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Max van der Moritz schrieb am 3.1. 2003 um 13:26:56 Uhr über

DasEndedesMammons

Weil immer wieder behauptet wird, daß heute Bargeld gar keine Rolle mehr spielt und deshalb eine Umlaufsicherung auf dieses nicht wirksam sein wird, einige Gedanken darüber. Daß es in Wörgl NUR Bargeld war und es auch damals schon Giroüberweisungen gab, wenn auch nicht im selben Ausmaß als heute, vergessen diese Leute. Nach ihrer Vorstellung hätten die ja damals auch die Umlaufsicherung NUR auf Bargeld unwirksam machen müssen.


Die Bedeutungslosigkeit von Buchgeld.

Anscheinend hat keiner der heutigen Buchgeldfreiwirte Gesell gelesen. Er stellte ganz klar fest, daß nach der Einführung von umlaufgesichertem und kaufkraftbeständigen Freigeld, welches bei ihm ganz klar NUR Bargeld war, die Bedeutung ALLER Geldersatzmittel verschwinden würde. (NWO Seite 168, 321, 368)
Daß nur umlaufendes Geld als Gegenspieler der Waren auf dem Markt wirksames Geld ist welches nach dem Gesetz von Angebot die Warenpreise bestimmt deren Gesamtheit dann den Wert des Geldes bestimmen, scheint auch niemand zu sehen. Daß Geld mit einer Umlaufgeschwindigkeit von selbst nur 20 im Jahr mehr Wirkung hat als Geldersatzmittel mit einer viel langsameren Umlaufgeschwindigkeit berührt niemand. Daß Wörgl bewiesen hat, daß umlaufgesichertes Geld auch 500 mal im Jahr umlaufen kann, wird unterschlagen. Daß normaler Menschenverstand sehen kann, daß ein Geldschein jeden Tag öfters den Besitzer wechseln kann und zum Einkauf von Waren oder Dienstleistungen verwendet werden kann, wird unterdrückt. Warum im Durchschnitt Bargeld nur an zwanzig Tagen des Jahres bewegt wird, kommt niemand eigenartig vor.
Daß das heißt, daß dieses Geld nur 20 mal im Jahr Waren bewegt, während das Wörgler Geld dies 500 mal tat - da ist komplette Mattscheibe bei allen Buchgeldtheoretikern. Sie konzentrieren sich auf die Buchgeldbewegungen, die rein spekulativer Geldwechsel sind und nicht mit Warenbewegungen und Warenzahlungen verbunden sind und behaupten, daß es heute eben anders sei als in der Zeit von Wörgl.
Es hat wenig Sinn diesen Leuten klar machen zu wollen, daß umlaufgesichertes Geld spielend so schnell umlaufen kann, um alle Waren und Dienstleistungen vom Markt zu räumen und daß dann ALLE Geldersatzmittel überflüssig sind, zugleich mit dem nicht umlaufgesichertem Geld. Man wird es ihnen zeigen müssen. Wenn dann erst die Gogos, welche ja angeblich nicht angenommen werden ihre Kaufkraft erhalten, während sich die Wertlosigkeit des anderen Geldes herausstellt, werden sie es vielleicht sehen.
Unterguggenberger hat es ihnen gezeigt und wenn sogenannte Freiwirte das nicht sehen wollen, muß man an ihren wahren Motiven zweifeln. Sie wollen sicherlich nicht Freigeld im Sinne Gesells einführen. Kaufkraft des Geldes haben sie genau so wie die Umlaufsicherung nicht mehr auf ihrer Agenda und man muß sich wundern, was sie überhaupt noch an Gesell bindet.
Das Wörgler Geld lief in den ersten drei Tagen mindestens 100 mal um und selbst das ist wahrscheinlich noch grob unterschätzt, denn es waren ja nur 1000 Schilling in den Händen einiger Gemeindeangestellten, die sicherlich ihren Lohn nicht in der ersten Stunde ausgegeben hatten. Selbst wenn sie ein Drittel ihres Monatslohnes in den ersten drei Tagen ausgegeben hatten, heißt das ja nicht, daß es in der ersten Stunde geschah, sondern sich auf drei Tage verteilte. In Wirklichkeit waren es wahrscheinlich nur 150 Schilling, die da im Durchschnitt umliefen.
Wer also glaubt, daß Bargeld allein nicht alle Geldbewegungen, die zur Bezahlung von Waren und Leistungen notwendig sind durchführen kann, hat eine Vorstellung vom Geldumlauf, die mit der Realität absolut nichts mehr zu tun hat.
30 maliger Umlauf am Tag bedeutet aber einen etwa 10,000 fachen möglichen Umlauf im Jahr und während einer Deflation läuft unser heutiges Geld nicht einmal zehn mal im Jahr um. Das wissen auch alle Wirtschaftswissenschaftler und machten sich bisher keinerlei Gedanken darüber. Warum läuft das Geld nicht schneller um? Wer hält es zurück? Zu welchem Zweck? Warum fragt das die Wirtschaftswissenschaft nicht? Warum läuft selbst in einer guten Konjunktur das Geld auch nicht schneller als 20 mal im Jahr um? Wo ist es die restlichen Tage des Jahres? Da wäre ein fünfhundert oder tausendfach schnellerer Umlauf möglich und niemand macht sich darüber Gedanken.
Auch viele Geldreformer haben die Vorstellung, daß man die Riesensummen wertlosen Geldes einfach umlaufsichern könnte um eine Deflation zu vermeiden und es ist gut, daß sie mit solchen Anschauungen nie die Möglichkeit hatten, sie in Wirklichkeit umzusetzen. Die darauf folgende Hyperinflation hätte selbst die deutsche Inflation 1923 übertroffen und so ein Freigeld für alle Zeiten als Wahnsinn dargestellt.
Es tut mir leid. Freigeld wird nur klein bei klein von der Pike auf, wie bei den Gogos eingeführt werden können oder nie. Freigeld MUSS kaufkraftstabil sein und das existierende wertlose Geld kann man nicht mehr wertvoll und kaufkraftstabil machen. Wer so twas träumt, der soll ruhig weiter träumen aber ja nichts TUN.
Er würde mehr schaden als nützen.





















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