weiß
Bewertung: 3 Punkt(e)Weiß nicht so recht, was ich zu diesem Thema sagen soll, die meisten Besserwisser wissen das, was ich weiß und schreiben könnte, sowieso schon, und was ich nicht weiß, kann ich auch nicht schreiben...!!
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Der erste Text | am 14.3. 1999 um 03:34:51 Uhr schrieb Dragan über weiß |
Der neuste Text | am 23.10. 2020 um 19:22:10 Uhr schrieb Mona de Mona über weiß |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 56) |
am 26.5. 2006 um 13:49:12 Uhr schrieb
am 21.8. 2002 um 13:28:18 Uhr schrieb
am 21.8. 2008 um 22:44:31 Uhr schrieb |
Weiß nicht so recht, was ich zu diesem Thema sagen soll, die meisten Besserwisser wissen das, was ich weiß und schreiben könnte, sowieso schon, und was ich nicht weiß, kann ich auch nicht schreiben...!!
Weiß wie der Schnee im Winter und das Cox in der Orange, nein, auf dem Spiegel,..., die ostfriesische Flagge: Gans auf weißem Grund, weiß wie die Unschuld und Jasminblüten, weißer Flieder, weiße Bettlaken und das weiße Haus, weiße Mäuse, weiße Tennissocken (ganz chick zu schwarzen Schuhen!), weiße Wolle, Schneewittchen und die sieben Zwerge mit einer Haut weiß wie Schnee, weiß wie ein Gletscher, weiß wie das Innenleben einer nicht abgetauten Gefrietruhe, weiß wie frisch polierte Zähne, ein chlorgebleichtes Blatt Papier, weißes Licht, weiße Tiger und Elefanten, weiße Pferde, Einhörner, Engelsgewänder, Rosen, Mehl, Zucker, Kochsalz, Paraffin, Brautschuhe, Brautkleid, Hemd, Taxi (nee, das ist mehr beige), Licht,... und jetzt jabe ich keine Lust mehr. Ach, ja, meine Wände und Gardinen sind auch weiß.
Ich öffne die Augen. Zuerst glaube ich noch zu schlafen, doch lange lasse ich mich nicht täuschen. Ich bin wach, muss wach sein! Zuerst glaube ich nichts zu sehen, doch etwas stimmt nicht. Ich sehe und gleichzeitig sehe ich nicht. Sehe aber etwas. Nur was? Nach einigem grübeln erkenne ich, dass die Antwort eigentlich sehr einfach ist. Das was ich sehe ist:
Weiß.
Alles ist weiß um mich und sonst nichts. Ein Gefühl von unglaublicher Weite überkommt mich. Dabei liege ich nur auf einem Bett. Einem weißen Bett mit weißen Decken und Kissen. Es hebt sich nicht ab von dem Raum in dem es steht, ist nicht zu sehen und verschmilzt völlig mit dem Raum, löst sich in ihm auf.
Ich selbst bin weiß und verschmelze mit dem weißen Bett und den weißen Laken, dem weißen Bettzeug und dem weißen Raum. Es ist ein absolutes, alles verschlingendes Weiß. Es verschlingt selbst den Raum
Dieser Zustand macht mir Angst. Wer weiß was sich dort in dem Raum sonst noch verbirgt? In gleichmäßigen, unveränderlichem Licht fallen keine Schatten. Nichts hat Kontur. Existiert nur im ganzen und ist doch auch selbst. Doch die Dinge die sich dort verbergen müssen wohl ihre Erinnerung verloren haben. Sind abgestorben, verströmen kein Leben mehr und sind doch noch vorhanden. Ich vermute, dass das Bett existieren muss, denn ich spüre es. Die Federn der Matratze bohren sich in meinen Rücken und ich kann Weichspüler riechen. Die Kissen sind erst aufgeschüttelt worden und fühlen sich sehr angenehm an. Das Bett ist sehr einladend, doch ich finde keinen Schlaf. Ich kämpfe um ihn, denn langsam brennt das Weiß in meinen Augen und ich befürchte so etwas wie Schneeblind zu werden.
