Wir rutschen zurück in der Zeit und zwar in das Jahr 1990.
Extrabreit wurde ja oft nachgesagt das wir die Sorte Menschen sind, die sich einen Scheiß um alles was in unserem Lande passiert kümmern und in erster Linie mit sich selbst beschäftigt sind. Das stimmt nur bedingt. Wir haben uns immer geäußert und für Aktionen die uns am Herzen lagen sind wir auch tätig geworden. Jetzt zuletzt bei der Geschichte „Laut gegen Nazis“ wobei man sagen muss das diese Aktion kein Schwein interessierte. Selbst mit einer angesagten Chartband wie „Silbermond“ konnten die Veranstalter keinen Blumentopf gewinnen. Wir, von unserer Firma, haben daraus die Konsequenzen gezogen und für uns festgestellt das diese Art von „Aufrütteln“ mit einem schalen Beigeschmack belegt ist. Wir wollen uns in Zukunft den Vorwurf der „Elendsgastspiele“ ersparen und werden uns in dieser Angelegenheit ehe bedeckt halten. Da unser Publikum eher überschaubar und nicht aus Trendmitläufern besteht, spielen wir als Volksmagnet sowieso nur eine untergeordnete Rolle in Monkeybussines.
Die Leute die Extrabreitfans sind, wissen auch ohne große Worte von uns, wo wir stehen und wes Geistes Kind unsere Kappelle ist.
Aber 1990 war das ganz anders. Deutschland befand sich in einem heute schon fast vergessenen Schicksalswahlkampf.
Wir alle – die Guten – gegen den alten, dicken, schwerfälligen Dr. Kohl. An die Spitze dieser Bewegung, hatte sich der zu dieser Zeit sehr populäre Oskar Lafontaine gestellt. Der Mann hatte einen blitzsauberen Sieg in seinem Bundesland hingelegt und war als Kanzlerkandidat der SPD nominiert.
Aber wie das manchmal im Leben so ist, alles deutet darauf hin das es klappen müsste, aber es klappt nicht.
Wie bei der Wahl zum goldenen Bravo Otto, wo wir auf Platz vier landeten und die Folterband UKW mit dem Bronzenen Indianer in das damals noch geteilte Berlin zurückfuhr (oder flog). Obwohl; in diesem Fall glaube ich nicht an die Unbestechlichkeit der Wahlhelfer….............................da war Krummes im Spiel! Egal, zurück zum linken Oskar.
Clevere Veranstalter und Wahlkampfstrategen bemerkten, daß Oskar einen guten Stand bei vielen Musikschaffenden hatte. So ließen Popmusikgrößen wie Peter Maffay oder Wolfgang Niedecken in Interviews ab und an die Floskeln von “...mein Freund Oskar.“ Oder „........Lafontaine meinte zu mir…..“ fallen.
Da werden Begehrlichkeiten geweckt und die Herzen der Promoter schlagen höher. Das wird das Volk interessieren! Das wird und muss klappen!
Rasch wurde eine Agentur beauftragt und die üblichen Verdächtigen und ihre Helfer ins Verhör genommen.
„Könnten Sie sich vorstellen …...Es geht um ein großes Ziel…...Wir denken das Sie doch politisch ehe unseren Standpunkt vertreten…!“ und, und, u.s.w. !
Bim Bam Bum war ein Chor für die gute Sache zusammengestellt, in den auch wir uns einreihten um dem bleiernen Kanzler den Garaus zu machen. Das war ja gar keine Frage, diese Selbstherrlichkeit und Königsallüren konnten einen wahnsinnig machen und wir dachten die gute Sache würde siegen.
Denkste Puppe!
Dr. Kohl, durch die Geschichtlichen Ereignisse unbesiegbar geworden, hatte praktisch in Drachenblut gebadet. Wir sollten also jetzt das Lindenblatt sein, durch das Oskar ihn dann erledigen würde. Dr. Helmut Kohl aber stieg aus dem Blutbad und zupfte sich dann das Lindenblatt vom Rücken und während er über seine große Brille guckte bemerkte er lapidar:
„Netter Versuch!“
Dann zerquetschte und zerbröselte er das Lindenblatt mit einer Hand und damit auch die Träume und Visionen von einem Neuanfang Deutschlands der nicht nur auf D-Mark basierte. Ein wirklicher, ideenreicher Neubeginn in der an Katastrophen so reichen deutschen Geschichte. Was daraus geworden, ist sehen wir ja nun 16 Jahre später.
Aber genug von den geschichtlichen Großereignissen jener Tage, wenden wir uns dem Kern unserer Betrachtung zu. Ich verrate kein Geheimnis wenn ich hier ausplaudere das unser Kai Havaii zu dieser Zeit eine unheilige Allianz mit der bekannten Droge Heroin eingegangen war. Er wird sicher in der von ihm verfassten Biographie „Hart wie Marmelade“ die im März 2007 erscheint darüber berichten.
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