Liebesgedicht
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Welch freundliches Stichwort.
Und wie traurig, es erst so spät hier zu finden.
Ja - auch ich schäme mich.
Doch immerhin - jetzt ist es da.
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Der erste Text | am 4.1. 2002 um 21:03:06 Uhr schrieb neuro.heaven über Liebesgedicht |
Der neuste Text | am 16.8. 2022 um 07:26:18 Uhr schrieb Bettina Beispiel über Liebesgedicht |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 36) |
am 6.11. 2006 um 22:21:18 Uhr schrieb
am 15.1. 2007 um 16:32:08 Uhr schrieb
am 15.2. 2010 um 21:21:52 Uhr schrieb |
Welch freundliches Stichwort.
Und wie traurig, es erst so spät hier zu finden.
Ja - auch ich schäme mich.
Doch immerhin - jetzt ist es da.
Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.
Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.
Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.
Christian Morgenstern
Liebe.
Nicht viel?
Nur Gedanke?
Laß sie wahr sein.
Liebe will geben. Gib.
Hilf deiner Liebe zu geben
Laß sie sich runden in dir,
dich stetig füllen innen.
Sie wird dir bleiben,
dich überleben,
du mit ihr,
als Liebe.
Liebe.
Ich hasse diese Art zu dichten!
Wieso?
Vielleicht
weil ich selbst
nur in der liebe enttäuscht wurde
Vielleicht
weil ich nicht mehr
nie wieder
lieben will!
Aber was ich liebe:
Melancholische Gedichte!
Z.b:
Vielleicht lieber morgen ....
Einfach mal ein Gedicht,das ich gefunden habe ….
Auf einem gelben Stück Papier, grün liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Chops“
Denn das war der Name seinem Hundes
Und nur darum ging es.
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und einen goldenen Stern
Und seine Mutter klebte es an die Küchentür
Und las es seinen Tanten vor
Das war das Jahr, als alle Kinder
Mit Father Tracy in den Zoo fuhren
Und sie sangen mit ihm im Bus
Und seine Schwester kam auf die Welt
Mit winzigen Zehennägeln und kahl
Und seine Eltern küssten sich oft
Und das Mädchen um die Ecke schickte ihm
Eine Valentinskarte mit vielen „X“-en
Und er fragte seinen Vater, was diese zu bedeuten hätten
Und sein Vater brachte ihn am Abend ins Bett
Und war immer da, um das zu tun.
Auf einem weißen Stück Papier, blau liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Herbst“
Denn es war gerade Herbst
Und nur darum ging es
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sagt, er solle präziser schreiben
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür
Denn die war gerade frisch gestrichen
Und die anderen sagten ihm,
dass Father Tracy Zigaretten rauchte
Und sie in der Kirche fallen ließ
Und manchmal brannten sie Löcher in die Bänke
Das war das Jahr, als seine Schwester eine Brille bekam,
mit dicken Gläsern und schwarzem Gestell
Und das Mädchen um die Ecke lachte ihn aus,
als er mit ihr auf den Weihnachtsmann warten wollte
Und die anderen sagten ihm,
warum seine Eltern sich so oft küssten
Und sein Vater brachte ihn abends nicht mehr ins Bett
Und sein Vater wurde wütend,
als er ihn weinend darum bat
Auf einem Blatt aus seinem Notizbuch
Schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Unschuld : Eine Frage“
Denn das war die Frage, die seine Freundin betraf
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sah ihn lange und seltsam an
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür,
denn er zeigte es ihr nicht
Das war das Jahr, als Father Tracy starb
Und er vergaß, wie das Glaubensbekenntnis ging
Und er erwischte seine Schwester,
wie sie hinterm Haus herumknutschte
Und seine Eltern küssten sich nicht mehr
Und schwiegen sich an
Und das Mädchen um die Ecke trug zu viel Make – Up
Sodass er husten musste, wenn er sie küsste,
aber er tat es trotzdem,
weil es das war, was man halt tat
Und um drei Uhr morgens brachte er sich ins Bett,
während sein Vater nebenan schnarchte
Auf einem Stück brauner Papiertüte
Versuchte er sich an einem Gedicht
Und er nannte es „Absolut nichts“,
denn nur darum ging es wirklich
Und er verpasste sich selbst eine Eins
Und einen Schnitt in jedes Handgelenk
Und er klebte es an die Badezimmertür,
denn er glaubte nicht, dass er es noch
bis zur Küche schaffen würde
Als wir uns liebten,
liebten wir uns selbst nicht.
Als wir uns den Krieg erklärten,
gaben wir uns schon verloren.
Als wir geschlagen waren,
bemühten wir die Geschichte.
Als wir allein waren,
übertönten wir sie mit Musik.
Als wir uns trennten,
blieben wir am gleichen Ort.
So lagen wir uns bald wieder in den Armen
und nannten es ein Liebesgedicht,
aber kein Liebesgedicht erklärt uns
die Angst vor der Liebe,
und warum der Himmel so blau war,
als wir uns trafen,
und warum er noch immer blau sein wird,
wenn wir sterben werden,
du für dich,
ich für mich.
(Fauser)
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