Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Robert-Steinhäuser-Gymnasium«
Bob spielt Peter K. (Stammtisch) schrieb am 9.11. 2007 um 22:59:12 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Es ist unerträglich, nach jedem Schul-Amoklauf dieselben Allgemeinplätze zu hören. Wir wissen inzwischen alle, dass die Täter Einzelgänger und Außenseiter und klein und machtlos waren und sich durch ihre Tat ein Gefühl von Grandiosität usw. usw. verschaffen wollten. Wir wissen es.
Solange das so bleibt, dass zu diesen Taten nicht mehr als das gesagt und gesagt und gesagt und nichts, aber auch gar nichts dagegen getan wird, solange nehmen wir alle solche Taten billigend in Kauf. Sind mit bedingtem Vorsatz einverstanden damit, anders gesagt.
Keiner wagt auszusprechen, dass alle, ausnahmslos ALLE bisherigen Schulattentäter nicht das Recht hatten, sich auf diese Weise, wohl aber allen allen Grund hatten, sich zu rächen. Kurz, dass sie alle ein gut verständliches, subjektiv hoch berechtigtes Motiv für ihre Taten hatten. Rache für das, was ihnen angetan worden war.
Bevor diese Schulattentäter schuldig wurden, wurden andere an ihnen schuldig. Vorsätzlich und in ausnahmslos allen Fällen. Diesen Tätern, Lehrern, Eltern und vor allem Mitschülern, meistens in Kombination mit bequemerweise 'blinden' Erwachsenen, geht es aber nie an den Kragen, niemals. Siehe die Frau Direktorin an o.g. Gymnasium usw. Im Gegenteil, nach jedem neuen Attentat funktioniert der Schulterschluss der armen Täter-Opfer noch ein bisschen besser. Wie bei den 'Eltern' von Jürgen Bartsch: denen wurde ihre Unschuld sogar ungefragt gerichtlich bescheinigt. Und die armen Mitschüler, die ihren Kompagnon vorher jahrelang fertig gemacht haben, werden danach von einer Armada von Krisenheinis abgestreichelt. Die armen Traumatisierten.
Solange es so weiter geht, dass junge Leute zu Schulattentätern gemacht werden, ohne dass jemand auf den Gedanken zu kommen scheint, die könnten aus nur zu verständlichem Wunsch nach Rache nach Jahren schließlich irgendwann zurückschlagen (und dabei leider fast immer die Falschen 'mitnehmen'), und parallel zu den Schulattentäter schaffenden Verhältnissen nicht wenigstens auch Ventile für dieses Rache-Bedürfnis angeboten werden, so lange werde ich mir die unerträglichen Allgemeinplätze irgendwelcher Psycho-Fuzzis nach jedem Attentat von neuem anhören müssen. Es kotzt mich an. Dass niemand als Schulattentäter geboren wird, habe ich noch in keinem dieser unzähligen Statements gehört. Solange sich alle hinter dem schrecklichen Bösen verstecken, der in letzter Instanz schuldig wurde, werden immer neue Täter generiert. Nur das Verständnis für die berechtigten Motive der Täter verhindert neue Opfer - Verständnis ist ja kein Einverständnis. Aber das scheint nur in einer anderen, utopischen Gesellschaft, mit anderen Menschen zu verwirklichen - also nie. Dazu müsste man seine eigenen unterdrückten Rache-Wünsche an sich ranlassen usw. statt sich wohlfeil zu empören oder in genauso wohlfeilem Entsetzen rumzusielen - ach, Schluss.
Rage schrieb am 4.11. 2005 um 02:18:39 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Also damals habe ich schon mit zwiegespaltenen Gefühlen zu kämpfen gehabt, weil ich einerseits die Pulverfass-ähnlichen Gefühle kenne, die z.B. verdeckte, zynische sexuelle Erniedrigungen einer Lehrerin oder eines Lehrers bezogen auf einen Schüler auslösen können, schon wenn man nicht der Delinquent ist! Der aufsteigende Hass muss enorm sein, muss sich seine Kanalisation gesucht haben, und die fand er auf schreckliche Art und Weise dadurch, das Steinhäuser einen ganz legalen Zugang hatte zu Waffen... Ich bin mir sicher, es gäbe häufiger diese abscheulichen Entgleisungen von Hass und Wut in Schulen, wäre das Waffengesetz hier das Gleiche wie in den USA. Aber vielleicht hat ja auch gerade die Situation, das Gefühl »Ich bin der Erste der sowas macht« Steinhäuser zu dieser Anzahl von Opfern animiert, denn als alleiniger Attentäter, der er wohl wirklich auch war, hat er mehr Menschen getötet, als es alleine jemals ein Einzeltäter in den USA in einer Schule geschafft hat. Nicht einmal in der Columbine-Highschool gab es pro Täter eine solch immense Anzahl von Opfern.
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