Dieser Artikel erläutert die englische Band Blur, für weitere Bedeutungen siehe Blur (Begriffsklärung).
Blur
Blur im Hyde Park Juli 2009
Gründung 1989
Auflösung 2004
Wiedervereinigung 2008
Genre Alternative Rock, Britpop, Indie-Rock
Website http://www.blur.co.uk/
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Damon Albarn
* 23. März 1968 in London
Gitarre Graham Coxon
* 12. März 1969 in Rinteln, Niedersachsen
Schlagzeug Dave Rowntree
* 8. April 1964 in Colchester
Bass Alex James
* 21. November 1968 in Dorset
Sonstige Mitglieder
Gitarre Simon Tong (Tourersatz seit 2003)
Blur [bl604;ɹ] ist eine britische Rockband, die zu den wichtigsten Vertretern des 1990er Britpops zählte. Dabei vollzog die Band während ihres Bestehens mehrere musikstilistische Wandel. Stand ihr Debütalbum noch unter dem Einfluss der Shoegaze- und Madchester-Bewegung, so begab sie sich nach drei weiteren vom britischen Pop geprägten Alben in Indierock-Gefilde und drang mit ihren drei letzten Alben in den Grenzbereich zwischen Rock, elektronischer und experimenteller Musik vor.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Bandgeschichte
2 Weitere Projekte
3 Diskografie
3.1 Alben
3.2 Singles
3.3 Sonstige Veröffentlichungen
3.4 Fan Club Singles
3.5 Kollaborationen
3.6 DVD/VHS (offiziell)
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Bandgeschichte [Bearbeiten]
Ursprünglich hieß die Band Seymour, wurde aber 1990 auf Wunsch ihres neuen Labels Food Records in Blur geändert. Ihre bislang größten Erfolge waren die Singles There's No Other Way (1991), Girls And Boys (1994), Country House (1995), Beetlebum, Song 2 (1997) und Coffee & TV (1999) sowie die Alben Parklife, Blur und 13. Ihr expliziter Bezug auf die britische Musiktradition (Kinks, Beatles) und ihre klar formulierte Ablehnung der in den frühen 1990er Jahren vorherrschenden US-amerikanischen Rockmusik (Grunge) sorgten dafür, dass sie von der Musikpresse zu den Schöpfern des modernen Britpop ausgerufen wurden. Doch mit ihrem fünften und sechsten Studioalben schlug die Gruppe einen völlig neuen Weg ein. Sie verzichteten auf die Bläserarrangements, forcierten die rockigen Elemente und wechselten schließlich den Produzenten. Statt ihres langjährigen Weggefährten Stephen Street saß nun der ursprünglich aus dem Bereich der elektronischen Musik stammende William Orbit am Mischpult, der schon auf ihrer Doppel-EP Bustin' & Dronin' einen Remix von Movin' On beigesteuert hatte. Mit dem auch in den USA erfolgreichen Song 2 schafften sie den internationalen Durchbruch, nachdem sich ihr Erfolg zuvor hauptsächlich auf Großbritannien beschränkt hatte. Sie sind bekannt dafür, mit musikalischen Stilrichtungen zu experimentieren und ihre Anhänger mit jedem neuen Album zu überraschen.
Noch während der Aufnahmen zu Think Tank verließ Leadgitarrist Graham Coxon die Gruppe 2002 aufgrund künstlerischer Differenzen. Seine Mitwirkung an dem Album beschränkt sich auf das letzte Stück (Battery In Your Leg). Bereits im Januar 2007 ließ Bassist Alex James verlauten, dass die Chancen für eine Reunion relativ gut stünden, auch wenn bisher noch keine Zusagen vorhanden seien.[1]
Ende 2008 kündigte die Band dann zwei Reunion-Konzerte in der Besetzung mit Graham Coxon im Londoner Hyde Park an.[2][3] Die Auftritte fanden am 2. und 3. Juli 2009 statt.
2010 erscheint in den Kinos die Dokumentation No Distance Left To Run. Schon im Trailer, der auf ihrer Homepage (www.blur.co.uk) zu sehen ist, lassen die Mitglieder der Band durchscheinen, dass für sie die Zeiten mit Blur vorbei wären. Dennoch ist bisher von einer endgültigen Auflösung nicht die Rede.
