Beim Einsteigen ins Flugzeug hatte ich bereits die ganze Viertelliterflasche achtzehnjährigen Maltwhiskys intus, die ich ursprünglich zur Abtragung meiner Liravorräte und als schmackhaftes Souvenir gedacht hatte. Angst vor Fliegen habe ich eigentlich nicht, aber ich war schon immer überzeugt, daß mein Tod dereinst ein tragischer oder lächerlicher, ein überraschender oder entsetzlicher, ein selbstverschuldeter oder ein absurd komischer sein würde, und daß ich durch die Benutzung eines Flugzeuges die Wahrscheinlichkeit darauf vergrößere. Vielleicht bleibe ich mit dem rotgelben Galatasaray-Schal im Gepäckband hängen, vielleicht platzt das Seitenfenster, an dem ich notorisch unangeschnallt gerade sitze und reißt mich hinaus, vielleicht reicht nach drei abgebrochenen Landeanflügen der Sprit nicht mehr - so nutzloses Gedankenwerk sprudelt wie Schaumblasen in mir auf, wenn ich ein Flugzeug betrete, nochmal, Angst ist es nicht, was ich dabei empfinde, ich schaue mir immer selber amüsiert dabei zu, wenn ich in solche Brainstormgewitter gerate, aber trotzdem, wenn ich schon hinübergehen müßte, dann soll es doch wenigstens bei angenehm getrübten Bewußtsein geschehen.
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