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Liebe(r) Rohrstöckler,
die Mehrheit der Blasterfamilie hat es in der Vergangenheit nicht gut mit Beiträgen der Yellow Uncle Productions gemeint - Negativbombenteppiche, Filterschrauben, Dissen in allen Schattierungen, und, ja, stets war ich an vorderster Front, wenn es um das Runterkellern der sexualfetischistischen Schwarzpädagogik ging. Aber heute, liebe(r) Rohrstöckler, will ich Dir eine Begebenheit aus dem wahren Leben schildern, die Dir zeigen mag, dass nicht all Dein Samen auf tauben Boden gefallen sind:
Ich habe vor einigen Tagen bei einem Hundespaziergang eine Weidenrute gefunden, recht dünn und ziemlich lang, mindestens 120 cm, schätze ich mal. Sie lag originellerweise am Rand des Kinderspielplatzes, den ich mit meinen Hunden natürlich nur tangential passieren kann. Sie hat, das merkte ich sofort, als ich sie in die Hand nahm, einen gehörigen Pfiff, also Zug oder wie die Spezialisten das nennen mögen. Sonderbarerweise wies das Handende bereits ebenso Abnutzungsspuren auf wie die Spitze, gereift, doch nicht abgenutzt, wie durch vorherigen kundigen Gebrauch veredelt...
Ich habe sie mit nach Hause genommen, wobei ich es zugleich amüsant und etwas peinlich fand, von Passanten möglicherweise für einen Hundebesitzer gehalten zu werden, der notfalls zu solch drastischen Mitteln greift, dabei nutzte ich den Stock nur, um an Straßenübergängen meine alten tiefdruckträgen Begleiter einem Schweinehirten gleich mit der Gerte sanft anzutreiben und zu dirigieren. Zuhause wurde die Rute natürlich *** präsentiert und sie fand zunächst anzüglich beschmunzelt, einen Platz im Wintergarten, wo sie dezent zwischen Wandschrank und Blumenfenster wie ein vergessener Pflanzstab zu stehen kam.
Gestern nun begab es sich, dass ich mich wie so häufig zwischen 2 und 3 zu einem kleinen Mittagsschlaf zurückgezogen hatte, *** aber ausdrücklich einschärfte, mich nach einer Stunde zu wecken (längeres Schlafen bringt dann nichts, man stolpert in einen unausgereiften Tiefschlaf und ist nachher kaputter als zuvor). Ich kam dann jedoch nicht richtig aus den Federn, wie man aus Bequemlichkeit zu sagen pflegt, und bat den hinzugetretenen ***, mir zum Wachwerden einige 'scharfe Hiebe' zu verpassen(ich entsinne mich, genau diesen der Flogging-Szene entlehnten Begriff verwendet zu haben). Er ist im gradus ad parnassum des BDSM schon einige Kapitel weiter als ich gekommen und willfahrte auch ohne störende Rückfragen meinem Wunsch. Leider, und das räumte er hinterher ein, hatte er aufgrund eines längeren Trainingsrückstands die Zugkraft der Rute unterschätzt, und statt einem von mir in Protokollantenpflicht herbeigewünschten Spannungsaufbau verspürte ich schon beim zweiten Streich einen extrem heftigen, brennenden Schmerz, der interessanterweise jedoch erst etwa eine Sekunde nach Auftreffen des Schlags auf der Haut einsetzte, dann jedoch um so feuriger anhielt. Zunächst für einige Augenblicke laut jammernd die gepeinigte Stelle mit der Bettdecke kühlend, schoss ich anschließend auf, womit der ureigentliche Zweck der Handlung ja auch erfüllt ist. An der Hinterseite meines Oberschenkels habe ich jedoch seither eine etwa zehn Zentimeter lange Strieme, die sich inzwischen vom geschwollenen Rötlichen in ein klar umrissenes Violett gewandelt hat. Schon über den gestrigen Abend hin ist der latente Schmerzreiz, der von dieser Stelle ausgeht, längst zu einer Art fleischlichem Homosexuellen-Mahnmal geworden, dessen schwächer werdende Präsenz mich in einem Zwiespalt aus Wiederholungswunsch (einfach, um die Qualität der Beobachtungen zu verbessern) und einer Sehnsucht nach den verlorenen Paradiesen der Lauterkeit zurücklässt, von denen nun erneut eines den Bulldozern meiner Neugierde zum Opfer gefallen ist.