Maschinenwolf
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Titel: Maschinenwolf
(Die Verschränkung von Fleisch und Maschine. Das Knirschen der Zahnräder. Ein Körper, der nicht mehr atmet.)
Fragment 1: Das Rauschen
Ich höre es. Ein Dröhnen, tief und metallisch, das die Luft schneidet.
Die Nacht liegt still, und doch – der Klang ist überall. Ich weiß nicht, ob er in mir beginnt oder außerhalb.
Es ist ein Rhythmus, ein mechanisches Herz, das sich in Wellen bewegt.
Ich laufe. Meine Beine tragen mich, oder trägt mich die Angst?
Fragment 2: Die Stadt
Zwischen den Mauern aus Glas und Beton liegt eine Spur.
Sie glänzt im Licht der Straßenlaternen, schimmert wie Blut, aber kalt, ölig.
Ich folge ihr. Die Luft riecht nach Hitze, nach verbranntem Metall.
Hinter einer Ecke sehe ich ihn: den Maschinenwolf.
Sein Rücken biegt sich in einem Bogen aus Zahnrädern, aus Metallplatten, die sich schaben.
Er wittert mich, seine Augen – ein rotes Leuchten, wie Ampeln, die niemals auf Grün schalten.
Fragment 3: Der Tanz
Ich weiß, ich sollte fliehen. Aber ich bleibe stehen.
Er sieht mich an, und in seinem Blick erkenne ich… mich selbst.
Nicht meine Haut, nicht meine Haare, sondern meine Form. Mein Innerstes.
Ein Hohlraum, ausgefüllt mit Lärm und Zahnrädern.
Ich bewege mich, oder bewegt er sich? Ein Tanz beginnt.
Die Stadt dreht sich um uns, ein Karussell aus Schreien und Stille.
Fragment 4: Die Frage
„Was bist du?“ frage ich. Meine Stimme zerschellt in der Nacht.
Er antwortet nicht. Aber sein Schweigen ist lauter als jedes Dröhnen.
Es sagt: „Ich bin alles, was du nicht sein wolltest. Alles, was du bist.“
Seine Zähne – rotglühende Messer – schnappen.
Ich fühle keine Angst. Nur eine kalte, maschinelle Ruhe.
Fragment 5: Die Verwandlung
Ich renne, oder ich stehe. Ich weiß es nicht mehr. Die Stadt zerfließt um mich herum.
Mein Atem wird schwer, dann leicht. Dann nichts.
Ich spüre, wie sich etwas in mir dreht, wie ein Zahnrad, das eingerastet ist.
Mein Körper spannt sich, reißt. Meine Haut – Metall. Mein Herz – ein Motor.
Der Maschinenwolf läuft nicht mehr vor mir.
Er ist hinter mir. Er ist in mir.
Ich bin er.