Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Normalität«
elfboi schrieb am 26.6. 2003 um 20:36:59 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Normalität ist eine sich ständig wandelne psychische Erkrankung. Ein Großteil der Bevölkerung leidet in allen Ländern unter Normalität, wobei sich das Krankheitsbild von Kultur zu Kultur unterscheidet. Gemeinsam ist allen jedoch ihre völlig Krankheitsuneinsichtigekit, die ein wichtiger Bestandteil des Krankheitbildes darstellt.
Während des europäischen Mittelalters zeichneten sich die Menschen, die unter Normalität litten, vor allem durch das Suchen von Sündenböcken und unbändiger Agression gegen diese aus. Außerdem litten sie meist unter schweren Wahnvorstellungen, da sie von der Existenz übersinnlicher Wesen wie Gott oder Teufel ausging. Noch heute leiden viele der an Normalität erkrankten Menschen in Europa, den USA und vielen anderen Teilen der Welt an solchen Vorstellungen, meist jedoch in abgeschwächter Form.
Heute ziegt sich sich die Normalität meist in gemäßigterer Form in einer bis ins krankhafte übersteigerten Oberflächlichkeit und dem wiederspruchlosen Akzeptieren sämtlicher Regeln, auch wenn sie nicht verstanden werden. Dies geht soweit, dass selbst offensichtlich völlig unsinnige Gesetze befolgt werden, Männern, die sich lustige Uniformen anziehen mehr geglaubt wird als anderen und auf Papier geschrieben Buchstaben, die man »Vertrag«, »Besitzurkunde« oder »Gesetz« nennt eine geradezu heilige und unverrückbare Bedeutung zugemessen wird. Dem Normalen geht dabei heglicher Bezug zur Realität verloren.
Leider ist - trotz der weiten Verbreitung der Normalität - die Krankheit immer noch ein Tabuthema im öffentlichen Diskurs. Die an Normalität Erkankten werden mit ihrer Normalität oft allein gelassen.
-- Doener auf http://fuckup.homeunix.net/index.php?Normalitaet
L4A QBK schrieb am 24.5. 2002 um 20:33:55 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
(eine ostergeschichte)
eines morgens am u-bahnhof berninghausstraße: eine rotte ordentliche bürger behauptet, keine fahrkarten kaufen zu können, weil irgend ein mensch vor dem fahrkartenautomaten ein maccaronigericht ausgekotzt hat. der ebenso dumpfbürgerliche straßenbahnbedienstete, der in der station rumsteht, gibt ihnen den rat, daß wenn ein kontrolleur in der bahn sein sollte, sie diesem den sachverhalt schildern sollten. - daß jeder über das bißchen kotze drübersteigen, vorsichtig dazwischentreten könnte, darauf kommen die nicht. dagegen müsste etwas unternommen werden, da sind die sich einig. (hat ei-nig ei-gentlich etwas mit eiern zu tun?) andererseits kann man ja nicht oben und unten in jeder station einen wächter hinstellen, wer sollte das bezahlen, das sehen die ein. das es menschen gibt, die anstatt sich eine wohnung zu mieten in der sie sich unauffällig verhalten, nachts ihre nudeln auskotzen und die schöne bürgeridylle verdrecken, darüber können die sich einmütig entrüsten, das verbindet sie wie guter zweikomponentenkleber, das macht sie ganz heiß, aber leider nicht so gar, daß sie irgendwie genießbar würden.
dann in der stadt beim frühstücken: die frau an der theke unterhält sich mit einer anderen, die wohl im cafe putzt. ostern will die ein paar richtige familientage machen. das ist schön, ostern ist ein wichtiges fest, das wissen die beiden, das bestätigen sie sich. wenn ich nicht so gut beisammen wäre, könnte ich allein darüber kotzen, vor den fahrkartenautomaten, auf den tisch, aber da steht schon mein frühstück mit käse und ei, ein doppelter gin, ein großer milchkaffee, ein tomatensaft mit 5 großen spritzern worchestersauee, 20 spritzern tabascosauce und zwei prisen selleriesalz. ich frühstücke.