Weitere Projekte [Bearbeiten]
Sänger Damon Albarn ist zudem der Kopf der Gorillaz, die bisher drei weltweit erfolgreiche Studio-LPs herausbrachten : Gorillaz (2001), Demon Days (2005) und Plastic Beach (2010). Ein weiteres Projekt ist die transafrikanische Kooperation Mali Music, die 2002 zu einer Plattenproduktion führte und Albarn auch in der Folgezeit beschäftigte. Im Januar 2007 veröffentlichte er zusammen mit dem Drummer Tony Allen, Paul Simonon (ehemals Bassist bei The Clash) und dem ehemaligen The-Verve-Gitarristen Simon Tong ein gemeinsames Album unter den Namen The Good, the Bad & the Queen. Am 28. Juni 2007 wurde beim Manchester International Festival seine erste Oper Monkey: Journey to the West uraufgeführt.
Graham Coxon veröffentlicht seit 1998 Soloalben auf seinem Indielabel Transcopic (seit 2002 vertrieben über Parlophone/EMI). Die sieben bisher erschienenen Alben sind: The Sky Is Too High (1998), The Golden D (2000), Crow Sit on Blood Tree (2001), The Kiss of Morning (2002), Happiness in Magazines (2004), Love Travels at Illegal Speeds (2006) und The Spinning Top (2009). Des Weiteren ist Coxon seit 2009 unregelmäßiger Bestandteil der Solo-Auftritte von Pete Doherty und begleitet diesen an der Gitarre.
Alex James war an den kurzlebigen Gruppen Me Me Me und Fat Les beteiligt. Me Me Me, die aus James, dem The Lilac Time-Sänger Stephen Duffy, Justin Welch (Elastica) und Charlie Bloor bestanden, veröffentlichten im Jahre 1996 eine UK-Top-20-Single (Hanging Around). Fat Les wiederum war ein Projekt, an dem James, der kontroverse Künstler Damien Hirst – ein alter Kommilitone der Blur-Bandmitglieder – und der Schauspieler Keith Allen mitwirkten. Ihre Single Vindaloo erreichte 1998 Platz 2 der britischen Charts. James' neuestes Projekt heißt WigWam.
Dave Rowntree ist seit 2006 Mitglied bei The Ailerons und nennt die Computergrafik-Firma Nanomation sein Eigen. Seit einigen Jahren engagiert er sich in der Londoner Lokalpolitik für die Labour Party. Bei der Kommunalwahl im Mai 2007 kandidierte er in seinem Heimatbezirk Westminster für Labour und belegte in dem traditionell konservativen Wahlkreis Marylebone High Street den dritten Platz hinter den Kandidaten der konservativen Tories und der Liberaldemokraten.
Diskografie [Bearbeiten]
Alben [Bearbeiten]
1991: Leisure
1993: Modern Life Is Rubbish
1994: Parklife
1995: The Great Escape
1997: Blur
1999: 13
2000: Blur: The Best Of
2003: Think Tank
2009: Midlife: A Beginner's Guide To Blur (Best Of, UK:20)
Singles [Bearbeiten]
Erscheinungsdatum Titel Album
Oktober 1990 She's So High Leisure
April 1991 There's No Other Way Leisure
Juli 1991 Bang Leisure
März 1992 Popscene -
April 1993 For Tomorrow Modern Life Is Rubbish
Juni 1993 Chemical World Modern Life Is Rubbish
Oktober 1993 Sunday Sunday Modern Life Is Rubbish
März 1994, April 2009 Girls & Boys Parklife
Mai 1994 To the End Parklife
August 1994 Parklife Parklife
November 1994 End of a Century Parklife
August 1995 Country House The Great Escape
November 1995 The Universal The Great Escape
Februar 1996 Stereotypes The Great Escape
April 1996 Charmless Man The Great Escape
Januar 1997 Beetlebum Blur
April 1997 Song 2 Blur
Juni 1997 On Your Own Blur
September 1997 M.O.R. Blur
Februar 1999 Tender 13
Juni 1999 Coffee & TV 13
November 1999 No Distance Left to Run 13
Oktober 2000 Music Is My Radar Best Of
April 2003 Out of Time Think Tank
Juli 2003 Crazy Beat Think Tank
Oktober 2003 Good Song Think Tank
Sonstige Veröffentlichungen [Bearbeiten]
1991: High Cool (Easy Listening Mix) (auf The Food Xmas Party 1991)
1992: Maggie May (auf NME: Ruby Trax)
1992: Popscene (auf keiner LP enthaltene Single)
1992: The Wassailing Song (auf keiner LP enthaltene 7"-Single)
1993: Substitute (auf WHO covers who tribute album)
1993: Oliver's Army – Elvis Costello cover (auf Peace Together Sampler)
1993: Advert – Mark Goodier's BBC Session (auf Five Alive Take Two – given away with Melody Maker)
1994: The Special Collectors Edition (Japanische B-Seiten-Zusammenstellung)
1995: Eine Kleine Lift Musik (auf The Help Album)
1996: Damon Albarn – Closet Romantic (auf Trainspotting O.S.T.)
