Trommel

Wie verständlicherweise hier nicht jeder wissen kann, handelte es sich bei der »Trommel« im Eigentlichen um die monatliche Zeitschrift der Thälmannpioniere in der DDR, die aktuelle Themen und vermeintliche Popkultur behandelte und in sehr bescheidenem, aber dafür bedrückendem Maße die von imperialistischen Geheimdiensten lancierte »Bravo« kopierte, was innerhalb der Poprubrik, der ich 1988 ein schlechtes Tanita-Tikaram-Poster im zeitungstypischen 4-Farb-Druck verdankt habe und insbesondere der Leserbriefecke, die sich privaten und intimen Problemen widmete einen erschreckenden Fall-Out gefunden hat. Sehr nachhaltig ist mir hierbei jene Leserbrieffrage in Erinnerung geblieben, die ich aufgrund einer merkwürdigen Laune der Natur auch nach all den Jahren noch immer vor mir her beten kann und ich könnte mich gelinde gesagt in den Arsch treten, dass ich irgendwie alle meine »ABC-Zeitungen« und »Trommeln« weggeworfen habe!!

Die Leserbrieffrage, auf die ich mich hier beziehen will, lautet also folgendermaßen (ich beschwöre den Geist der Erinnerung ...):

Mirko, 14:
»Mein Freund und ich haben unsere Geschlechtsteile verglichen. Uns beiden ist aufgefallen, dass die Hoden verschieden sind. Der linke Hoden ist bei uns beiden größer. Außerdem hängt er tiefer.«

...

so wie ein harmonischer trommelrhytmus zu zweit ,
wie geteilte und dadurch verdoppelte freude ,
die lust zum leben die dir das atmen schwer macht ,unbändige sehnsucht nach (er)leben , so vermisse ich dich, und ich weiss nicht wo du bist....

Wer sich mal so richtig als alter Sack gerieren will, sollte vor den jugendlichen Mitgliedern einer Musikband das Schlagzeug als 'Schießbude' bezeichnen.