LiebereinKatholialsjedenTagRavioli
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Bibelkurs LiebereinKatholialsjedenTagRavioli
Einst, so erzählten sich die Leute, gab es einen
in weiten Teilen des Landes gefürchteten König, der besonders wegen seiner grausamen Hinrichtungsmethoden in meiner Geschichte Erwähnung finden soll. Jeden Sonntag, wenn es ihm seine Regierungsgeschäfte erlaubten und sie erlaubten es ihm oft, stahl er sich einen Volksmann vom Lande. Zu vorgerückter Mitternachtsstunde preschten Vier schwarze Reiter über das Holpergestein des Marktplatzes und ergriffen die erstbeste arme Seele, die sich zeigte.
Mit einem Holzknüttel zogen sie ihm eins über und brachten ihn zum Henkerskönig, der sich freute wie eine Spinne, der eine Fliege ins Netz gegangen war. Gelangte der Untröstliche wieder zu Bewusstsein, begann das Spiel des Königs, welches ihm stets ein sehr Vergnügliches war.
Er sprach zu den Burschen, meist Bauernsöhne oder harmlose kleine Trunkenbolde:
"Du sollst in meinem Schloss haben mein zweitschönstes Zimmer, du wirst schlafen wie ein König und die herrlichsten Brettspiele will ich dir zeigen, den schönsten Jungfrauen die je dein
Auge erblickt haben wirst du nah sein dürfen.
Was sagst du zu diesen Angebot, das ich dir in meiner unermesslichen Grosszügigkeit gewähren will ?"
Die Ahnungslosen waren freudig überrascht und beeilten sich sehr zu antworten:
»Ja, ich will !«
»Eine Bedingung habe ich«, fing der König an, "du
darfst in der ganzen Zeit" nur eine Speise zu dir nehmen, jeden Tag musst du das Gleiche essen, aber
du darfst sitzen an meiner Tafelrunde und darfst dir jetzt wählen, was du nur willst."
»Ich nehme Bratenfleisch mit Sosse und Wein !«
Ein Anderer wählte sich Met mit Gerstengraupen und so ging es immerfort.
Nach ein paar Wochen waren sie mausetot und der König, die alte Ratte, schnitt jedesmal eine Kerbe in das dunkle Holz seines Tafeltisches und freute sich über das so entstandene Tischmuster, das seine Hände geschaffen hatten.
Eines Nachts in einer Vollmondnacht, da huschte ein ganz vermummtes zartfüssiges Ding über den Marktplatz, man konnte sein Gesicht nicht sehen,
so hatte es sich eingehüllt, um unentdeckt nach Hause zu gelangen. Es war ein Pferdschaf !
Ein Echtes, eines von den Letzten, die noch da waren. Fünf bis Acht Erdpfeifen hatte es gesogen aus der Mutter Erde am Acker hinter den Gefängnismauern der Gemeinde und darüber war es ins Träumen geraten und eingeschlafen, bis ein lautes Läuten der Turmuhr der Spitalkirche die nächtliche Stille durchschnitt. Es riss die Augen auf und plötzlich fuhr es ihm durch den Kopf: Heute war Sonntag ! Die unerklärlichen Fälle der Vermissten, von denen man glaubte sie seien tot, aber niemand wusste zu berichten, woran sie gestorben waren !
Das Pferdschaf erschauerte, rollte sich nochmal zusammen wie eine Schlummerkatze und machte sich dann mit leiser Sohle auf den Weg. Aber es kam, wie es kommen musste und ausgerechnet da, wo einer
der schwarzen Reiter vorrüberschritt, da lief es
den Hang hinab. Das Pferdschaf bekam den Knüttel
über den Nüschel und man schleppte es vor den König, der wieder fragte, wonach es zu Speisen begehre. »Und ich darf auswählen, was ich will ?«
»Du musst, du darfst !«, sagte der König.
"Ich wünsche, jeden Tag Royale Eier zu speisen und
schwarzen Tee dazu zu trinken.", antwortete das Pferdschaf.
»Royale Eier?«, fragte der König erstaunt, was soll das sein ?
Wenn ich das meinem König verrate, muss er mir sofort Zwei davon geben, so dass ich sie hier in meinen ledernen Brustbeutel legen und zum Feuer tragen kann, wo ich sie braten werde.
Der König dachte nicht lange nach, meinte er doch, es handele sich hier um eine besonders schmackhafte Angelegenheit, von der er auch etwas wissen sollte.
»Einverstanden«, sag es und ich besorge es dir auf der Stelle, schliesslich bin ich ein König !"
"Nun, dann gib mir jetzt sofort deinen Hoden,
schneid dir ab das Gewinsel, damit ich die royalen Eier von 2 Seiten heiss anbraten kann,
denn das ist mein Leibgericht !
Der König erschrak und besah sich den noch unversehrten Schritt. Das Pferdschaf, dem das Grinsen niemals ausging, streifte aus einer inneren Eingebung heraus den Kittel ab. Langes Haar, wie aus Gold, fiel auf die Steinfliesen des königlichen Saals. Es stand nun nackt, wie Gott es schuf. Dann wandte es sich um und wollte gerade hinausgehen, als es hörte, wie ein Degen klirrend aus der Scheide gezogen wurde und ein spitzer Schrei ertönte. Es vernahm den Ruf Zwanzig anderer Stimmen, die riefen:
»Hier sind sie !«
Das Pferdschaf nahm die Eier des Königs und begrub sie in einer viel zu flach ausgehobenen Mulde unter einem Lindenbaum nahe der Burgturmmauer. Mit dem nächsten Regen weichte der Boden auf, die Eier quillten nach oben, sie waren nun viel grösser, als sie eigentlich waren. So rollten sie die Pflastersteinstrasse hinab dem königlichen Hofbräumeister vor die Türe und als der am nächsten Morgen öffnete, wunderte er sich und dachte: »Ei, da soll sich der König doch nicht die Füsse daran stossen !«, und er brachte die Eier des Königs, die er für Ackersteine hielt rüber zum Wald, wo sie von jenem Wolf gewittert und verschluckt worden, der auch das Siebente Geisslein vorher aufgefressen hatte. Die Eier lagen ihm schwer im Magen und bald kotze er wie ein ganzes Wolfsrudel nicht kotzen konnte. Das Siebente Geisslein schwappte ihm mit einem Schwall aus dem Maul und machte sich davon.
Und der Wolf ?
Er kotzt bis heute. Niemals mehr wieder ward es ihm gegeben, das Kotzen wieder verlernen
zu dürfen.
Das war eine
Gute-Nacht-Geschichte