Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Stöpsel«
SchlafWandler schrieb am 18.2. 2003 um 17:51:37 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Wie konnte dieses zarte, zauberhafte Wesen, diese mit Elfenhänden und Porzellanhaut ausgestattete Fee, dieses scheue sanftmüte Lamm aus bestem Hause, diese von allen Abgründen dieser Erde verschonte, blaublütige michelangelonische Jungfrau, diese zarte Knospe aus dem Paradiesgarten der besten Familie der Stadt, wie konnte sie nur, sie die nur Taxi und nie U-Bahn fuhr - als sie sich endlich mit mir alleine im Borchard's verabredet hatte, und ich ihr schon auf den Knien zu Füssen lag - auf einmal mit den Worten »Sorry ey, ich muss mal schnell den Stöpsel aus meiner Möse ziehen, du kannst ja schon mal zahlen, Wa ?« in Richtung Restauranttoilette verschwinden...???
Dortessa schrieb am 28.8. 2002 um 13:38:24 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Der Stöpsel
Der Stöpsel, im Krankenhaus ein allgegenwärtiges Ding. Seine Funktion ist der Verschluß. Obschon selbst etwas vollständiges, abgeschlossenes - dient es zur Vervollständigung, zum Abschluß von etwas eigenem. Wäre etwa ein Dreiwegehahn vollständig ohne die Gesellschaft der Stöpsel? Was könnte man mit einem Infusionsschlauch anfangen, gäbe es keine Stöpsel die diesen im Bedarfsfall verschliessen könnten? Der Stöpsel ist somit Vervollständiger. Neben dieser noch recht geringen Aufgabe, kann der Stöpsel an sich auch als Barriere betrachtet werden. Würde kein Stöpsel den nicht abgeleiteten Katheter verschliessen, wie leicht wäre es für Keime den Weg ins Innere des Menschen zu finden! Hier das Innere nicht als Sitz der Seele, sondern als interne Oberfläche menschlicher Körper betrachtet.
Ist der Keim dann einmal im Bereich optimaler Lebensbedingungen angekommen (aus seiner Sicht betrachtet - würde man die Position des Wirtes einnehmen, könnte ja höchstens ein Komposthaufen als optimaler Raum angesehen werden), entfaltet er - der Keim - sein Werk, was im Falle der Harnblase ohne weitere Prüfung als ein Zerstörerisches angesehen werden kann. Der Stöpsel dient im Falle des Katheterverschlusses somit dem Schutz. Betrachten wir aus dieser Warte mal den Stöpsel in seiner Eigenschaft als Bewahrer der Unversehrtheit. Obgleich diese schon aufgrund des notwendigen Krankenhausaufenthaltes als beeinträchtigt erscheint, ist die Funktion hinsichtlich nosokomialer Infekte als Tatsache anzunehmen.
Bewahrt somit der Stöpsel den Menschen vor Ungemach? Was ist dann aus der Sicht des Bewahrten der Mensch, welcher als pflegerisch Gebildeter Einsetzender und somit Beherrscher des Stöpsels ist? Hier entsteht eine Position der Macht über das Bewahrende (den Stöpsel) und damit ebenso über den Bewahrten (den Menschen). Ist somit der Stöpsel im Eigentlichen das Symbol der Macht der Schwester über ihren Patienten? Ist somit erklärbar warum viele Stöpsel in der Tasche der Schwester ihren Platz finden? Wo ihr doch bekannt ist, das die Tasche nicht der rechte Platz für den Bewahrer ist, da hier Löcher in der Ummantelung des Bewahrers entstehen können, die eine Funktion als Bewahrer nicht mehr erlauben und den Bewahrer somit zum Eröffner von Eintrittspforten für Keime werden lassen?
Wie ist andererseits die Problematik des an der Hahnenbank des zentralen Venenkatheters fehlenden Stöpsels zu sehen? Ist hier evtl. die Wirkung einer direkten Ausübung oben definierter Macht pflegerisch Gebildeter zu erkennen? Was soll hier bewiesen werden, daß der Stöpsel seine Macht als Bewahrer ohne seinen Beherrscher nicht auszuüben vermag? Welcher Beherrscher benötigt somit Ungemach anderer um die eigene Position als Beherrschender über den Stöpsel immer neu zu erweisen?
Sollten wir uns alle nicht besser ein wenig in der Eitelkeit unseres Daseins zurücknehmen und dem Stöpsel seine Macht als Bewahrer gönnen und ihn allseits dort seine Macht ausüben lassen wo immer er seinen Platz findet? Sowie desweiteren ihn ohne Beeinträchtigung seiner Ummantelung in geeigneteren Behältnissen als eben unserer Tasche selbst zu bewahren?
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