Ich liege auf meinem Bett und versuche zu schlafen, hülle mich in meine ... In was hülle ich mich eigentlich? Kann mich nicht erinnern. Hülle ich mich eben in nichts und liege, einfach nur auf dem...Auf dem ...? Ich kann mich nicht erinnern worauf ich liegen möchte. Die wenigen Dinge die zumindest in meinem Kopf noch eine Art Kontur hatten verschwinden und lösen sich auf wie alles andere auch. Was geschieht hier eigentlich. Wenn das so weiter geht wird bald nichts mehr übrig sein. Wilde Panik ergreift mich und ich erhebe mich. Stelle mich aufrecht an den...- zum Glück eine vorbeiwehende Erinnerung- ...stelle mich an den Rand des Bettes. Aber was ist ein Bett genau? Ich habe kein Ahnung. Doch dort stelle ich mich auf und nehme mir etwas vor. Ich nehme mir vor zu springen und es zu riskieren mich auf die Suche zu machen nach dem was dort möglicher Weise ist. Auch wenn dort nichts ist. Wer weiß, vielleicht verbirgt sich dort alles was mir verloren gegangen ist. Zwar erinnere ich mich nicht mehr ob es gut wäre sich wieder zu erinnern, aber ich habe das Gefühl, dass ..., dass es..., dass es vielleicht besser wäre als..., als das was ist.
Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, schiebe meinen Körper nach vorn und wiege ihn leicht. Ich ahne wie labil mein Gleichgewicht ist. Immer wieder hektische Ausgleichsbewegungen mit meinen Händen um nichts zu überstürzen.
Und dann klopft es an der Tür. Also gibt es hier eine Tür. Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll. Wieder klopft es. Eine Stimme: „ Entschuldigen sie, können sie mir sagen wer dort wohnt?“
Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht kann, doch plötzlich drängt sich etwas in mein Bewusstsein. Natürlich kann ich es sagen! Wäre ja noch mal schöner, das nicht zu wissen.
„Ja, kann ich!“ lautet meine Antwort. Ein kurzes Zögern und die Stimme an der Tür fragt nach: „ Würden sie das dann bitte jetzt tun?“.
Panik ergreift mich und verschließt meinen Mund.
„ Wenn sie es jetzt nicht tun, dann werde ich gehen.“
Meine Panik steigert sich ins Unermessliche und als sich dann auch noch Schritte von der Tür entfernen glaube ich zu sterben.
Mit Urgewalten explodiert mein Mund und eine Antwort wird in die Welt geschleudert:
„Mein Name ist Weiß!!! Frank Weiß!“
Doch die Schritte sind schon nicht mehr zu hören. Ich spüre wie mein linker Fuß sich auflöst, und ich beginne meinen Köper zu wiegen. Es wird immer schwerer das Gleichgewicht zu halten und ich bin erschöpft. Geräuschlos gleite ich ab und lasse mich erleichtert fallen.
Weiß zieht mich als Fläche magisch an, bleibt bei mir allerdings nicht lange Weiß. Am liebsten beackere ich es mit Blei ab 5B oder handbreiten Pinseln und Riesenfarbtöpfen. Ich denke, Weiß ist meine Farbe - die ist extra für mich gemacht, und ich bin jedem dankbar, der sie meidet. Dass es Regionen gibt, in denen sie noch dominieren soll, habe ich gehört. Wie in diesem Fenster auf meinem Monitor: Da kann ich nur in Courier New Schwarz auf Weiß schreiben. Wer weiß, warum.
Weiß ist die Farbe, die ich am wenigsten leiden kann. Weiße Wände mag ich nicht, weißes Papier auch nicht, und auch keine weißen Hosen. Am schlimmsten sind weiße Bildschirm-Hintergründe.
Wie sich weiß als Grundfarbe durchsetzen konnte, ist mir schleierhaft. Schließlich ist ja nicht überall Krankenhaus angesagt.
Weiß schimmert der Schnee nach der Daemmerung in der bisher grauen
granitpflasterten Wohnstraße.
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