Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Promiskuität«
Die Leiche schrieb am 25.6. 2009 um 21:52:41 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Promiskuität ist im selben Bereich etwa das, was die notorischen Kneipengänger im sozialen Bereich sind: die Enge der eigenen vier Wände erträgt man nicht, und flüchtet in eine Öffentlichkeit, in der jeder mit jedem redet, man kommen und gehen kann, wann man will. Nichts findet der Kneipengänger schrecklicher, als in seiner Wohnung ein Problemorientiertes Gespräch zu führen: Beziehungsprobleme, der Brief vom Finanzamt oder auch nur schon die Diskussion, ob man am Wochende schwimmen geht, oder nicht - sie sind ihm ein Grauß, sofern sie nicht an der Theke stattfinden.
Freno d'Emergenza schrieb am 29.4. 2014 um 23:41:11 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Warum man das tut ? Weil Sex und Emotionalität, Gefühle, Liebe nun mal nicht bei allen Menschen diejenige feste Verbindung haben, wie es zB in die traditionelle christlich geprägte Sexualethik annimmt. Die haben wir zwar nicht mit der Muttermilch, aber in Büchern, Filmen und den sonstigen Vorbildern, der Erziehung undsoweiter undsoweiter alle mehr oder weniger übernommen, aber manche sind eben davon nur sehr wenig geprägt worden. Ist der Widerstand der »Moral« also gering, und die Libido dagegen recht stark, dann sagt man sich irgendwann: »Warum nicht?« und tut es - vor allem, wenn man registriert hat, daß man nicht der einzige ist, sondern es sehr viele Promiskuitive - einige Millionen in Deutschland sind es bestimmt - und es eigentlich recht unkompliziert ist. Promiskuitiver Sex ist fast jeden Tag für fast alle Menschen, die nicht auf Leuchtürmen oder Almhütten leben, erreichbar. Man merkt irgendwann auch, daß promiskuitive Sexualität und emotionale sexuelle Beziehungen kein Widerspruch sind, und man durchaus Beziehungspartner finden kann, die ebenfalls promiskuitiv sind - die vielen, vielen Swingerpaare zum Beispiel, aber auch schwule Paare sind häufig - durchaus nicht immer - promiskuitiv. Es gibt aber auch etliche Promiskuitive, die solche emotionalen Bindungen ablehnen. Manche sind Beziehungsunfähig - aber warum sollen nicht auch solche Menschen Freude am Sex haben ? OK - wer die christliche (oder ähnliche) Sexualmoral für sich als verbindlich betrachtet, hat dann ein Problem - aber das ist sein Problem, und nicht das der ganzen Welt. Man kann und man muß sich indessen auch beim promiskuitiven Sex seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen bewußt sein, und sie mit Achtung, Rücksichtnahme und Respekt behandeln. Und meiner Erfahrung nach ist »Ellenbogenmentalität« und krasser Egoismus nirgendwo so kontraproduktiv, wie in der promiskuitiven Szene, wo solche Leute nämlich alsbald an den Rand und hinausgedrängt werden. Wer dagegen freundlich und tolerant gegenüber seinen »Mitspielern« ist, erreicht sehr schnell eine hohe Aktzeptanz - auch dann, wenn er keinen Traumkörper vorweisen kann (das können die wenigsten). Und Promiskuität ist auch keinesweges, wenn sie verantwortlich und hygienisch gelebt wird, ungesund - im Gegenteil: Promiskuitive haben nämlich sehr viel Sex, und vor allem: immer dann, wenn sie ihn haben wollen. Das ist für die seelische Hygiene ein gewaltiger Vorteil. Sie haben meistens auch besseren Sex - weil mehr Sex haben auch mehr Erfahrung bedeutet. Man hat schließlich mit hunderten, ganz leicht über tausend Menschen im Leben Sex, und lernt von jedem etwas dazu, ist vielseitiger, lernt recht schnell, sich auf seine Partner einzustellen. Es gibt für Promiskuitive auch auch nur wenig sexuelle Wünsche, die unerfüllt bleiben. Was man von dem einen Partner nicht bekommt, kriegt man von dem Nächsten.
Promiskuität ist sicherlich nicht jedermans Sache, unterm Strich wohl nur eine für eine - allerdings recht bedeutende - Minderheit. Aber man kann damit ausgesprochen glücklich und zufrieden sein.
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