recht an ihrem Besitz zusicherten, allerdings verlor Kärnten auch seine administrative Selbständigkeit. Einen erneuten Rückschlag in der Entwicklung des Landes hatten die Koalitionskriege ab 1797 zur Folge, wodurch schließlich 1809 ganz Oberkärnten an Frankreich fiel. Schon 1813 wurde das Land wieder befreit und einem habsburgischen Königreich Illyrien unterstellt.

Nach dem Revolutionsjahr 1848 erlangte Kärnten im Jahr 1849 die Selbstständigkeit und Landeseinheit zurück und war von 1867 bis 1918 Herzogtum in der westlichen Reichshälfte Österreich-Ungarns. Nachdem im Zuge der Auflösung des Habsburger Vielvölkerreiches nach dem Ersten Weltkrieg am 21. Oktober 1918 die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich zusammengetreten war, beschloss am 11. November 1918 die Vorläufige Landesversammlung von Kärnten die Konstituierung des Landes Kärnten sowie den Beitritt Kärntens zum Staat Deutschösterreich.[17] Nach Gebietsverlusten von Raibl und dem Kanaltal (445 km²[18]) an Italien und Mießtal, Unterdrauburg und der Gemeinde Seeland im Kankertal (331 km²[18]) an den neuen SHS-Staat und nach dem demokratisch gewährleisteten Erhalt von Südkärnten nach der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 ist Kärnten in den im Friedensvertrag von Saint Germain festgelegten Grenzen ein Land der Republik Österreich.
Politik

Die Legislative des Bundeslandes Kärnten besteht aus einem Einkammer-Parlament, dem Kärntner Landtag, mit 36 Abgeordneten, die für eine Legislaturperiode von fünf Jahren gewählt werden. Den Vorsitz in den Sitzungen führt einer der drei vom Landtag gewählten Landtagspräsidenten. Sitz des Landtages ist das Landhaus Klagenfurt.
Mandatsverteilung 2013 im Kärntner Landtag

Von 36 Sitzen entfallen auf:

SPÖ: 14
GRÜNE: 5
ÖVP: 5
FPÖ: 6
TS: 4
BZÖ: 2

Die Exekutive besteht aus der Kärntner Landesregierung unter dem Vorsitz des Landeshauptmanns von Kärnten. In dieser Konzentrationsregierung ist jede Fraktion des Landtages (ab einer bestimmten Stärke) vertreten. Die Wahl erfolgt durch den Landtag, wobei der Wahlmodus für den Landeshauptmann dem Mehrheitswahlrecht entspricht, der der übrigen Regierungsmitglieder dem Verhältniswahlrecht. Die Kärntner Landesregierung besteht aus sieben Mitgliedern (dem Landeshauptmann, zwei Landeshauptmann-Stellvertretern und vier Landesräten).
→ Hauptartikel: Landtagswahl in Kärnten 2013 und Ergebnisse aller Landtagswahlen in Kärnten

Die Landesregierung Kaiser wurde bei der konstituierenden Sitzung des Landtages am 28. März 2013 in folgender Zusammensetzung gewählt, wobei SPÖ, ÖVP und GRÜNE eine Kenia-Koalition bilden:[19]

LH Peter Kaiser (SPÖ)
LH-Stv.in Beate Prettner (SPÖ)
LH-Stv.in Gaby Schaunig (SPÖ)
LR Wolfgang Waldner (ÖVP)
LR Rolf Holub (GRÜNE)
LR Christian Ragger (FPÖ)
LR Gerhard Köfer (TS)


Auf Gemeindeebene werden die Bürgermeister direkt gewählt.
Kultur
Literatur
Peter Handke, 2006

Kärnten hat in den letzten Jahrzehnten etliche Schriftsteller von internationalem Rang hervorgebracht. Im frühen 20. Jahrhundert erlangten Robert Musil, Josef Friedrich Perkonig, Dolores Viesèr und Gerhart Ellert einige Bekanntheit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg traten zunächst die Lyriker Ingeborg Bachmann, Michael Guttenbrunner und Christine Lavant hervor. Ihnen folgten Peter Handke, Gert Jonke, Josef Winkler und Peter Turrini nach. Sie setzten sich unter anderem recht kritisch mit ihrer Heimat auseinander, wie Josef Winkler in seiner Trilogie Das wilde Kärnten. Weitere wichtige Vertreter der Kärntner Literatur sind u. a. Janko Messner, Lydia Mischkulnig, Werner Kofler, Janko Ferk, Antonio Fian und Florjan Lipuš.

Die wichtigsten Verlage sind Johannes Heyn, Carinthia und die Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft. Slowenische Literatur wird vor allem von den Kärntner Verlagen Mohorjeva/Hermagoras, Drava und dem von Lojze Wieser gegründeten Wieser-Verlag gefördert.

