Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Vergessen«
Claudia schrieb am 3.9. 2010 um 09:38:35 Uhr zu
Bewertung: 28 Punkt(e)
Termine habe ich schon immer vergessen oder verwechselt. Ich weiss noch, wie ich den einen Tag zur Schule kam und die ganze Klasse stand ohne Mappen vor dem Schulgelände. Unsere Lehrerin fuhr mich an. Claudia gerade noch rechtzeitig, der Bus kommt gleich, wir fahren in den Safaripark. Heute? Ich dachte es wäre erst nächste Woche.
Alle schüttelten den Kopf. Claudia!
Eine Lehrerin, die gerade kam war so freudlich, meine Mappe mit in Lehrerzimmer zu nehmen und sie dort einzuschließen, damit ich sie nicht umherschleppen muß. Eine Freundin borgte mir etwas Geld und gab mir was von ihrer Verpflegung ab. Das einzige blöde war, daß wir in der ersten Stunde Sport gehabt hätten. Und deshalb habe ich es wie immer gemacht, ich habe meine Sportsachen gleich zu hause angezogen, Hose und Jacke drüber und dann los. So spart man sich einmal umziehen.
Im Bus zog ich meine Jacke aus und saß im Gymnastikanzug und Jeans da. Die Jungs feixten sich eins und ich hatte den ganzen Tag keine Möglichkeit mehr mich umzuziehen. Es wurde auch so warm, daß ich die Jacke ausziehen mußte und so schon in dem langärmeligen Gymnastikanzug schwitzte. Unsere Lehrerin meinte dazu, daß das vielleicht hilft, das ich nichts mehr vergesse.
Hat aber nicht geholfen.
Jana schrieb am 9.7. 2000 um 17:03:10 Uhr zu
Bewertung: 21 Punkt(e)
Ich war alleine damals. Nicht allein gelassen, ich gin gnur einfach allein durch den Wald, wollte nach Hause. Es war niemand bei mir. Ich fühlte mich nicht allein, oder vergessen. Darüber habe ich nicht nachgedacht, mein Kopf war von den Gedanken erfüllt, nach Hause zu kommen um meinen Freund anzurufen. Bald. Aus bald wurde später. So etwa 5 Stunden. Ich hatte für den restlichen Kilometer etwa 1 1/2 Stunden gebraucht. War auch sehr anstrengend, auf dem Bauch, kriechend. Manchmal wurde ich bewußtlos. Ich hatte zuviel Blut verloren. Er hatte mir den Ast in die Seite gerammt als ich mich nicht weit genug nach vorne beugte. Hätte ich es doch getan...
Er hat mich lange geschlagen... und dann vergewaltigt, 6 mal. es hat wehgetan. Zweimal wurde ich bewußtlos. Da hat er aufgehört bis ich wieder bei mir war. Er hat mich nicht mit seinem eigenen Penis vergewaltigt, ich nehme an das konnte er nicht, er war wohl impotent. Er folterte mich eigentlich mehr. Noch heute habe ich Angst vor Dartpfeilen und Korkenziehern. Kann ich verzeihen?- Er hatte eine schlimmer Kindheit. Kann ich vergessen? - Es ist ja schon Jahre her.
Nein kann ich nicht. Vergessen haben mag er es. Oder sich verziehen. Ich werde es nicht tun. Er hat mir soviele Stunden Glück genommen. Zuviel Lebensfreude, die mir jahrelang abhanden gekommmen ist. Sie kommt nicht zurück.
Er aber. Fast jede Nacht.
Chalid schrieb am 28.8. 2000 um 14:55:08 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Ein Verg ist eine Art Schwein. Vergs leben in strenger Polygamie, den sogenannten Vergehen. Die kleinen Vergs heißen Vergl. Vergs reiben sich, wie die Schweine, gerne an Eichen. Die kleinen Vergs gehen dazu lieber zu den kleinen, jungen Eichen, da diese eine etwas zartere Rinde haben als die alten, knorrigen. Deshalb spricht man im Volksmund auch von Vergleichen.
Vergessen beschreibt jedoch nicht die Nahrungsaufnahme der Vergs, sondern bedeutet vielmehr, daß es Verg zum Essen gibt. Es handelt sich dabei allerdings nicht nur um ein typisches Arme-Leute-Essen. Es ist besonders auch in Politikerkreisen sehr beliebt, z.B. in Form des gefüllten Verg-Magens. Auch die Speckringe, die sogenannten Vergreifen, gelten als Delikatesse.
