Paris
Bewertung: 11 Punkt(e)
hab ein jahr in paris gelebt
mich der kunst ergeben
und dachte,
es ist doch vielleicht die »brotlose kunst«
und hab dann was
vernünftiges studiert,
denn alltag ist auch kunst
Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) | 115, davon 112 (97,39%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 43 positiv bewertete (37,39%) |
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Der erste Text | am 16.4. 2001 um 01:49:55 Uhr schrieb Drei K. über Paris |
Der neuste Text | am 25.3. 2024 um 16:11:12 Uhr schrieb Siggi über Paris |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 42) |
am 17.3. 2008 um 05:18:32 Uhr schrieb
am 3.5. 2005 um 14:08:19 Uhr schrieb
am 8.12. 2004 um 00:44:31 Uhr schrieb |
hab ein jahr in paris gelebt
mich der kunst ergeben
und dachte,
es ist doch vielleicht die »brotlose kunst«
und hab dann was
vernünftiges studiert,
denn alltag ist auch kunst
Paris ist in der Antike dieser Kerl gewesen, der eine gewisse Helena entführte und laut Homer dafür verantwortlich war, daß der Trojanische Krieg ausbrach. Dabei kam als Wunderwaffe auch so ein hölzerner Klepper zum Einsatz.
Paris könnte bald im Boden versinken. Das hat eine Freundin von mir neulich in der SZ gelesen. Der Untergrund (da wo die ganzen Kanäle und so verlaufen) ist nämlich total schlecht abgestützt. Und renoviert hat man auch nie. Neulich ist schon eine Bank in irgend einem Pariser Park eingekracht. Einfach so. Plop.
Als ich das gehört habe, kam mir der schreckliche Gedanke, daß Paris vielleicht langsam keine Lust mehr hat, auf der Welt zu sein. Wäre doch möglich, oder? Man muß sich ja manchmal ziemlich einsam fühlen, so als große Stadt. Die ganzen hektischen Menschen rennen durch einen durch und würdigen einen dabei keines Blicks. Es sei denn, es sind Touristen. Die kommen dann in Scharen und glotzen einem total unverfroren auf die intimsten Stellen. Kann auch nicht angenehm sein. Jedenfalls nicht, wenn man so schön und alt und stolz ist, wie Paris. Da geht einem soviel Respektlosigkeit bestimmt auf die Nerven. Da kann ich gut verstehen, daß man sich lieber in den Untergrund verziehen will.
Letztlich wird man die Schuld an der ganzen Sache wahrscheinlich den Architekten geben. Na gut. Ist ja auch keine Art, eine Dame auf einer Fallgrube abzustellen. Vielleicht renovieren sie jetzt den ganzen maroden Untergrund mit ordentlich viel Geld und Aufwand. Dann gibt's kein Entkommen mehr. Dann kann Paris höchstens noch nach oben wegfliegen. In den Himmel. Da würde es aber eigentlich sogar ganz gut hinpassen.
...wäre ich jetzt in paris
würde ich im cafe sitzen
weil dort alle sitzen - meint man. oder in ein museum gehen wegen der ruhe und konzentration oder auf einen friedhof, wegen der drogengerüche, oder ich könnte mich auch an das wasser setzen und malen wie ich es so oft getan habe oder einfach diese stadt auf sich wirken lassen... keine echte sehnsucht, nur erinnerung an leben.
Das allererste was mir in Paris passierte, schrecklich allein wenn ich wieder daran denke, also ich fiel dort unter die Räuber! Ja unter gemeine Straßenganoven die mich, wohl ob meines etwas unbeholfenen Herumirrens in der Innenstadt, sofort als Tourist erkannten, verfolgten und mir schließlich in einer dunklen Gasse, in die ich geraten war da ich dachte man könne solchermaßen eine Abkürzung zum Boulevard nehmen, ein Irrtum wie sich herausstellen sollte, auflauerten.
Man kann sich vorstellen wie erregt, gewissermaßen ängstlich ich war als sich die beiden Gauner vor mir aufbauten, der eine hatte ganz dreckige Kleidung, der andere trug einen Plastiktrainingsanzug auf dem ich Ketchupflecken auszumachen glaubte. Nun wirkte es sich auch noch zum Verhängnis aus daß ich kaum der Französischen Sprache mächtig war, der eine, von kleiner, gar schmächtiger Statur aber mir höchst skrupekllos erscheinende Ganove herrschte mich zischend an, ich allerdings hatte keinen Schimmer was er denn nun genau wollte, fast zweifelte ich schon wieder ob dies überhaupt Diebe seien, vielleicht wollten sie mich auch nur aufgrund irgendeines mir entgangenen Fehlverhaltens meiner selbst schelten.
Diesen Gedanken verworf ich schnell wieder, zum einen da ich mir wirklich keines Vergehens meinerseits bewußt wurde (nun selbst wenn, wäre das eine Art gewesen jemanden zu tadeln? Ich glaube doch wohl nicht!), zum anderen da der größere der beiden nun anfing in meinen Hosentaschen zu kramen. Nun wurde mir wirklich bange, und ich versuchte zu fliehen, schaffte es auch tatsächlich dem Großen zu entglitschen und die Gasse hinaufzurennen, allein, es geriet mir noch zum Verhängnis da nun der kleine Ganove, von der Konstitution anscheinend der agilere der beiden, mir nachsetzte und, stellen sie sich das vor, mit einem Ziegelstein auf den Kopf schlug, so daß mir nichts anderes übrig blieb als bewußtlos zu Boden zu sinken. Als ich nun spät nachts wieder aufwachte fand ich alle meine Taschen leer, sogar den Stadtplan hatten die Verbrecher mir gestohlen. Aus Verdruß betrank ich mich maßlos, prellte die Zeche (was blieb mir auch ohne Geld anderes übrig?!), stieß eine alte Frau vor ein Auto und randalierte fluchend auf einem mir des Namens nach nicht mehr bekannten Boulevard indem ich die Schaufenster der Geschäfte berühmter Modedesigner mit Gegenständen bewarf, allein diese wollten nicht zerbrechen, gerade mal kleine Schrammen war ich in der Lage im Glas zu Hinterlassen, die eitlen Schneider hatten allesamt bruchsicheres Glas in ihre Geschäftsfronten einsetzen lassen, wohl aus Furcht irgendjemand könnte ihnen einen ihrer Fetzen stehlen. So wurde ich schließlich auch noch von Gendarmen festgesetzt. Als ich drei Tage später wieder in anderer Richtung über den Rhein fuhr, schwor ich dieses Land nie wieder zu betreten.
Paris, Stadt meiner Sehnsucht, der Sucht nach dem Sehnen, dem Seufzen, der Jugend.
Paris, der schöne Jüngling, Paris, die wunderbare Hure, vereint in einem Moloch aus Stein, Staub und Müll.
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