Die bedeutendste Literaturveranstaltung Kärntens sind die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt, in deren Rahmen unter anderem der Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben wird, die seit 1977 jährlich stattfinden und besonders jüngere Autoren fördern. Der Ingeborg-Bachmann-Preis gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Bildende Kunst
Kiki-Kogelnik-Brunnen neben dem Landhaus

Im frühen 20. Jahrhundert war der Nötscher Kreis mit den Malern Sebastian Isepp, Franz Wiegele, Anton Kolig und Anton Mahringer mit seiner europäischen Ausrichtung tätig. Nur lose mit dem Kreis verbunden war der Maler Herbert Boeckl. Eine kunstpolitische Kontroverse war der Streit um die Kolig-Fresken im Klagenfurter Landhaus ab 1931, die in der Abschlagung der Fresken 1938 endete. In der Architektur ist Gustav Gugitz, der Erbauer des Landesmuseums zu nennen, während die Wörthersee-Architektur mit den Villen und Hotels vornehmlich von Wiener Architekten geprägt ist. Für seine Holzschnitte bekannt ist Switbert Lobisser. Holzschnitte und Gemälde, vor allem seiner Bleiburger Wahlheimat fertigte Werner Berg.

Nach 1945 leiteten Maria Lassnig, Hans Staudacher und Hans Bischoffshausen einen radikalen Neubeginn ein. Wichtige Stätten waren und sind der Kärntner Kunstverein, die Galerie Hildebrand, das Nötscher-Kreis-Museum sowie das 2003 eröffnete Museum Moderner Kunst Kärnten. Zwei öffentlichkeitswirksame „Kunstskandale“ waren 1950 die Fresken von Giselbert Hoke im Hauptbahnhof Klagenfurt sowie 1998 die Neugestaltung des Sitzungszimmers im Landhaus durch Anton Koligs Enkel, Cornelius Kolig.

Ein von Kiki Kogelnik entworfener Brunnen steht nahe dem Landhaus. Weitere bildende Künstler sind Valentin Oman, Bruno Gironcoli, Meina Schellander und Karl Brandstätter. Der Architekt Günther Domenig hat in Kärnten das Steinhaus am Ossiacher See, den Bau für die Landesausstellung in Hüttenberg und den Zubau für das Stadttheater Klagenfurt entworfen.[20]
Verwaltungsgliederung
Politische Bezirke in Kärnten
Neues Verwaltungszentrum des Landes Kärnten in Klagenfurt
Wappensaal im Landhaus Klagenfurt

Kärnten besteht aus 132 selbständigen Gemeinden und ist in zehn politische Bezirke (inklusive der zwei Statutarstädte Klagenfurt und Villach) gegliedert.
→ Hauptartikel: Liste der politischen Bezirke von Kärnten und Liste der Gemeinden in Kärnten
Bezirk bzw. Statutarstadt Kfz-
Kennz. Fläche
km² Einwohner
(1. Januar 2013)
[21] Gemeinden
gesamt davon
Städte davon
Markt-
gemeinden
Klagenfurt am Wörthersee K 120,11 95.450 1 1
Bezirk Klagenfurt-Land KL 765,59 58.435 19 1 5
Bezirk Feldkirchen FE 558,56 30.211 10 1
Bezirk Hermagor HE 808,02 18.609 7 1 2
Bezirk Sankt Veit an der Glan SV 1.493,67 55.584 20 4 9
Bezirk Spittal an der Drau SP 2.763,99 77.367 33 3 10
Villach VI 134,89 59.646 1 1
Bezirk Villach-Land VL 1.009,33 64.315 1910
Bezirk Völkermarkt VK 907,49 42.149 13 2 3
Bezirk Wolfsberg WO 973,79 53.707 9 3 4
Einwohnerstärkste Gemeinden Stadt/Gemeinde Bezirk Einwohner
1. Januar 2013
Klagenfurt am Wörthersee K 95.450
Villach VI 59.646
Wolfsberg WO 24.978
Spittal an der Drau SP 15.543
Feldkirchen FE 14.343
Sankt Veit SV 12.524
Völkermarkt VK 11.032
Sankt Andrä WO 10.205
Velden VL 8.742
Finkenstein VL 8.512

Flächengrößte Gemeinden Stadt/Gemeinde Bezirk Fläche
km²
Wolfsberg WO 278,31
Malta SP 261,77
Metnitz SV 223,14
Krems SP 207,11
Eisenkappel-Vellach VK 198,84
Heiligenblut SP 193,50
Reißeck SP 139,83
Völkermarkt VK 137,33
Villach VI 134,89
Hüttenberg SV 134,52
Siehe auch
Portal: KärntenÜbersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kärnten

