Abitur
Bewertung: 7 Punkt(e)Wenn ich höre, dass Dieter Bohlen eine Klasse übersprungen, mit 17 Jahren Abitur gemacht und dann einen Durchschnitt von 1,8 erworben hat, dann zweifel ich doch sehr an dem Wert unserer gymnasialen Bildung.
Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) | 84, davon 83 (98,81%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 39 positiv bewertete (46,43%) |
Durchschnittliche Textlänge | 331 Zeichen |
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Der erste Text | am 13.2. 2001 um 14:29:37 Uhr schrieb Rüdiger über Abitur |
Der neuste Text | am 2.12. 2022 um 10:46:52 Uhr schrieb schmidt über Abitur |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 31) |
am 6.6. 2008 um 17:32:19 Uhr schrieb
am 12.2. 2006 um 23:47:41 Uhr schrieb
am 13.12. 2005 um 10:40:18 Uhr schrieb |
Wenn ich höre, dass Dieter Bohlen eine Klasse übersprungen, mit 17 Jahren Abitur gemacht und dann einen Durchschnitt von 1,8 erworben hat, dann zweifel ich doch sehr an dem Wert unserer gymnasialen Bildung.
Wir, als einer von insgesamt nur zwei Mathematikkolloquiumsteilnehmern (der Rest hatte bei Mathematikpflicht im hiesigen, d.h. dortigen Bundesland die Klausur vorgezogen), mussten im Sommer vor vier Jahren im Filzbodenzimmer bei einem Prüfer und zwei Beisitzern (alle Klassenzimmer waren bei uns mit Filzboden, grünnblau, glaube ich) in der letzten Abiturveranstaltung lustige Kurven diskutieren, sehr modisch waren wir nicht gekleidet, wir hatten Nikesegeltuchschuhe an, eine relativ gesehen zu enge Hose und ein lächerliches Hawaiihemd oder das T-Shirt mit dem berühmten Jazzpianisten in konzentriertem Halbprofil vor dem Tastenschlag drauf, man weiß es nicht mehr, die Vorbereitung im Vorbereitungszimmer mit der dort ausgeteilten stöchastischen Aufgabe hatten wir, aufregungshalber, komplett versaut, und mussten dann nach den fünfzehn Minuten ohne recht schlüssiges Ergebniss in die Prüfung trotten, und verlegen zugeben, daß das gar nichts war nämlich, weil man, wie sich später herausstellte, das dumme Kästchendiagramm, die Vierfeldertafel, falsch gezeichnet hatte, aber wir durften noch erklären wie es theoretisch funktioniert hätte, im zweiten Prüfungsteil war dann nämlich Kurvendiskussion dran, und das war schon lustiger, trotzdem hatte der Prüfer noch recht oft Gelegnheit seinen Lieblingssatz mit knarziger Stimme in den Raum zu drechseln, nämlich »Gehns, schauns, des is doch ein Unsinn was sie da mochn...«, letztendlich gab es doch noch vier Punkte, was gut war, weil alle die an der Klausur teilgenommen hatten in der Regel nicht mehr als zwei Punkte hatten, weil die nämlich 98 in Zentralabiturbavaria sakrisch schwer war, und wir sind dann rausgetreten auf den Flur, durchs Treppenhaus, im gemächlichen Schlendern die Stockwerke runter, durch den ein paar Stufen höher liegenden Seitengang an der riesigen Aula und an den Sitzrondells vorbei, schließlich die Treppen, runter, auf Aulanullniveau, zum Hauptausgang, Türe auf, zwei Schritte weiter, zweite Türe auf, Zack, Sommerwind, leichte Brise, das Barometer neben dem Eingang aus dem ich gerade Heraustrete zeigt etwas an, aber ich kann es nicht deuten weil ich nicht weis was das denn ist, das das anzeigt, aber ich denke mir »so so so«, »schön, schön, schön«, und stehe schon auf dem mit Treppen und Pflanzen zerstückelten Betonvorplatz, mein Blick schweift zum Supermarkt, und von der Müllverbrennungsanlage hundert Meter weiter weht ein süsslicher duft her. Im Supermarkt kaufe ich mir dann eine Cola, gehe auf den Parkplatz, stelle mich neben den Pizzastand, und kucke am Geländer auf die große Ausfallstraße, die gerade die Pendler aus der Arbeit nach Hause, von der Stadt in die umliegenden Gemeinden bringt... In ihren Windschutzscheiben werden sie Strahlen der Maisonne reflektiert, so daß ich manchmal woanders hinschauen muss, hinter mir schlendern gerade fünf Asylbewerber mit einem Einkaufswagen vom Parkplatz in richtung naheliegender Aufnahmestätte. Ich kucke hin, und einer lähelt mich an, und ich lächele zurück...
