Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
15, davon 15 (100,00%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 6 positiv bewertete (40,00%) |
Durchschnittliche Textlänge |
877 Zeichen |
Durchschnittliche Bewertung |
3,400 Punkte, 9 Texte unbewertet.
Siehe auch: positiv bewertete Texte
|
Der erste Text |
am 5.7. 2006 um 16:45:21 Uhr schrieb Susanne
über Räuberin |
Der neuste Text |
am 12.9. 2024 um 20:02:30 Uhr schrieb gerhard
über Räuberin |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 9) |
am 18.6. 2024 um 17:57:52 Uhr schrieb gerhard über Räuberin
am 15.10. 2023 um 12:29:46 Uhr schrieb Christine über Räuberin
am 7.5. 2021 um 11:35:15 Uhr schrieb Schmidt über Räuberin
|
Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Räuberin«
bonsaigirl schrieb am 13.4. 2009 um 21:21:42 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
In meinem früheren Leben war ich eine Räuberin, zeitweise sogar die Anführerin einer Bande von Räuber-Frauen. Heute würden wir es eher als Selbsthilfegruppe junger Frauen bezeichnen.
Ich träume immer wieder einzelne Episoden, die sich fast lückenlos zum Lebenslauf einer jungen Frau der Frühen Neuzeit (um 1600) zusammen fügen. Vergewaltigt, als Hexe denunziert, von Leidensgenossinnen aus dem Kerker befreit und in eine Räuberbande aufgenommen.
Im Urlaub im Harz besichtigte ich mit meiner Familie eine kleine Höhle, die im Volksmund Räuberhöhle genannt wurde. Hier war ich zu Hause, durchzuckte es mich. Ich erkannte alle Einzelheiten aus meinen Träumen wieder. Am Eingang hatten wir Löcher in den Fels geschlagen, um unsere Höhle mit Baumstämmen bei Gefahr zu verbarrikadieren. In der Decke gab es eine Art Kamin, durch den die Dämpfe von unserem Feuer abgezogen sind. Tagsüber haben wir mit Holzkohle geheizt, damit es keinen verräterischen Qualm gibt. Selbst die Vorratsnische für die Kohle mit Resten davon war vorhanden. Am hinteren Ende gibt es einen schmalen Felsspalt. Unser Notausgang, durch den nur wir Frauen gerade hindurch passten. Es besteht kein Zweifel, es war meine langjährige Heimat in meinem früheren Leben.
Sicher mussten wir rauben, um insbesondere die strengen Winter zu überleben. Unser Ziel war es jedoch, wieder in ein normales Leben zurück zu kehren. Vorher versuchten wir jedoch, möglichst viele Frauen und Mädchen aus ihren misslichen Lagen zu befreien. Wir hatten eine große Anzahl von Freunden und Vertrauten, die uns so gut es ging unterstützten. Kleine Bauern, Müller, einige Pfarrer (die nicht an Hexerei glaubten), befreundete Banden männlicher Räuber und nicht zuletzt eine große Anzahl Frauen, die mit gegenseitiger Hilfe zu einem neuen Leben gefunden haben.
Auch wir brauchten zu unserem Dasein hin und wieder einen Mann. Es ergaben sich manche Gelegenheiten. Der Knecht auf einem befreundeten Bauernhof, der Kutscher eines überfallenen Edelmanns und manchmal auch ein Pfarrer. Dabei ließ es sich nicht ganz vermeiden, dass manches Mädel aus unseren Reihen schwanger wurde. Es ist uns immer gelungen, sie samt Kind im Freundeskreis unter zu bringen.
bonsaigirl schrieb am 13.4. 2009 um 10:40:04 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
In meinem früheren Leben war ich eine Räuberin, zeitweise sogar die Anführerin einer Bande von Räuber-Frauen. Heute würde man so eine Bande als Selbsthilfegruppe junger Frauen bezeichnen. Wie ich dahinter gekommen bin, dass ich früher entsprechend engagiert war, ist eine andere Geschichte.
Als ich als Hexe verschrienen war, ging es mir dreckig. Es war eine Frage der Zeit, bis auch ich auf dem Scheiterhaufen enden würde. Ich war eine wirklich hübsche junge Frau, die noch nicht verheiratet war. Auf dem abendlichen Heimweg lauerte mir der Apotheker unserer Kleinstadt auf, zerrte mich in sein Haus und vergewaltigte mich. Für mich gab es zwei Möglichkeiten. Mund halten und in Angst vor weiteren Übergriffen leben oder ihn öffentlich anzeigen. Nun, ich wollte nicht in Angst leben und beschuldigte ihn der Vergewaltigung.
Eine junge Frau hatte in dieser düsteren Zeit wenige Chancen. Der Apotheker hatte einflussreiche Freunde. Mir glaubte niemand, und ehe ich mich versah, war ich als Hexe abgestempelt. Natürlich konnte ich weder zaubern noch fliegen. Plötzlich hatten es auch der Herr Pfarrer und der Bürgermeister Interesse an mir. Eine kurze Zeit lang konnte ich mir durch Vorspiegelung angeblicher Zauberkräfte etwas Ruhe verschaffen. Letztlich wurde mir der Prozess gemacht, und ich musste in den Kerker. Hier wartete ich bei Wasser und Brot auf meinen in der gesamten Umgebung angekündigten Tod auf dem Scheiterhaufen.
