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21.05.2007 Berühmter Segler »Cutty Sark« brennt aus!
Meterhohe Flammen wüten auf der »Cutty Sark« und beschädigen sie stark. Das berühmte britische Segelschiff »Cutty Sark« ist am Montagmorgen ausgebrannt. Das Glück im Unglück: Der einstige Teeklipper, das letzte Schiff seiner Art, wird derzeit im Südosten der britischen Hauptstadt in einem Trockendock im Stadtteil Greenwich restauriert. Deshalb waren viele Bestandteile des Schiffs zum Zeitpunkt des Feuers ausgelagert, so dass nur der Rumpf brannte und der einst schnellste Großsegler der Welt wieder aufgebaut werden kann, erklärte der »Cutty-Sark«-Treuhandfonds, deren Vorsitzender der Gemahl der britischen Königin Elizabeth, Prinz Phillip ist.
Die Ursache des Feuers ist bislang noch unklar; die Polizei schließt allerdings Brandstiftung nicht aus. Sie hat mögliche Zeugen gebeten, sich zu melden. Vor dem Brand sei neben dem Trockendock ein silbergrauer Wagen bemerkt worden, erklärte Scotland Yard. Deren Ermittler werten derzeit die Aufnahmen von Videokameras in der Umgebung aus.
Das Feuer war am frühen Morgen um 5.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit - in England zeigt die Uhr mit der »Greenwich Mean Time«, kurz GMT, eine Stunde früher an - ausgebrochen und breitete sich schnell über das gesamte Schiff aus. Nach etwas mehr als zwei Stunden hatten zusammen acht Feuerwehren die Flammen gelöscht. Es wurde niemand verletzt. Das Zentrum des Themse-Städtchens Greenwich, das Teile der Königlichen Marine-Akademie beheimatet und wegen ihres Observatoriums auf dem Nullmeridian weltbekannt ist, wurde stundenlang gesperrt.
»Glück im Unglück«
Das fast 138 Jahre alte und etwa 68 Meter lange Holzschiff wurde glücklicherweise nicht soweit zerstört, dass ein Wiederaufbau unmöglich wäre, erklärte Richard Doughty, der Leiter des Treuhandfonds. »Wir hatten Glück im Unglück, denn 50 Prozent der Schiffsausrüstung war wegen der Restaurationsarbeiten ausgelagert.« Dazu gehören auch der berühmte Hauptmast des Seglers und weite Teile der Takelage. Auch mehr als die Hälfte der Original-Beplankung habe sich während des Feuers in einem Lagerhaus befunden. Dennoch sind die Schäden am Rumpf und an den Planken beträchtlich, sagte Doughty. »Wenn man solches Originalmaterial verliert, dann verliert man ein Stück Geschichte.«
Die »Cutty Sark« ist am 23. November 1869 in Dumbarton am Clyde bei Glasgow vom Stapel gelaufen und heute weltweit der letzte erhaltene Teeklipper. Im 19. Jahrhundert brachte das Schiff chinesischen Tee nach Großbritannien. Sie war eigens dafür so gebaut worden, dass sie lange Seereisen möglichst schnell bewältigen konnte. 1885 wurde sie unter Kapitän Richard Woodget das schnellste Segelschiff ihrer Zeit, als sie ihre Rivalin schlug, die »Thermopylae«. Nachdem Dampfschiffe den Teetransport übernommen hatten, wurde die »Cutty Sark« unter anderem für den Transport von Wolle aus Australien eingesetzt.
Für Touristen ist der 900 Tonnen schwere Großsegler ein Magnet, seit er 1954 in das eigens dafür gebaute Trockendock am Ufer von Greenwich vor der Königlichen Marine-Akademie als Museumsschiff seinen letzten Ankerplatz bekam. Millionen von Menschen, die den Nullmeridian in Greenwich besuchen, schauten sich auch den Großsegler an.
2006 wurden mit der umfangreichen Restauration der »Cutty Sark« begonnen. Dafür stehen nach Angaben des Treuhandfonds rund 25 Millionen Pfund bereit - das sind etwa 37,5 Millionen Euro. Wie hoch die zusätzlichen Kosten für den Wiederaufbau nach dem Brand sein werden, können Experten noch nicht abschätzen. Der Aufwand werde jedoch »sehr groß« sein. Ursprünglich sollte die »Cutty Sark« 2009 wieder für Besucher zugänglich sein. Wie lang sich die Arbeiten nun verzögern werden, ist ebenfalls noch nicht klar.
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