Zivilisation
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Der,der zum ersten Mal an der Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.(Sigmund Freud)
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Der erste Text | am 30.3. 2000 um 18:17:37 Uhr schrieb irgendwer über Zivilisation |
Der neuste Text | am 22.3. 2021 um 07:48:13 Uhr schrieb Christine über Zivilisation |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 28) |
am 17.11. 2003 um 17:12:53 Uhr schrieb
am 17.6. 2006 um 21:25:39 Uhr schrieb
am 12.5. 2002 um 22:00:46 Uhr schrieb |
Der,der zum ersten Mal an der Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.(Sigmund Freud)
Diese Zivilisation ist in dieser Form, wo Geld und Macht die großen Ziele sind und Ressourcen nutzlos verbrannt werden und nichsts respektiert wird ein Albtraum. Wir brauchen eine Revolution.
Blicken wir zurück, dann sehen wir mehrere Jahrtausende menschlicher Zivilisation vor uns liegen. Was haben sie uns gebracht? Die Gabel, das Telefon, das Parfum, die Höflichkeit, Rock'n Roll, Drogen, Sexualität. Sexualität? Das gabs früher tatsächlich nicht. Natürlich haben auch schon unsere affenartigen Vorfahren Geschlechtsverkehr gehabt, aber Sex war ihnen unbekannt. Was noch? Kartoffelsuppe, Bandscheibenvorfälle, Autobahnen, Tiefkühlkost, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Wildlederschuhe, Regenschirme, Techno-Clubs, Einkommenssteuern, Kalaschnikows, Krieg. Das kannten unsere affenartigen Vorfahren nämlich auch nicht. Es gibt aber wohl einige Ameisenarten, die auch untereinander Krieg führen. Spricht nicht gerade für uns Menschen, oder?
Ich habe mal gelesen:
Von allen Völkern (ich mag das Wort nicht, mir fällt aber grade keine passendere Bezeichnung ein »Sprachgruppen« oder so wäre unpassend) haben es nur die Deutschen hinbekommen, zwischen »Zivilisation« und »Kultur« zu differenzieren. Bei den meisten anderen Sprachen ist »Kultur« (abgesehen bei Nutzpflanzen oder Bakterien) weitgehend mit »Zivilisation« synonym.
Nur bei den Deutschen wird zwischen (technischer) Zivilisation und (geistiger) Kultur unteschieden.
Die Frage, ob das nun »richtig« ist muss zurückgewiesen werden. Was soll »richtig« hier bedeuten? Selbst abgesehen davon, ob man den Aspekt [höherer menschlicher Gesellschaftsorganisation], der mit »Zivilisation« benannt wird von dem, der »Kultur« genannt wird, wirklich trennen kann, das zu beantworten würde den Rahmen sprengen.
Interessanter ist meines Erachtens die Frage, wie es ausgerechnet im Deutschen zur Ausbildung dieser eigentümlichen Differenzierung kommen konnte. So im Sinne der Linguistik (Prototypensemantik, Sapir-Whorf-Hypothese). Was war der gesellschaftliche Auslöser dafür, zwischen technischer Zivilisation und geistiger Kultur zu unterscheiden?
War es die Erfindung des Buchdrucks? In der Tat, unmittelbar nach Erfindung des Buchdrucks war Deutschland (neben Italien) einer der Hauptproduzenten von Büchern. Hat man da, zwischen den »technischen« Aspekt des Buchdrucks und den »kulturellen« Aspekt des Bücherschreibens unterscheiden müssen?
Aber warum dann nicht auch anderswo?
Oder liegt es am Bildungssystem? Schließlich ist auch die Unterteilung in Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften (so) den Engländern (dh. der englischen Sprache) unbekannt. Traute man der Technik etwa nicht zu, ein wichtiger Aspekt des geistigen Lebens zu sein und lagerte so die beiden Bereiche aus?
Oder liegt es daran, dass man »kultiviert« auch im Sinne von »gesittet« verwendet und technisches Wissen abgrenzen wollte? Aber warum wird »unzivilisiert« dann wesentlich härter wahrgenommen als »unkultiviert«?
Vielleicht, um das auch in Betracht zu ziehen, liegt es auch daran, dass man den technischen Umgang mit Werkzeugen von der künstlerischen Bearbeitung von Gegenständen unterscheiden wollte?
Ich freue mich, das wir jetzt in dieser Stunde gemeinsam auf die blühenden Früchte unserer reichen und vielfältigen Zivilisation blicken können. Wir haben uns ein Land voller Honigmilch und süßen Lebensfreuden geschaffen, uns mit Komfort und Eleganz zu umgeben gelernt.
Alles strebt fleißig und ernst zu immer größerem Reichtum. Und bald sind unsere Wissenschaftler, diese klugen Zauberer, auch in der Lage, alles noch viel schöner und besser zu machen.
Beschützen tun wir diesen Höhepunkt menschlichen Schaffens mit neuen, tollen, supergefährlichen Waffen. Da kann also gar nichts schiefgehen.
Halten wir einen Moment inne, und freuen uns dieses Computers, dieses Wunderwerks der menschlichen Technik, so komplex, daß wir es mit unseren eigenen Gedanken nicht mehr verstehen können.
Aber auf der anderen Seite konnten wir Menschen doch noch nie wirklich etwas verstehen, oder?
Wie kommt es dann, daß unsere Zivilisation trotz unserer Dummheit noch nicht ausgestorben ist, wie sich das gehört? Haben wir noch eine Chance?
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