Schwanzmädchen
Bewertung: 6 Punkt(e)Symbol des damals in unerreichbar scheinender Ferne liegenden Landes der Reife und der Mannbarkeit war für mich in meiner Kindheit der Film 'Als die Frauen noch Schwänze hatten'. Der war nur für Achtzehnjährige zugelassen, und für einen acht– bis zehnjährigen Stöpsel bestand keine Aussicht, unertappt in eine Vorführung zu gelangen. Bei dem Film handelte es sich um ein vermutlich ziemlich albernes Machwerk italienischer Herkunft, das die Liebeshändel einer Horde von Steinzeitmenschen zum Thema hatte. Wie fast alle Kinder dieses Alters an Archäologie und dem Aufdecken von Geschlechtsgeheimnissen interessiert, hätte ich alles darum gegeben den notdürftig fellgekleideten Darstellern beim Kopulieren zusehen zu können. Es war vermutlich die Kompensation dieser Erfahrung des Verzichts, der mich vor einigen Jahren kurzfristig zum passionierten Spieler eines Computerspiels mit dem Titel 'Stoneage Olympics' werden ließ, bei dem stark behaarte Teilnehmer durch einen originell abgewandelten Parcours der üblichen sehnenscheidenentzündungsfördernden Tastentriller geführt wurden. Besonderes Geschick entwickelte ich für die Disziplin 'Mate Toss', ungefähr mit Brautschleudern zu übersetzen, bei der es darum ging, langhaarige blonde Steinzeitfrauen beim Schopf zu packen und in Art des Hammerwurfs möglichst nah vor den Wohnhöhleneingang zu schleudern. Man wurde für die beträchtlichen koordinatorischen Mühen durch wundervoll realistische Quiek– und Plumpsgeräusche belohnt, und bei Erreichung einer bestimmten Weite von der sich benommen aufrappelnden CroMagnon–Schönheit bei der Hand genommen und in die Höhle geführt. Eine wunderbare fast interaktiv zu nennende Erfahrung, die mich für das Nichtsehenkönnen jenes oben erwähnten Parmesanpornos mehr als entschädigt hat.