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Gewürzkrämerin schrieb am 26.3. 2001 um 13:41:52 Uhr über

Wurzel

Ononidis radix - Hauhechelwurzel DAC 1998
Stammpflanze: Ononis spinosa L. [Fam. Fabaceae/Schmetterlingsblütengewächse]; Dorniger Hauhechel; Synonyme: Ononis
arvensis L.; O. campestris KOCH et ZIZ., O. vulgaris ROUY, O. vulgaris ROUY ssp. campestris (KOCH et ZIZ.)
ROUY et FOUC.; dt. Synonyme: Eselskraut, Harnkraut, Hauhechel, Ochsenbruch, Stachelkraut, Steinwurzel, Weiberkrieg;
Die Art ist recht formenreich, so dass die Gattung je nach Autor in eine unterschiedliche Anzahl von Unterarten eingeteilt wird.
Allgemein handelt es sich um kleine, etwa 20 bis 60 cm hoch werdende Stauden, deren untere Stengel mehr oder weniger
verholzen, dennoch aber im Winter zumeist absterben. Die Pflanze besitzt eine kräftige Pfahlwurzel, die bis 50 cm lang werden
kann. Die Unterart maritima ist kriechend bis bogig aufsteigend, die Unterart spinosa aufrecht. Die Seitentriebe enden meist in
Dornen. Die jungen Triebe sind mehr oder weniger dicht mit zottigen, weißlichen, meist drüsigen Haaren besetzt, die älteren
(verholzenden Triebe) zunehmend kahl. Gestalt und Größe der Blätter können variieren. Fast immer sind sie entweder nur kurz
gestielt oder sogar sitzend. Die unteren sind dreizählig. Das Endblättchen ist größer und länger gestielt als die zwei seitlichen.
Die Länge der kahlen oder mehr oder weniger behaarten Blättchen beträgt 1 bis 2,5 cm, der Rand ist gezähnelt. Die
Nebenblätter sind relativ groß, eiförmig und mehr oder weniger gezähnt. In den Blattwinkeln der oft verdornenden Kurztriebe
können jeweils 1 bis 3 Blüten vorhanden sein, die sich mit anderen Blüten zu lockertraubigen, dicht beblätterten
Gesamtblütenständen vereinigen können. Der Kelch ist etwa so lang wie das Tragblatt und damit viel länger als der sehr kurze
Blütenstiel. Er besteht aus einer kurzen Röhre und fünf Zähnen, die drei- bis viermal so lang wie die Kelchröhre sind. Die
Kelchzähne besitzen drei Adern und sind zuletzt ausgebreitet. Die Krone ist 1 bis 2 cm lang, fleisch- bis purpurrot oder violett,
selten weiß. Ihre Fahne ist deutlich länger als Flügel und Schiffchen. Die Hülsenfrucht ist eiförmig, wenig abgeflacht, kürzer oder
wenig länger als der Kelch und häufig drüsenhaarig. In den Früchten befinden sich 1 bis 3 rundliche, stark höckerige Samen.
Verbreitung: In Europa, Westasien und Nordafrika überwiegend auf Halbtrockenrasen, wechseltrockenen Wiesen und
Weiden.
Droge: Die im Herbst geernteten, getrockneten, ganzen oder zerkleinerten Wurzeln und Wurzelstöcke.
Beschreibung der Droge: Der kurze Wurzelstock trägt mehrere verholzte Sprossbasen sowie 1,5 bis 6 mm dicke,
sprossbürtige Wurzeln. Nach unten geht er in die 0,7 bis 2 cm dicke und bis etwa 50 cm lange, pfahlförmige, kaum verzweigte
Hauptwurzel über. Diese ist oft gedreht und gebogen sowie durch tiefe Längsfurchen zerklüftet bis aufgespalten. Die Wurzeln
sind außen dunkel graubraun, innen weiß, auffallend faserig, sehr hart und kaum zu brechen. Im Querschnitt ist der strahlige,
meist exzentrische Bau des blassgelblichen Holzkörpers zu erkennen, der von unterschiedlich breiten, weißen Markstrahlen
durchzogen wird. Beim Betrachten mit der Lupe sind die großen Tracheen als feine Poren erkennbar.
Geruch und Geschmack: Geruch schwach, eigenartig, Geschmack süßlich-herb und kratzend.
Synonyme Drogenbezeichnungen: Radix Arestae, Radix Ononidis, Harnkrautwurzel, Haudornwurzel, Hechelkrautwurzel,
Ochsenbrechwurzel, Stachelkrautwurzel.
Herkunft: Überwiegend aus südost- und osteuropäischen Ländern, besonders Bulgarien, Nachfolgestaaten des ehemaligen
Jugoslawiens und Ungarn.
Inhaltsstoffe: Als Hauptkomponenten Isoflavonoide und zahlreiche phenolische Säuren unterschiedlichen Typs (Benzoe- und
Phenylpropansäuren), ferner etwa 0,02 bis 0,2 % ätherisches Öl und in geringer Menge Gerbstoffe, Lektine und Sterole. Das
Vorkommen von Flavonoiden ist fraglich. Isoflavonoide sowohl frei als auch als Glykoside. Wichtige Vertreter sind die
Aglykone Formononetin, Genistein, Biochanin A und deren Glykoside, bei denen nur Glucose als Zuckerbaustein in 3-O- oder
7-O-glykosidischer Bindung vorliegt.
Wirkungen: Der Droge wird eine diuretische Wirkung zugeschrieben. In den bislang durchgeführten Untersuchungen wurden
neben positiven auch negative Resultate erzielt, so dass eine abschließende Beurteilung der Befunde zur diuretischen
Wirksamkeit nicht möglich ist.
Anwendungsgebiete: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Als Durchspülung zur
Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß.
Dosierung und Art der Anwendung: Zur Bereitung des Aufgusses werden etwa 2 Teelöffel voll (3 bis 4 g) gut zerkleinerter
Droge mit ca. 150 ml kochendem Wasser übergossen, anschließend warm gehalten und nach ca. 30 min durch ein Teesieb
gegeben. Von diesem Aufguss wird dreimal täglich zwischen den Mahlzeiten eine Tasse getrunken. Alternativ kann die gut
zerkleinerte Droge mit kaltem Wasser angesetzt und anschließend zum Sieden erhitzt werden. Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr
ist zu achten!
Volkstümliche Anwendungsgebiete: Bei Rheuma, Gicht, Leberschwellung und Gelbsucht. Gegen Wasserstauungen und bei
Wassersucht. Die Wirksamkeit bei diesen Anwendungsgebieten ist nicht belegt.
Gegenanzeigen: Keine bekannt. Bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit keine Durchspülungstherapie!
Unerwünschte Wirkungen: Keine bekannt.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt.


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