Eines Nachts brach jemand die Kerkertür auf. Wider erwarten war es nicht Apotheker, Pfarrer oder Bürgermeister. Eine maskierte, mir unbekannte Frau stand vor mir. Sie reichte mir die Hand. „Komm mit uns, wir helfen Dir.“
Ich war das zehnte Mitglied in ihrer Bande. Alle hatten Ähnliches durchgemacht wie ich. Sie sahen ihre Aufgabe darin, vor Allem durch Willkür in Not geratenen Frauen zu helfen. Und ich war jetzt auch dabei. Natürlich mussten wir von irgendetwas leben. Deshalb ließ sich der eine oder andere Überfall nicht vermeiden. Dabei sind wir stets unserer Devise „kein Blut“ treu geblieben.
bonsaigirl schrieb am 18.4. 2009 um 20:57:07 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
In meinem früheren Leben war ich eine Räuberin, zeitweise sogar die Anführerin einer Bande von Räuber-Frauen. Heute würde man so eine Bande als Selbsthilfegruppe junger Frauen bezeichnen.
Wieder einmal wurde eine Hexenverbrennung angekündigt. Der säuberlich aufgeschichtete Scheiterhaufen stand vor der Stadtmauer im trockenen Schotterbett eines Flusses. Wir sahen unsere wichtigste Aufgabe darin, jede sogenannte Hexe vor ihrer Hinrichtung zu bewahren. Die meisten von uns waren selbst als Hexe angeklagt und verdanken unserer Bande ihr Leben.
Dieses Mal konnten wir unsere Leidensgenossin nicht heimlich befreien, weil die Stadttore nachts geschlossen waren, und keine Fremden Zutritt hatten. Einerseits waren die Richter und Wächter zwar sehr gewissenhaft, andererseits ging es kaum dümmer. Wenn nämlich die Hinrichtung misslingt, wurde es als Gottesurteil aufgefasst und die Betroffene wieder auf freien Fuß gesetzt. Nun, sie sollten ihr Gottesurteil haben!
Dicht neben dem Scheiterhaufen mündet ein Mühlbach in den Fluss, der weiter oben in einem kleinen See aufgestaut war. Gegen Abend sollte die arme Frau hingerichtet werden. Wir hätten ihr die Todesangst nur zu gerne erspart, aber es wollte uns nicht gelingen. Am Samstagabend wurde sie also zur makabren Unterhaltung der Schaulustigen auf den Scheiterhaufen geführt. Das Mühlbachwehr war nicht mehr besonders stabil, und wir hatten uns gut vorbereitet. Genau als der Henker den Haufen entzündete, ging das Wehr aus unerfindlichen Gründen plötzlich zu Bruch. Die Wassermassen des Stausees wälzten sich als Flutwelle durch das Bachbett, löschten rechtzeitig die züngelnden Flammen und spülten das meiste aufgeschichtete Holz fort.
Die abgeurteilte Hexe war ab sofort unschuldig, weil der Herrgott es angeblich so wollte. Wie das Gesetz es befahl, wurde sie vor der Stadtmauer ausgesetzt. Sie hatte trotzdem kaum eine Überlebenschance, weil sie durch Folter und Kerker total entkräftet war. Selbstverständlich nahmen wir uns ihrer an. Auch sie konnte ebenso wenig wie wir weder zaubern noch fliegen. Außerdem ging bei dem Ansturm von Wasser und Holzscheiten auch noch die kleine Brücke über den Fluss zu Bruch. Wir hatten im Namen Gottes ganze Arbeit geleistet. Die Bürger rätselten noch lange, wo sie wohl geblieben war.
bonsaigirl schrieb am 13.4. 2009 um 10:38:06 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
In meinem früheren Leben war ich eine Räuberin, zeitweise sogar die Anführerin einer Bande von Räuber-Frauen. Heute würde man so eine Bande als Selbsthilfegruppe junger Frauen bezeichnen. Wie ich dahinter gekommen bin, dass ich früher entsprechend engagiert war, ist eine andere Geschichte.
Als ich als Hexe verschrienen war, ging es mir dreckig. Es war eine Frage der Zeit, bis auch ich auf dem Scheiterhaufen enden würde. Ich war eine wirklich hübsche junge Frau, die noch nicht verheiratet war. Auf dem abendlichen Heimweg lauerte mir der Apotheker unserer Kleinstadt auf, zerrte mich in sein Haus und vergewaltigte mich. Für mich gab es zwei Möglichkeiten. Mund halten und in Angst vor weiteren Übergriffen leben oder ihn öffentlich anzeigen. Nun, ich wollte nicht in Angst leben und beschuldigte ihn der Vergewaltigung.
Eine junge Frau hatte in dieser düsteren Zeit wenige Chancen. Der Apotheker hatte einflussreiche Freunde. Mir glaubte niemand, und ehe ich mich versah, war ich als Hexe abgestempelt. Natürlich konnte ich weder zaubern noch fliegen. Plötzlich hatten auch der Herr Pfarrer und der Bürgermeister Interesse an mir. Eine kurze Zeit lang konnte ich mir durch Vorspiegelung angeblicher Zauberkräfte etwas Ruhe verschaffen. Letztlich wurde mir der Prozess gemacht, und ich musste in den Kerker. Hier wartete ich bei Wasser und Brot auf meinen in der gesamten Umgebung angekündigten Tod auf dem Scheiterhaufen.
Eines Nachts brach jemand die Kerkertür auf. Wider erwarten war es nicht Apotheker, Pfarrer oder Bürgermeister. Eine maskierte, mir unbekannte Frau stand vor mir. Sie reichte mir die Hand. „Komm mit uns, wir helfen Dir.“
Ich war das zehnte Mitglied in ihrer Bande. Alle hatten Ähnliches durchgemacht wie ich. Sie sahen ihre Aufgabe darin, vor Allem durch Willkür in Not geratenen Frauen zu helfen. Und ich war jetzt auch dabei. Natürlich mussten wir von irgendetwas leben. Deshalb ließ sich der eine oder andere Überfall nicht vermeiden. Dabei sind wir stets unserer Devise „kein Blut“ treu geblieben.