Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Kanzlerduell«
quimbo75@hotmail.com schrieb am 9.9. 2002 um 13:08:52 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
»Genosse der Bosse« vs. »Robin-Hood-Aufspieler«
das erste hab ich verpasst, aber dieses zweite hab ich mir nun mal fast vollständig angeschaut...wäre ich ganz ohne vorkenntnisse in die sendung geraten, dann hätte ich mich ganz einfach gefreut über eine quiz-form, die ich genauso noch nie gesehen habe. zwei herren stehen da im gleichen anzug und zwei frauen, an der schulter zusammengewachsen, scheinen sie zu befragen. es stellt sich aber bald heraus, dass es keine richtigen und falschen antworten gibt und auch keine punkte dafür, sondern es geht darum, ob man länger oder kürzer redet und vor allem, wie man dabei aussieht und wirkt. dann schau ich halt mal auf das und vergebe meine punkte:
stoiber zugutezuhalten ist nicht viel, denn er macht einen faselnden eindruck, er verschluckt buchstaben, zahlen (36? 630?) und ganze wörter, vergisst zb herr und frau vor schröder und christiansen und macht so einen unfreundlichen, unhöflichen eindruck. seine stimme ohne nachdruck ist wie ein kläffen eines hündchens gegenüber dem bass oder von mir aus auch bariton von schröder, von dem er dann auch mehrmals ruhiggestellt werden muss. wenn schröder spricht und das was er sagt gerne auch noch wiederholt, dann macht stoiber geräusche, ob man dann sowas als kompetenz ausweisen kann, ist mir nicht bekannt. inhaltlich sind beide recht mager, der andere macht es falsch und wir habens richtig gemacht ist ja wohl auch nicht ganz so interessant. stoibers einziges argument ist die arbeitslosigkeit und da sieht er doch ziemlich schlecht aus, denn es wird immer weniger arbeit geben und während vier jahren einer solchen zeit auch noch arbeitsplätze schaffen ist etwas, was eine regierung stoiber wohl erst mal nachmachen muss, die köhle haben das ja nicht geschafft, vorausgesetzt, man glaubt schröders worten. ich hab das gemacht, weil er einfach sehr kompetent gewirkt hat, nicht weil ich tatsächlich eine ahnung von diesem thema habe. schröder hat für mich dieses spielchen ganz klar gewonnen und er schaut während der sendung auch immer sehr schön mitleidig rüber auf den, der so cool war, ein internetcafé in seine aufzählung von mittelständischen betrieben einzufügen und es schafft, innert einer zehntelssekunde von echtem zorn zu falschem lächeln zu wechseln. am schluss sagt schröder, man habe ihm gesagt, er solle nach der sendung das mikro nicht sofort abnehmen und lächelt süffisant. die sendung ist aus und stoiber fängt sofort an seinem mikro rumzunesteln, bevor ihn die frauen erlösen und er es verpasst, einer der frauen, so charmant wie schröder es tut, auf die bühne der weltmänner heraufzuhelfen.
Liquidationsdefensive schrieb am 9.9. 2002 um 13:00:08 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Da ist der Stoiber ja wunderbar um die Frage herumgeeiert, ob er nun einen Krieg machen wird gegen den Irak oder nicht, weil nämlich man ja, wenn der Freund einen anderen verhaut, man selbst den auch verhauen muss, sonst ist man kein Freund. Ja vielleicht denkt der Stoiber so im geheimen auch noch, dass der bessere Freund überhaupt zuerst draufhaut, damit sein Freund so richtig weiß, was er an ihm hat. Und außerdem muss der jetzt mal ernst machen mit dem radikalen Abbau der Arbeitslosigkeit, sonst wird der ganz irre im Kopf, in dem ihm immer ganz zwanghaft diese miesen Zahlen herumspuken, so dass er die im Fernsehen von einer Millionenzahlenkolik geplagt ununterbrochen ausspucken muss, immer vor die Füsse vom Schröder (ja wenn der nun einmal vor ihm steht). Aber wo möglich hat ihm sein schwäbischer Glasfachmann aus Jena, der die Wirtschaft bis in ihre letzten Zipfel durchblickt, gesagt, dass mit dem Krieg gegen den Irak soll er doch besser lassen und seine Freunde sollten doch auch Abstand davon nehmen, weil, wenn es so einen großen Krieg gibt, der ganzen Weltwirtschaft die Knie schlottern und die Ölpreise furchtbar steigen und die Leute ihr Spargeld dann lieber wieder unter das Kopfkissen legen und gar keine Lust mehr auf Kaufrausch haben, ja dass es dann eine ganz üble Rezession gibt und die Wirtschaft endgültig den Bach runter geht, und Pleiten, Entlassungen, Arbeitslosigkeit die Folge sind, noch mehr Arbeitslosigkeit mit so gigantischen Zahlen, für die der Stoiber den Namen überhaupt nicht mehr kennt. Aber der Stoiber hat sich vielleicht schon gedacht, dass mit der Wirtschaft, mit der Friedenswirtschaft eh kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, weil die nicht genug Güter heraushaut und die Leute eh nicht mehr wissen, was sie noch alles kaufen sollen und müssen, und dass die Zukunft in den Bombenfabriken liegen muss, in der Expansion der Kriegs-High-Tech, wo dann Arbeitsplätze bis zum Abwinken sein werden, wenn man doch nur wieder einen ordentlichen Krieg hätte und die Waffenindustrie nicht immer nur im Verborgenen ihre illegalen Geschäfte mit dem Export machen müsste, was ja wegen der ganzen Schmiergelder viel zu teuer für die Wirtschaft ist, geradezu unwirtschaftlich, so dass die Legalisierung und der Binnenmarkt und der Großkunde Bundeswehr zu einem wahren ökonomischen Befreiungsschlag führen wird. Und darum muss man doch den Krieg im Hinterkopf behalten, sich alle Optionen offen halten, damit der Stoiber dem Schröder so richtig eins auswischen kann und diese riesigen Zahlen der Arbeitslosigkeit endlich aus seinem gequälten Kopf verschwinden.
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