Die großen Vergs sind richtige Allesfresser, die Hauptmahlzeiten (Vergasung)werden meist am Spät-Nachmittag eingenommen. Die Vergl dagegen fressen am liebsten ganz junge, frische, durchsichtige Gräser und Sprossen, die sogenannte Verglasung. Natürlich müssen die Vergl auch ständig richtig gewogen und gemessen werden. Dieses aufwendige Vergl-Eichsverfahren wird durch umfangreiche EU-Richtlinien festgelegt.
Vergs sind sehr mobile Tiere; um ein Weibchen zu finden, unternehmen die Vergeber enorme Vergreisen.
Um der zunehmenden Alterssenilität der Vergs (Vergoldung) vorzubeugen, werden sie meist im Altern von 2-3 Jahren geschlachtet.
Durch Klonen wurden mittlerweile auch die ersten Vergaffen und Vergraben erzeugt.
Mcnep schrieb am 26.12. 2000 um 15:11:15 Uhr zu
Bewertung: 14 Punkt(e)
Neulich bin ich im Wartezimmer eines Neurologen vergessen worden. Eine dieser riesigen dallashaften Gemeinschaftspraxen, in denen Zeitschriften wie 'Der Fondsanleger', 'Arzt und Medizin' und die 'Neue Revue' ausliegen. Bestellt war ich für eine Besprechung meiner 'Reizleitungsmessung', ich hatte 4 Wochen zuvor eine Untersuchung meiner linken Armnerven vornehmen lassen - Ring- und kleiner Finger schlafen mir des öfteren einfach so ein. Das man bei dem Arzt warten muss, ist mir also schon bekannt gewesen, ebenso die Auswahl an Zeitschriften, daher hatte ich mir ein Büchlein von Uwe Johnson mitgenommen, 'Zwei Ansichten' damals 1965 sicher der letzte Schrei, heute kommen einem solche deutschdeutschen Liebesgeschichten eher archäologisch vor, jedenfalls kaum näher als der trojanische Krieg. War aber sehr fordernd und doch unterhaltsam geschrieben, und so fiel mir k a u m auf, daß seit meinem Bestelltermin 14.45 bereits 4 Stunden vergangen waren. Als dann jedoch ein türkisches Reinigungskommando begann, scheu und angewidert um mich herumzuwischen, wurde mir die Sache unheimlich, und ich fragte bei der verbliebenen Sprechstundenhilfe nach. Die wurde sehr verwirrt, fragte nach, ob ich mich denn auch beim Empfang angemeldet hätte (hatte ich) und begann dann sehr panisch nach dem Doktor zu suchen, der bereits auf dem Heimweg zu sein schien. Der wurde dann auch noch gefunden, bereits in einen teuer wirkenden Staubmantel gekleidet, und er eröffnete dann das Gespräch mit der Klage über seinen späten Feierabend, und daß er das nicht mehr ewig machen wolle, und dann wolle er sich ganz aufs Schafezüchten konzentrieren, 25 Stück hätte er schon, und er zeigte mir ein Bild seines Leithammels, daß an genau der Stelle seines Schreibtisches stand, wo in Amifilmen und auch sonst immer die Fotos von der Familie stehen, und ob ich eigentlich wüsste was für einen RIESENSACK so ein Widder hätte (entsprechenden Handbewegung, etwa einen Volleyball andeutend) und er hätte gerade wieder zwei Lämmer... Ich vermute das war das Beruhigungskonzept für draufgesetzte Patienten, Schafe und Säcke, das entspanntt. Mich interessierte das aber eher wenig, zumal mir allmählich klar wurde, daß ich 240 Buchseiten auf einem harten Designerstuhl verbracht hatte, nur um über Widderskroten informiert zu werden. Und richtig: der Kopf sowieso ohne Befund, und die Armschmerzen ein Syndrom, so lächerlich daß ich seinen Namen vergessen habe, kommt vom Schlafen mit gekrümmtem Arm, muss man ignorieren oder eine Ellbogenmanschette tragen. (Oder nachts mit einem Seil im 135°-Winkel an der Decke befestigt, der träumende Nazi)
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