Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Subversion«
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 12:08:36 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Die poetischen Operationen mit denen Ezra Pound, Stephane Mallarmé, James Joyce u.a. die Verwendung der Sprache revolutionieren, sind genau dieselben, die die Pioniere einer vernetzten Ideenproduktion in den sechziger Jahren auf der neuen Wunschmaschine Computer implementieren: assoziativer Zugriff auf Daten unterschiedlichster Art, offene Texte, die an jeder Stelle verändert, ergänzt und mit anderen Textstellen (oder Bildern) verknüpft werden können; jedes Wort wird zu einem Knoten von Bedeutungen, zu einem möglichen Absprungort für neue Konstellationen, Anspielungen und Verweise ... Schreiben (als ecriture im poetischen Sinne, als Tätigkeit, als Machen, Hervorbringung) geschieht (schon) immer on-line: eingeschaltet in die Projektions-Apparatur (eines Aufschreibe-Systems), schaltet der Schreibprozeß ständig hin und her zwischen Senden/Empfangen, Erinnern/Vergessen, Fortführung/ Bruch ...
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 09:20:19 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
gibts das überhaupt noch?
das netz als subversive gegen-verknüpfung ....?
...
Postmediale Praxis entsteht aus den vernetzten Praktiken leidenschaftlicher Individuen und Gruppen, die in lokalen und translokalen Kontexten arbeiten und dabei Medien verwenden wie Magazine, Plattenlabels, CD-Roms, Websites, Clubevents, Mailinglisten, usw. Differenzen werden in diesen Netzwerken nicht negiert, sondern ausgelebt. Postmediale Praxis wird auch bestimmt durch eine kritische Haltung gegenüber den verwendeten Medien, sie handelt eher in lateralen als in vertikalen Konfigur ationen und akzeptiert die Prozessualität und kontinuierliche Transformation von Kontext und Praxis. [...] Postmedia könnte in diesem Sinne als fröhlichere Variante des Spiels von modernen Betriebsstrukturen, von Telearbeit, digitaler Cottage-Industrie, 'lean management' und doppelt freien Lohnarbeitern gelesen werden."
Andreas Broeckmann: »Knowbotic Research - Wirksamkeit und konnektives Handeln. Konstruktionen im Translokalen«
http://www.kulturprozent.ch/brainstorming/referenten/willhelm/knowbot.htm
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 12:09:57 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
wenn subversion gerade mal nicht da ist, muss man einfach:
2 umschalten(zapping)
Vorsicht! Umschalten ist nicht mit Freiheit, Demokratie, Entscheidungsautonomie, multiple choice aber auch nicht mit der schlichten Auswahl eines Produktes aus der Fülle der Angebote zu verwechseln.
Es ist als Spiel mit den Interfaces nur interessant, wenn es nicht nur Ein/Aus Schalter gibt, sondern polyvoke / polymorphe Verbindungen, die hergestellt werden können. Diese gleitenden Auswahlakte entlang einer Serie von Konnektionsmöglichkeiten laufen quer zu klassischen Einteilungen etwa der Genres in verschiedenen TV-Programmen, zwischen denen hin- und hergeschaltet wird. Ebenso wie Graffiti - das sich ungehindert über den Körper einer Stadt ausbreitet - ist dieses subversive Manipulieren von Datenflüssen nicht durch verbrauchergerechtes Programmstyling (wie etwa Gleichschaltung der Werbeblöcke) zu bändigen. Es stellt eine Art Vorform des Online-Denkens dar: der User schneidet sich seine Sequenzen selbst zusammen, koppelt Programmflüsse mit dem eigenen Triebsystem.
(Der radikale Konstruktivismus spricht leicht übertrieben vom kognitiven Zapping in den Kontextualisierungen von Wirklichkeitsauszeichnungen, etwa der Werbung, wo die Referenzen audiovisueller Oberflächen auf dem Monitor unentscheidbar sind und den Unterschied real vs. fiktiv ins fließen bringen.)
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