Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 23, davon 23 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 8 positiv bewertete (34,78%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 13.6. 2002 um 23:45:16 Uhr schrieb
elfboi über Feyerabend
Der neuste Text am 28.9. 2022 um 16:02:36 Uhr schrieb
schmidt über Feyerabend
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 13)

am 29.8. 2004 um 16:34:31 Uhr schrieb
elfboi über Feyerabend

am 26.10. 2008 um 19:59:17 Uhr schrieb
märlyn über Feyerabend

am 19.3. 2005 um 20:44:24 Uhr schrieb
Shubat über Feyerabend

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Feyerabend«

elfboi schrieb am 13.6. 2002 um 23:45:16 Uhr zu

Feyerabend

Bewertung: 4 Punkt(e)

»Gestern schickte mir wer einen Ausschnitt aus einem neuen Lexikon, da steht über mich, daß ich zuerst Popper folgte und dann von ihm abfiel. Das war die Summe meines Lebens -er folgt einem Esel, er hört auf, ihm zu folgen. Was Wunder, daß ich keine Interviews geben will und nicht auf dem Fernseher erscheinen will, denn da will man mich ja immer im Hinblick auf diese Summe untersuchen und niemand interessiert sich für meinen Stuhlgang, zum Beispiel, der mir doch viel wichtiger ist

(Paul Feyerabend) [ 1 ]




"Was den Anarchismus betrifft:
Ich glaube, ich sollte mich eher einen Dadaisten nennen. Dadaismus und Anarchismus sind fast identisch - mit der Ausnahme, daß der Dadaist nie einer Fliege etwas zuleide tun würde (außer die Fliege bittet ihn darum). Daher suche ich im Augenblick nach dem der Duchampschen Klosettmuschel in der Wissenschaft entsprechenden Gegenstand." Paul Feyerabend [ 2 ]

Paul Feyerabend war wohl das, was man »kynisch« nennt.
»Ein Querulant im Wissenschaftsbetrieb, ein trotz seiner Berühmtheit machtlos Gebliebener. Eine auf den ersten Blick vielleicht tragisch anmutende Autorität, die zeitlebens dazu verdammt war, sich selbst zu untergraben, gäbe es da nicht die schmunzelnde Gebärde der «Fröhlichen Wissenschaften», den Dadaisten Feyerabend, der diesen innersten Widerspruch auszuhalten, zu leben und immer wieder spielerisch zu inszenieren verstand. Dabei basierte seine radikale Wissenschaftskritik durchaus auf historischen Beobachtungen, die er jedoch im Unterschied zu seinem großen Lehrer Karl Popper gegen den Strich des rationalen, aufklärerischen Diskurses deutete.« [ 3 ]

Regelverletzungen sind produktiv
Feyerabend wies nicht nur darauf hin, daß der Rationalismus seinen eigenen Normen oft nicht genügt - für ihn war dieses Fehlen symptomatisch. Denn erstens, so seine Überzeugung, sind Regelverletzungen produktiv, ist Anarchismus in der Wissenschaft nicht Störprogramm, sondern Entwicklung. Und zweitens ist unsere Auffassung von der Wissenschaft lediglich eine »Tradition«. Die Wissenschaft ist nicht »neutral«, und sie funktioniert nicht wie ein Computerprogramm, das seine Fehler selber erkennt und dann verbessert. [ 4 ]

»Anything goes«
Wohl der berühmteste Satz Feyerabends, will sagen: Das Durchwursteln, das Umschmeißen, das kreative Finden war immer schon Antriebsmoment der größten Leistungen auch in der Wissenschaft.
Aber: » 'Anything goes' ist nicht mein 'einziger Grundsatz', sondern der'einzige Grundsatz', der den RATIONALISTEN angesichts des von mir versammelten Materials verbleibt.« [ 5 ]


Rationalismus [lat.], Geisteshaltung , die rationales Denken als einzige
Erkenntnisquelle zuläßt und alles Sein für vernünftig erklärbar hält.


Denken als Befreiung
»Das vielleicht weniger spektakuläre, aufklärerische Moment des «Anything Goes» sollte nicht übersehen werden; die Ermunterung, sich - egal auf welchem Gebiet - seines eigenen Verstandes ohne Rücksicht auf die Normen der herrschenden Meinung zu bedienen. Zwischen den Zeilen wird da einem Denken das Wort geredet, das sich auch an die Ränder traut und die Widersprüche aushält, die in den Dingen liegen. Denken auch als Befreiung von der ideologischen Praxis des «Entweder-Oder". [ 6 ]



"Fast alle meine Handlungen waren vorläufig,

unfertig und ohne ein Ziel.
Vielleicht hing ich an zu vielen Dingen
und wollte nicht festgenagelt werden." [ 7 ]






Paul Karl Feyerabend
















ist am 11. Februar 1994 im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden erlegen.
1924 in Wien geboren, studierte er nach Gesang und Theatergeschichte in Weimar an der Universität Wien Philosophie, Geschichte, Physik und Astronomie, wo er 1951 promovierte. Nach einem Aufenthalt an der London School of Economics im Kreise Karl Poppers wurde er 1959 nach Berkely,
Kalifornien berufen. Zuletzt unterrichete er an der ETH Zürich und in Berkely. Seine wichtigsten Publikationen sind: »Wider den Methodenzwang« (1975), »Erkenntnis für freie Menschen« (1977), »Wissenschaft als Kunst« (1984) und »Irrwege der Vernunft« (1991).Seine Pointe des »Anything goes« wurde (...) nicht nur zur Kurzformel einer anarchistischen Erkenntniskritik, sondern auch zur ideologischen Fußnote der Studentenbewegung in den 60er und 70er Jahren (...)." [ 8 ]

Leon schrieb am 22.12. 2004 um 17:26:53 Uhr zu

Feyerabend

Bewertung: 2 Punkt(e)

»Man habe stets vor Augen, dass meine Demonstrationen und meine Rhetorik keinerleitiefe Überzeugungausdrücken. Sie zeigen lediglich, wie leicht es ist, die Menschen im Namen der Vernunft an der Nase herumzuführen. Ein Anarchist [das ist die Rolle Feyerabends in seinem Buch], ein Anarchist ähnelt einem Geheimagenten, der das Spiel der Vernunft mitspielt, um die Autorität der Vernunft (der Wahrheit, der Ehrlichkeit, der Gerechtigkeit usw.) zu untergraben.«

elfboi schrieb am 7.11. 2002 um 23:45:26 Uhr zu

Feyerabend

Bewertung: 2 Punkt(e)

Ich lese gerade »Wider den Methodenzwang« von Paul Feyerabend. Ich muß sagen, daß ich den Anarchismus noch nie so gut verstanden habe, denn Feyerabends theoretischer Anarchismus, der sich sogar gegen feste Regeln für wissenschaftliches Denken wendet, gegen Rationalismus und die uneingeschränkte Herrschaft der »Vernunft«, ist das beste Konzept, das ich bisher gefunden habe.

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