1996: Live at the Budokan (Doppel-CD)
1998: Bustin' + Dronin (Doppel-EP)
1998: Cowboy Song (auf Dead Man On Campus o.s.t.)
1999: Song 2 – Live on KNDD 107.7 The End (auf End Sessions)
1999: 10 Year Anniversary Box Set (22 CD-Singles mit allen Extratracks 1989-1999)
2000: Music Is My Radar (Single zur Best-Of-Compilation)
2002: Don't Bomb When You're The Bomb (auf keiner LP enthaltene 7"-Single)
2002: Waterloo Sunset by Ray Davies & Damon Albarn (auf This Is Where I Belong – The Songs Of Ray Davies & The Kinks)
2002: Girls & Boys – a special mash-up mix (auf 2 Many DJ's – As Heard On Radio Soulwax Pt. 3)
2003: Money Makes Me Crazy – Deepest Darkest Devon Mix (auf Benicassim 2003 Sampler)
2003: The Observer Exclusive: Blur
2004: Put It Back Together Feat. Damon Albarn (auf Fatboy Slim – Palookaville)
2007: Feel Free Feat. Damon Albarn (auf Kano – London Town)
2007: Paul Weller – This Old Town (Feat. Graham Coxon)
2009: Saturday Comes Slow Feat. Damon Albarn (auf Massive Attack – Heligoland)
2009: Blur Live 2009 (CD lag der Zeitschrift Sunday Times bei)
2009: All the People... Blur: Live at Hyde Park
Fan Club Singles [Bearbeiten]
1996: Death Of A Party
1997: I Love Her
1998: Close
2000: Sing (To Me)
2001: B-Sides Gig EP
2002: Won't Do It/Come Together
2003: Colours
2005: Some Glad Morning
Kollaborationen [Bearbeiten]
1994: Girls and Boys auf der Pet Shop Boys Single Paninaro
1998: Massive Attack – Angel (Blur Remix by Damon Albarn & Graham Coxon)
2001: Kissin' Time auf Marianne Faithful – Kissin' Time
DVD/VHS (offiziell) [Bearbeiten]
1993: Starshaped
1995: Showtime
1999: No Distance Left To Run (The Making Of)
2000: Blur: The Best Of
Literatur [Bearbeiten]
Paul Lester: Blur. the illustrated story. A Melody Maker Book. Pyramid, 1995, ISBN 0600586898.
Linda Holorny: Blur. an illustrated biography. Omnibus Press, 1996, ISBN 0711955034.
Martin Roach: Blur: The Whole Story. Omnibus Press, 1996, ISBN 0711957010.
Stuart Maconie: Blur: 3862 Days. The Official History. Virgin, London 1999, ISBN 0753502879.
Stuart Maconie: Blur – 3862 Tage. Die offizielle Chronik. Übersetzt von Kirsten Borchardt, Hannibal, 2000, ISBN 3-85445-176-8.
Alex James: Bit of a Blur. The official Autobiography of Alex James. 2007, ISBN 978-0316027588.
David Nolan, Martin Roach: Damon Albarn: Blur, the Gorillaz and other fables. Independent Music Press, 2007, ISBN 978-0955282287.
R. M. Clavier: Damon Albarn Unheard: The Story (Memorabilia Travel). Melodic Productions, 2007, ISBN 978-0955667503.
Weblinks [Bearbeiten]
Website von Blur (englisch)
Blur bei Discogs (englisch)
Blur bei laut.de
Einzelnachweise [Bearbeiten]
↑ Blur reunion gets closer. Is Graham Coxon finally ready to return to the fold? In: New Musical Express, 7. Januar 2007.
↑ Blur will play a live show in Hyde Park in Summer 2009
↑ Blur add 2nd show
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Blur“
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