Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Anstandserziehung«
Saruprani (Peshawar) schrieb am 18.5. 2017 um 22:04:05 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
@Meredith vom 20.07.16: Interessant, was Du so schreibst, North Carolina scheint offenbar eine Art El Dorado für Anstandserziehung zu sein. Da ich des öfteren beruflich in den USA (auch in NC) zu tun habe, würden mich hierzu konkrete Kontaktadressen interessieren; die üblichen Suchmaschinen im Internet sind da nämlich leider nicht so ergiebig!
Übrigens, in meiner Heimat müssen die jungen Männer den Damen der höher gestellten Stände (Kasten) auch heute noch respektvoll die Ehrerbietung erweisen und küssen ihnen deshalb auch artig die Füße und die Sandaletten! Innerhalb einer Großfamilie ist es zum Beispiel durchaus noch üblich, dass sich der angeheiratete Bräutigam auch der ältesten Schwester seiner Braut (Bhabhi) unterordnet und ihr gehorcht, vor allem dann, wenn seine Braut gerade nicht zugegen ist. Die Bhabhi darf ihn nach ihrem Gutdünken erziehen und maßregeln - auch körperlich, wenn's sein muss - und dafür muss er sich auch noch artig bei ihr bedanken! In der Regel muss er sich vor ihr bücken und ihr die Fußnägel küssen! Besonders bei ganz jungen Männern wird die niedrigere Rangordnung immer wieder manifestiert; sie müssen deshalb sowohl der Bhabhi als auch der Schwiegermutter regelmäßig niedrige Dienste verrichten (Schuhe putzen, Füße waschen, vollumfängliche Pediküre). Schaden tut's ihnen nicht, im Gegenteil, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase wissen sie ganz genau, wie sie sich zu benehmen haben.
Erfahrene Tanzlehrerin schrieb am 11.7. 2017 um 23:21:57 Uhr zu
Bewertung: 18 Punkt(e)
Bei den heutigen Erziehungsdefiziten muss ich so manches Mal schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich so sehe, welche Klienten zu mir in die Tanzschule kommen! Vor allem für die jungen Männer sind die üblichen Gepflogenheiten von Takt und Anstand offenbar nicht mehr verbindlich. Der Beitrag von Silke aus Weil am Rhein allerdings gibt mir zur Hoffnung Anlass, dass es doch noch Damen zu geben scheint, die ihren Liebhabern nicht nur den nötigen Anstand und respektvolle Umgangsformen abfordern, sondern darüber hinaus auch noch sinnvolle pädagogische Maßnahmen angedeihen lassen.
Gerade der Fußkuss war in früheren Zeiten als Ehrerbietung für die Dame bei den Kavalieren der Alten Schule gang und gäbe, da diese schon in ihrer Jugend von entsprechend gut geschulten Gouvernanten in Anstand und Benehmen unterwiesen wurden, und die Nichtbeachtung dieser Regeln die entsprechenden Sanktionen für die Zöglinge zur Folge hatte. Natürlich würde ich den obligatorischen Fußkuss in meiner Tanzschule auch gleich wieder einführen, wenn die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür gegeben wären. So aber kann ich bei meinen männlichen Schülern vorerst nur auf Freiwilligkeit setzen - und hoffen, dass sich der ein oder andere für diese schöne gesellschaftliche Anerkennungsgeste doch noch erwärmen möge. Die Damen hier bei mir schätzen dies übrigens sehr und lassen es den jeweiligen Partner auch wissen. Trotzdem muss ich zugeben, dass nur ganz wenige Männer den Mut zur Erbringung dieser schönen, wenn auch etwas antiquierten, gesellschaftlichen Umgangsform aufbringen - was ich persönlich allerdings schon sehr schade finde.
Wiener Damenzirkel schrieb am 8.8. 2017 um 23:31:48 Uhr zu
Bewertung: 17 Punkt(e)
Einige recht erfreuliche Beiträge hier zum Thema veranlassen uns dann doch einmal zur Stellungnahme: Gute Manieren kann man nämlich durchaus auch noch den jungen Heranwachsenden (18+) zuteil werden lassen; es kommt auf die beidseitige Einstellung an! Unsere Zöglinge zum Beispiel sind alle gerne und freiwillig hier, um sich von uns in den Benimm der guten alten Zeit unterweisen zu lassen. Sie wissen genau, was sie bei uns zu erwarten haben und müssen sich strikt an unsere Hausregeln halten.
Wenn ein Zögling von seiner Gouvernante etwas angeordnet bekommt, hat er stets vor ihr zu knien und seinen Blick artig devot auf ihre Schuhspitzen zu richten! Schließlich muss er sich ihr gegenüber in Demut und gefügigem Gehorsam üben - und natürlich auf der Stelle spuren! Tut er es nicht oder macht er sich eines anderweitigen Fehlverhaltens schuldig, wird das natürlich von uns geahndet, und je nach Vergehen muss er sich dann auch mal einer körperlichen Züchtigung mit der Reitgerte unterziehen.
In der Regel aber haben wir hier sehr, sehr brave Zöglinge, so dass die Reitgerte nur äußerst selten zum Einsatz kommt! Für eine normale Verfehlung ordnen wir ohnehin viel lieber einen entsprechenden Strafdienst an, da wir diesen für die wesentlich bessere erzieherische Maßnahme erachten. Bei kleineren Unzulänglichkeiten muss der Zögling meist auch nur ein paar neckische »Piesack-Stupferln« über sich ergehen lassen (mehrmaliges Pantoffel-Apportieren zum Beispiel, wobei er die Pantoffeln dann auch schön mit dem Mund über unsere Füße führen muss); das genügt dann auch in der Regel, um ihn wieder in die richtige Spur zu bringen.
Übrigens: den obligatorischen Fußkuss - wie hier zu diesem Thema des öfteren erwähnt - gibt es bei uns nicht; wir halten ihn in der üblichen Form auch nicht mehr für ganz standesgemäß. Statt dessen aber müssen unsere Zöglinge lernen, wie man einer Dame die Füße zu massieren hat und eine vollumfängliche, erstklassige Pediküre verrichtet! Letzteres ist auch nicht immer so ganz angenehm für den Zögling, da er der Gouvernante vor dem Lackieren der Fußnägel die gummierten Abstandshalter mit seiner Zungenspitze anfeuchten und dann mit seinen Lippen in ihre Zehenspalten einführen muss - und das oft mehrmals hintereinander, da der Abstandshalter beim ersten Einführen selten richtig sitzt! Aus unserer Sicht ist dies aber ein kleiner, aber sehr sinnvoller Beitrag zur Demut und Respekterweisung gegenüber einer Dame!
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