Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Zwangsneurose«
Roman L. schrieb am 6.6. 2000 um 21:54:06 Uhr zu
Bewertung: 18 Punkt(e)
Eine meiner Zwangsneurosen besteht darin, bei jeder Frau, mit der ich spreche, den Geruch des Atems festzustellen. Dazu muß ich mit meinem Gesicht sehr nahe an sie heran, was die überwiegende Mehrzahl offensichtlich als unangenehm empfindet, obwohl ich alles tue, um Mundgeruch zu vermeiden. Ich gelte deshalb als sehr draufgängerisch. Was keiner weiß: daß ich sehr sehr schüchtern bin. Eigentlich bin ich der einsamste Mensch der Welt. Ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen; einmal habe ich eine gestreichelt: meine Cousine auf dem Bauernhof. Aber auch nur an den Schultern. Da war ich zwölf. Jetzt bin ich 44, und ich benutze dieses Forum, um es endlich einmal laut herauszuschreien: Ich will eine Frau, ich will sie liebkosen, sie streicheln, vielleicht mehr...
Nils schrieb am 7.5. 2001 um 09:06:17 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
In gewisser Weise kann man sagen, daß die Zwangsneurose in den führenden Wirtschaftsnationen die häufigste Charakterdeformierung ist, und daß es eben der aus dieser Zwangsneurose leicht zu erweckende Sadismus ist, welcher es ermöglicht, gewissenlos im Namen der Wirtschaft (oder der von der Wirtschaft beherrschten Wissenschaft) alles zu tun, ohne Fragen zu stellen, unwiederbringliches Welterbe zu zerstören und Menschen zu Lohnsklaven zu machen.
Hitler hat die spezifisch deutschen Zwangsneurosen genutzt, um sein Terrorregime aufzubauen, und eben jene Zwangsneurosen ermöglichten es den Deutschen nach dem Krieg, zu einer der führenden Wirtschaftsnationen zu werden. Die Triebkräfte wurden nicht abgebaut und entladen, nur verlagert. Aber auch andere Völker haben kollektive Zwangsneurosen, die sich nutzen lassen, um das Volk zu hörigen Befehlsempfängern oder zu braven Lohnsklaven zu machen. Und zur Zeit ist die größte Macht, die diese Zwangsneurosen nutzt, die zunehmend globalisierte Weltwirtschaft, die sich vielleicht als noch zerstörerischer und katastrophaler erweisen wird als die Nazis.
joachim schrieb am 7.6. 2000 um 10:56:12 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Entgegen landläufigen Annahmen sind Zwangsneurotiker nicht dadurch charakterisiert, dass sie sich nichts gönnen und nur irgendwelche fixen Schemata abspulen. Wie Slavoj Zizek (dass spricht sich schischek, aber mit einem weichen sch, wie in Journal, es gibt dafür auch einen Haken überm z, aber den hat meine Tastatur nicht und ich will jetzt nicht den ganzen Tag damit verbringen, nach den Sonderzeichen zu suchen, zumal das im Blaster eh wieder anders läuft, als zum Beispiel unter Word) bemerkte, sind Zwangsneurotiker durchaus in der Lage etwas zu genießen, aber sie müssen sich anschließend mit einem schlechten Gewissen bestrafen, so dass sie keinen Genuss ohne Reue kennen. (Aus welcher Werbung ist der Spruch eigentlich?)
Mein Lieblings-Zwangsneurotiker ist der Rock-Musiker Wolfgang Petri. Er inspiziert vor jedem Konzert die Toiletten für die Fans. Na denn!
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