Blasterpranger
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»Ich bin unwürdig, keiner mag mich! Ich gehöre an den Blasterpranger!« schrie der Mann im rosa Bunnykostüm, doch die Blasterpassanten schüttelten nur den Kopf. Einmal, vor Jahren stand er da, da hatten ihn einige empfindliche Blasterianer mit Hilfe der Blasterpolizei dort angehängt, weil er würdeloses Zeug geschrieben und in das Forum massiert hatte. Seitdem hängt er sich jeden Tag mit rosa Plüsch-Handschellen selber an den Blasterpranger. Die meisten Blasterpassanten juckt das wenig, ist er doch offensichtlich nur ein Mensch, dem nach Aufmerksamkeit dürstet. Manchmal jedoch sind auch einige genervte Stimmen zu hören, wenn BlasterInsassen über den BlasterBoulevard schlendern oder sie im BlasterCafé bei netter BlasterMusik von ImBlasterVerlinkteMusiker, dem einen oder anderen alkoholischen Kaltgetränk und netten Gesprächen den schweren Tag ausklingen lassen wollen und dieser BlasterDepp die angenehme Stimmung durch penetrantes Aufmerksamkeits-Erhaschen stört: »Ihr, die Superhirnis, habt mich vor 7 Jahren hier an den BlasterPranger gehängt, weil ihr mich hasst, weil ich in Euren Augen ein Arschloch bin!« »Ist ja gut, Mausi...äh Hasi!« hört man dann »Ist ja nun auch verjährt!« Doch der Mann mit den rosa Löffeln am Kopf hört nicht auf.
Dr. Wenkmann, der BlasterPsychiater äußert sich wie folgt zu diesem Thema: »Herr H. kam als Patient zu mir und erzählte mir folgende Geschichte... Als er das erste mal den Blaster betreten hat, bekam er für eine ziemlich beschissene Assoziation von einigen Blasterianern recht heftig was hinter die Löffel. Obwohl er persönlich beleidigt wurde, stellte er doch fest, dass er noch nie in seinem Leben so viel Aufmerksamkeit bekommen hatte, die er doch so nötig braucht. Also wollte er sich im Blaster niederlassen, fand aber aus nahe liegenden Gründen keinen Anschluss. Und deswegen hängt er sich immer wieder selber an den Blasterpranger, nur um noch einmal in den Genuss dieser für ihn so wichtigen Aufmerksamkeit zu kommen. Dass dies nicht gelingt, will er nicht einsehen, dazu ist so ein Hasengehirn eben doch zu klein.«