Kolkrabe
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einst saß herr kolk abends auf seiner bank,
sein blick fiel auf den bücherschrank
da dacht sein kopf nur einfach so
»ich les mal was von edgar allen poe«
er las von angst beseelt so vor sich hin
und schauerliches kam ihm in den sinn
denn herr kolk saß im dunkeln ganz allein
mit edgars allans buch bei kerzenschein
da klang's vorn fern ganz ungeheuerlich
und herrn kolks herz bekam einen stich
sind's luchse oder wölfe gar
all seine ängste wurden wahr
doch auf einmal kehrte ruhe ein
und herr kolk trank ein glas vom roten wein
erhob sich und ging zur fensternbank
nichts war da draußen, gott sei dank.
durchs fenster, welches offen war
erspähte er eine vogelschar
die friedlich um die tannen flog
da spürte er einen kalten sog.
er sträubte sich und fiel zu boden
ihm war, als käme was geflogen.
er schloß das fenster hurtig zu
und hoffte auf des schlafes ruh'
doch an solch schlaf war nicht zu denken
die angst ließ seine schritte lenken
und führten ihn zu dem besagten buch zurück
da merkte er, da fehlt ein stück!
da ein geräusch- ein geraschel, ein geschabe
hoch auf dem schrank, da saß ein rabe
er saß ganz still und schaute nur
von unbehagen keine spur
herr kolk war nun doch sehr erregt
beinah hätte er den schrank zerlegt
er schrie: gib mir mein leben wieder her!
da sprach der rabe: nimmermehr!