Stuhldrang hat meinen Abitur-Durchschnitt um ein Zehntel gedrückt: in der entscheidenden Englischklausur (1. Leistungskurs) standen mir drei Pausen zu, die ich allesamt innerhalb der ersten Stunden zu Rauchzwecken verbraucht hatte. Leider musste ich kurz darauf so dringend kacken, daß ich mich entschied, die beiden letzten Aufgabenteile nicht zu lösen und vorzeitig den Raum zu verlassen, da die aufsichtsführende Lehrkraft jede Ausnahme von der Drei-Pausen-Regel kategorisch ablehnte. Späteres Nachrechnen ergab, daß ich bei einigermaßen zufriedenstellender Lösung der fehlenden Aufgaben eine glatte 2 statt der erhaltenen 3- bekommen hätte, was in der Endrechnung jenes Zehntel ausmacht. Daher muß ich, wenn die Sprache auf das Abitur kommt, jedesmal an Scheiße denken.
Du hast bald mündliche Prüfung und noch keine Ahnung von deinem Thema? Macht nichts: Der Formulierungshelfer für Abiturprüflinge hilft dir, eindrucksvoll klingende Sätze zu konstruieren, ohne dass du wissen musst, worum es geht.
Wie funktioniert das?
Ganz einfach: Das System besteht aus 30 Schlüsselwörtern, die beliebig zusammengefügt werden können. Die Vorgehensweise sieht nun so aus: Du denkst dir eine dreistellige Zahl und suchst dir für jede Ziffer aus der Tabelle das entsprechende Wort. Für die erste Ziffer nimmst du ein Wort aus der ersten Spalte, für die zweite Ziffer aus der zweiten und für die dritte Ziffer aus der dritten Spalte.
Am besten lernst du die ganze Tabelle einfach auswendig, dann brauchst du in die Prüfung nur einen Zettel mit den Ziffernkombinationen mitzunehmen.
1 integrierte Fluktuations- ebene
2 ambivalente Aktions- problematik
3 spezifische Wachstums- bilanz
4 dynamische Koalitions- konsistenz
5 lineare Assimilations- orientierung
6 charakteristische Dualitäts- tendenz
7 segmentierte Rekursions- differenzierung
8 asynchrone Elementar- Perspektive
9 universelle Führungs- Struktur
0 potentielle Affinität- äquivalent
Wenn auf deinem Blatt die Zahlen 314 159 265 stehen, sagst du also:
»Die spezifische Fluktuationskonsistenz führt wegen ihrer integrierten Assimilationsstruktur zu ambivalenter Dualitätsorientierung.«
Das Abi gibt die Illusion, man wäre auf irgendetwas vorbereitet (worden)... falsch! Das Abitur hat mit einer allgemeinen Hochschulreife nichts zu tun. Es attestiert nur, dass Du einigermassen lesen und schreiben kannst. Auf der Uni wird mehr verlangt: Disziplin und eigenverantwortliches Handeln (Ihr könnt mir glauben, ich hab' lange genug geglaubt Lesen/Schreiben würde reichen!!!). Mutiert nur bloss nicht zu Fach- Idioten, nichts ist schlimmer! Ich möchte nicht meine Gesundheit/ mein Recht usw. in die Hände eines Artztes/ Anwalts usw. legen, der nur Fachliteratur gelesen hat und glaubt darin die grosse Weisheit gefunden zu haben- er hat nur begrenzte Systeme gelernt. Viel Spass an der Uni!
Abitur? Die ganze Schulzeit lang nerven sie dich damit, und wenn es dann kommt ist es auch nicht anders als alles andere.
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