Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Sonnenblumenmeer«
Romeo schrieb am 25.2. 2001 um 20:20:09 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, wohin ihn seine Füße tragen sollten, störte ihn genaugenommen nicht weiter. Warum auch? Es war einfach zu mild, die Luft war lau, die Blütenkelche grinste ihn freudig an, und über dem ganzen Meer lag der feine Duft von Sonnenstaub. Das einzige, was ihn irritierte, war nur, dass er regelmäßig eine Sonnenblume ins Gesicht geklatscht bekam. Nicht, dass das schlimm gewesen wäre, nein, strenggenommen war das Herumlaufen im Sonnenblumenmeer gerade deswegen überhaupt so toll. Es gab nur keinen vernünftigen Grund für die ständigen Kollisionen, wo die Sonnenblumen doch so locker standen, dass man vermeintlich problemlos zwischen ihnen hätte durchsteigen können.
Als er dann aber merkte, dass es ausschließlich die ganz besonderen Blüten waren, die sein Gesicht streiften, da wusste er, dass dies alles einzig und allein nur für ihn bestimmt war.
baccara schrieb am 11.1. 2002 um 00:55:58 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Update your Mind!
Warum ist es eigentlich so schwer in bekifftem Zustand irgend etwas zu Papier zu bringen, irgend etwas aufzuschreiben, was einem ungeheuer wichtig erscheint? Warum kann ich keinen Stift in die Hand nehmen und einen anständigen zusammenhängenden Satz in die Welt des Papieres und damit in die Unsterblichkeit des Augenblicks entlassen? Und warum fällt die Interpretation des Geschriebenen so schwer, wenn man aus dem als »anormal« definierten, berauschten Zustandsraum 'C-Raum' wieder in den als »normal« definierten Zustandsraum 'N-Raum' eintaucht. Sprich: Warum ergibt Nichts einen Sinn wenn man wieder klarkommt? Meine einzige Feldstudie zu diesem Thema war bisher leider nicht sehr aufschlußreich. Hab ich eigentlich irgendwelche psychodelische Muke da?
Neulich fand ich in meinem grünen Notizbuch unter der Rubrik »Themen für eine Kurzgeschichte« folgenden Satz: »Die geistige Richtungsentwicklung, zeitbedingte Interessenverzweigung und das Problem von wahrer Freundschaft im Alterungsprozess.« Unter diesem bedeutungsschwangeren Satz war ein Kunstwerk verewigt, daß ich nach kurzer Interpretationsphase als Diagram über der Zeit t definierte, mit zwei blauen sich verzweigenden Ereignislinien in annähernd waagerechter Anordnung zur Zeitachse und roten Linien senkrecht dazu, die Knotenpunkte der Ereignislinien miteinander verbanden. Die roten Linien wurden im Verlauf der Zeit t immer länger. Einer Tatsache der ich anfangs wenig Aufmerksamkeit schenkte, die sich jedoch später als Tatsache von entscheidender Relevanz herausstellen sollte. Doch dazu später entschlüsselndere Sätze. In dieser Entwicklungsphase der Geschichte würde es sich sicher lohnen eine PRODIGY-CD ins Laufwerk zu schmeißen.
Ich beginne besser mit dem Augenblick in dem es mir in den Sinn kommt, irgendeine Gedankenkette wäre es wert festgehalten zu werden. Während ich also meist plattgedrückt in irgendeinem Sessel liege, mit den Füßen nach oben und dem Kopf nach unten, versteht sich und meinen eigenen verworrenen Gedanken lausche, mit stiller Freude den morphenden Bildern in meinem Kopf zuschaue, zwei andere Individuen direkt in meinem Sichtfeld aber doch irgendwie im Hintergrund, verkehrt herum Probleme des allgemeinen Seins diskutieren und in einer Ecke ein Fernseher ohne Ton läuft, fällt mir plötzlich auf, daß ich gerade etwas ungeheuer Schlaues gedacht habe und diese Erkenntnis doch der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollte. Magic People, Voodoo people.
In diesem doch entscheidenden Augenblick könnte es passieren, daß mich die Freude der Erkenntnis überwältigt und die Erkenntnis selbst, als eher Nebenprodukt, wieder in den weiten Räumen meiner Synapsen verschwindet. Der Gedanke wird vom Sprudel der Euphorie das mentale Klo hinuntergespült. You're no good for me! I don't need no-body! I don't need no-one! There's no good for me!
Eine andere Möglichkeit, die genauso oft ihren Weg in die Realität findet ist die der Verzweigung. Ich stelle fälschlicherweise sofort die fundamentale Erkenntnis in Frage und erkenne, daß für die Richtigkeit der Aussage bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, was die Aussage nicht mehr fundamental macht. Ich versuche also als basisorientierter Bekiffter eine Aussage zu treffen die in jedem Fall anwendbar ist und splitte meine Erkenntnis in zwei oder mehr Möglichkeitsebenen auf, in der Hoffnung die Stränge später wieder zu vereinen. Leider neigen Verzweigungen dazu sich abermals zu verzweigen und irgendwann verliert man jeglichen Realitätsbezug, oder Baywatch auf Kopf und ohne Ton ist zu faszinierend, um an den eigenen Gedanken festzuhalten. Ich könnt irgendwas essen.
Nehmen wir also an, ich hab mich noch genug im Griff, um den Verlockungen unserer multimedial übersättigten Welt zu widerstehen.
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