Kärntner Mundart

Literatur

Klaus Arnold: Tourismusland Kärnten. Amaliendorf 2013. Als CD und im Download unter arnold-research.eu.
Wilhelm Deuer, Johannes Grabmayer: Transromanica. Auf den Spuren der Romanik in Kärnten. Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0302-1.
Alexander Sattmann: Kärnten verstehen. Leykam, Graz 2006, ISBN 3-7011-7566-7.
Amt der Kärntner Landesregierung (Hrsg.): Statistisches Handbuch des Landes Kärnten. 50. Jahrgang 2005: Daten 2004. Heyn, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7084-0176-X.
Wolf Bachmann: Urlaub in Kärnten. Langen Müller, München 1983, ISBN 3-7844-1927-5.
Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes (Hrsg.): Dehio-Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. 3. Auflage. Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X.
Paul Mildner, Helmut Zwander (Hrsg.): KärntenNatur. Die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs. 2. Auflage. Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85328-018-8.
Herbert Stej̈skal (Hrsg.): Kärnten. Geschichte und Kultur in Bildern und Dokumenten. Universitätsverlag Carinthia, Klagenfurt 1985, ISBN 3-85378-220-5.

Weblinks
Commons: KärntenAlbum mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kärnten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Website der Kärntner Landesregierung

Einzelnachweise und Anmerkungen

Nur in Gemeinden mit einem slowenischen Bevölkerungsanteil von mehr als 10 Prozent ist die slowenische Sprache Amtssprache. Siehe auch: Entscheidungstext des Verwaltungsgerichtshofes (VwGH) zu slowenisch als Amtssprache. In: RIS – Verwaltungsgerichtshof – Entscheidungstext 2002/18/0152.
Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahres- und Quartalsanfang
Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland. Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach zusammengefasster Staatsangehörigkeit - Kärnten. STATISTIK AUSTRIA, 14. Mai 2012, abgerufen am 29. März 2013 (HTML).
Heinz Dieter Pohl: Kärntendeutsche und slowenische Namen. Hermagoras, Klagenfurt 2000, S. 84f., 87 sowie 118.
Statistik Austria (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Österreich 2010. 2010, Struktur und Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft, S. 215.
Statistik Austria (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Österreich 2010. 2010, Pflanzliche Produktion, S. 319–320.
↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25
Regional gross domestic product (PPS per inhabitant in % of the EU-25 average). Eurostat, abgerufen am 13. Dezember 2009.
EU-Regionen und der Wettbewerb um Innovation. Regionales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. Statistisches Bundesamt Deutschland, April 2007, abgerufen am 13. Dezember 2009.
a b c Amt der Kärntner Landesregierung: Statistisches Handbuch des Landes Kärnten. 54. Jahrgang 2009: Daten 2008. Heyn, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-7084-0371-7, S. 102120.
a b Amt der Kärntner Landesregierung: Statistisches Handbuch des Landes Kärnten. 54. Jahrgang 2009: Daten 2008. Heyn, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-7084-0371-7, S. 178205.
Statistik Austria (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Österreich 2010. 2010, Beschäftigung und Arbeitsmarkt, S. 188, 191.
Amt der Kärntner Landesregierung: Statistisches Handbuch des Landes Kärnten. 54. Jahrgang 2009: Daten 2008. Heyn, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-7084-0371-7, S. 25–72.
Statistik Austria, Österreichischer Städtebund (Hrsg.): Österreichs Städte in Zahlen 2009. Statistik Austria, Wien 2009, ISBN 978-3-902703-25-5, S. 90.
Statistik Austria
Statistik Austria (Publikationen): Volkszählung 2001. Hauptergebnisse Kärnten I. Verlag Österreich GmbH., Wien 2003, S 82, ISBN 3-901400-81-8 (PDF Download)
↑ Herwig Valentin: Kärnten 19181920. Daten und Fakten zur Zeitgeschichte. Kärntner Verwaltungsakademie, Klagenfurt o.J. (2001), S. 3.
a b Stichwort Kärnten. Encyclopædia Britannica. Ultimate Reference Suite. Chicago 2010.
Kärnten: Landtag wählt Kaiser zum Landeschef. Die Presse.com, 28. März 2013, abgerufen am 28. März 2013.
Die Schilderung des 20. Jahrhunderts, besonders die Auswahl der Künstler folgt: Hellwig Valentin: Der Sonderfall. Kärntner Zeitgeschichte 19182004. Mohorjeva/Hermagoras, Klagenfurt/Celovec, Ljubljana, Wien 2005, ISBN 3-7086-0108-4, S. 112–114, 309–314.
Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahres- und Quartalsanfang







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