Quadratschaf

Quadratschafe sind eine vollkommen natürliche evolutionäre Anpassung der Schafe an ihre, vom Menschen rationalisierte, Umwelt. Quadratschafe lassen sich leichter lagern, transportieren und scheren. Nur das Schlachten wird durch unzugänglichkeit der Kehle drastisch erschwert. Durchaus auch im Sinne des Schafs. Määhh!

Das Gegenteil von einem Quadratschaf ist ein Kugelschaf. Diese Abart hat aber den Nachteil, dass sie bei einer größeren Lagerhaltung nicht in Regalen gestapelt werden kann. Die Lagerhaltung von Kugelschafen verursacht weit höhere Lagerhaltungskosten als die von Quadratschafen, weil es unumgänglich ist, Investitionen in eierbecherähnliche Halterungen zu tätigen, um ein Verrutschen der Kugelschafe aus den einsortierten Lagerpositionen zu verhindern.

Quadratschafe sind die traurigsten Geschöpfe die auf der Erde herumgewürfelt werden, sie können nämlich nicht laufen. Füße wären ja auch viel zu unpraktisch, wo käme man denn da hin? und wie würde man die lagern?
Und deswegen werden bei Quadratschafbauernhöfen neben dem Schäfer noch Schafwürfelmeister gebraucht, die immer darauf achten müssen, daß das Schaf beim würfeln mit dem Kopf auf dem Gras landet.

Quadratschafe sind die schmackhafte Grundlage eines guten Todesstrahlenbündelungslinseneintopfs. Abgeschmeckt wird das ganze mit ein oder zwei Prisen Schafwahn, und wer diesem Leibgericht der Knarzelwichte eine besondere Note verleihen will, der fügt am besten noch ein bißchen Hammelfleisch und schaflose Milch hinzu.

Die starke Verringerung der Nachfrage nach Instant-Flokatis hat zur Gefährdung mehrerer kaukasischer Nutztierrassen geführt; bedroht ist unter anderem das Cashmere-Quadratschaf.
Es war dafür bekannt, durch einfache Häutung samtweiche Flokatis im Format 90 x 190 cm zu produzieren. Sein Fleisch und seine Milch boten leider dank ihres herben Moschusgeschmacks keine ökonomischen Verwertungsmöglichkeiten.
Die wegen der zunehmenden Überflutung weiter Küstenlandstriche im Zuge der globalen Erwärmung forcierte Besiedlung hoher Gebirgsregionen lässt die Züchtung von Pulloverschafen vordringlich erscheinen. Diese erreichen verschiedene Kleidergrößen und haben die Vorderbeine seitlich am Körper angesetzt. Aus dem für Pullover überflüssigen Hinterteil lassen sich hübsche zweiohrige Narrenkappen fertigen.