Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »NotierehiereinschönesGedicht«
O.R.P.Heus schrieb am 3.8. 2002 um 12:03:40 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Es sei notiert, dies schöne Gedicht,
es trete vor Euer Angesicht,
im Blaster sei es wohlverlinkt,
im Google es jedem ins Auge springt,
denn seine Worte sind indiziert,
bald wird es weltweit gern zitiert,
hat es doch Klasse und Gefühl,
von Geistesblitzen äußerst viel,
wird Philosophen tief bewegen,
ja selbst den Pfarrer noch erregen,
dem zarten Gemüt greift es ans Herz;
Ihr lacht, ich sag Euch, das ist kein Scherz.
Nun ist des Vorwortes wirklich genug,
jetzt ist die Macht des Muse am Zug,
den Anfang zu machen wär angemessen...
...was wollt ich noch schreiben, jetzt hab ichs vergessen.
johnny schrieb am 26.1. 2002 um 23:33:05 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Die Ballade von den Vogelfreien
Autor: François Villon
Klaus Kinski rezitierte die Ballade unter dem Titel Verehrt und angespien
Vor vollen Schüsseln muss ich Hungers sterben,
am heissen Ofen frier ich mich zu Tod,
wohin ich greife fallen nichts als Scherben,
bis zu den Zähnen geht mir schon der Kot.
Und wenn ich lache, habe ich geweint,
und wenn ich weine, bin ich froh,
dass mir zuweilen auch die Sonne scheint,
als könnte ich im Leben ebenso
zerknirscht wie in der Kirche niederknien...
ich, überall verehrt und angespien.
Nichts scheint mir sichrer als das nie Gewisse,
nichts sonnenklarer als die schwarze Nacht.
Nur das ist mein, was ich betrübt vermisse,
und was ich liebte, hab ich umgebracht.
Selbst wenn ich denk, dass ich schon gestern war,
bin ich erst heute abend zugereist.
Von meinem Schädel ist das letzte Haar
zu einem blanken Mond vereist.
Ich habe kaum ein Feigenblatt, es anzuziehn...
ich, überall verehrt und angespien.
Ich habe dennoch soviel Mut zu hoffen,
dass mir sehr bald die ganze Welt gehört,
und stehn mir wirklich alle Türen offen,
schlag ich sie wieder zu, weil es mich stört,
dass ich aus goldnen Schüsseln fressen soll.
Die Würmer sind schon toll nach meinem Bauch,
ich bin mit Unglück bis zum Halse voll
und bleibe unter dem Holunderstrauch,
auf den noch nie ein Stern herunterschien,
François Villon, verehrt und angespien.
O.R.P.Heus schrieb am 16.7. 2002 um 20:42:55 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Der wunderliche Dichterwahn,
der steckt nun noch den Blaster an,
wir schmeissen um uns nur mit Worten
wie Buster Keaton einst mit Torten.
Höflichkeitsliga schrieb am 16.7. 2002 um 20:25:58 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Als ich noch in Nürnberg lebte
sah ich das die Erde bebte
alles hat nur noch gewackelt
aber die Stadt nicht abgefackelt
traurig bin ich wieder heim
lebe immer noch allein
Höflichkeitsliga schrieb am 16.7. 2002 um 20:22:26 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
traue niemals einem Deutschen
denn der will dich sicher teuschen!
red schrieb am 23.1. 2002 um 19:51:22 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Venusfalle
An unserem blauen Himmelsvlies
erwacht nun wieder
der irre Mond
und im Pupillengrund
ertrinkt der Abendstern
Die lange Wimpernnacht geht auf:
Als heiße Träne perlt im Lid
dein Glitzerblick
mein Spiegelbild
Korallenperlen öffnet mir
dein dunkler Mund
die warme Fährte lockt
und Schlangenhaar
zeigt mir den Weg zum Liebeshag
Am krausen Hügel setz ich mich zur Ruh
denn Tiefe lächelt hier mit weichen Lippen
wo sich mein Schwert schon im Gestrüpp verlor...
Im Nabelschatten glänzt die letzte Gischt
zwei Rosenknospen fangen Blick und Herz
da wiegt mich Muschelrauschen in den Schlaf
Michael Lobisch-Delija
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