Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Intertext«
hei+Co schrieb am 16.6. 2000 um 01:32:04 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Text
"Der Text ist ein Veränderungsprozeß, überdeterminiert durch die Ökonomie des Schreibens und zugleich ist er [...] ’eine Struktur vielfältiger und ungleicher Widersprüche’ (Althusser). [...] Letzten Endes paßt keine Definition besser auf ihn als jenes Fragment in Lenins Philosophischen Heften (W.I. Lenin, Werke, Bd. 38, Berlin 1970):
’Ein Fluß und die Tropfen in dem Fluß. Die Lage jedes Tropfens, sein Verhältnis zu anderen; sein Zusammenhang mit anderen; die Richtung seiner Bewegung, die Geschwindigkeit; die Linie (...). Die Summer der Bewegung (...) der einzelnen Strömungen. Die Bewegung des Flusses, der Schaum oben, die tiefen Strömungen unten ..."
Auf diese Art und Weise erhält man eine Oberflächenstruktur und eine Tiefenstruktur (um es mit Chomskys Begriffen zu sagen) - und die anderen Texten entnommenen Proben werden buchstäblich von dem Strom dahingetragen, den die Sprache bildet, sie fungieren als ’Rede’, spielen also jeden Rolle, die früher den Personen und Dialogen im klassischen Roman zuviel." (Tel Quel, 17 - Jaques Henric- Phillipe Sollers)
hei+Co schrieb am 16.6. 2000 um 01:33:24 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
inter-text finde ich gut, weil es das sprachliche erzeugungsprinzip ist, das auch hinter dem assotiationsbalster steckt .. eben der raum zwischen den texten ...
hyperorg schrieb am 28.12. 2000 um 02:12:10 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
dabei ist der social-text überall!
die cultural studies sprechen etwas verfeinert von kodieren/dekodieren und räumen dabei gründlich auf mit dem mythos des so oft zitierten kommunikationsmodells von sender-nachricht-empfänger: die massenkommunikationsforschung hat den kommunikationsprozess traditionellerweise als einen solchen geschlossenen kreislauf oder eine einfache feed-back-schleife konzeptualisiert. eine solche lineare informationskette unterstellt, dass die von einem sender ausgesandten informationen ungestört über einen gesichterten kanal beim empfänger ankommen - und vor allem: von diesem dann auch entsprechend de-codiert werden (d.h. im sinne des senders). hier liegt allerdings eine gewise schwachstelle des systems, ein wunder punkt, der immer wieder von künstlern, kommunikationsguerilleros, werbestrategen, schriftstellern, meinungsforschern überstrapaziert wird. nennen wir es interpretationsvariabilität:
betrachtet man die sende- und empfangsprozesse nämlich genauer, bemerkt man eine komplexere struktur: die verschiedenen momente (produktion, zirkulation, distribution wie auch konsum und reproduktion) stellen durchlässige, situationsabhänige praktiken dar, die durch artikulierende austausch-prozesse miteinander verbunden sind. die gegenstände und materialien dieser praktiken sind verdichtungen von zeichenketten, die - wie in jeder kommunikations- oder sprachform - mittels kodierungen als DISKURS organisiert sind. die massenmedial kodierten botschaften sind grundsätzlich mehrdeutig und offen - also extrem interpretationsbedüftig: erst die nutzerinnen generieren im rahmen ihrer jeweiligen kontexte und kommunikationssituationen (ort, zeitpunkt, sozialer rahmen) kulturell und sozial relevante sachverhalte und sichtweisen aus dem datensalat.
aus dem spannungsverhältnis zwischen übermittelter information, erfahrungspotential und den jeweiligen interpretationsweisen (codes) entsteht erst bei der rezeption der jetzt subjektiv konstruierte TEXT. hier kann eine werbung auch schon einmal subversiv verstanden werden - selbst bestimmte konsum-akte können ein gewisses subversionspotential enthalten.
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