Zu den vielen Dingen, die ich in der Wohnung ändern werde, gehören die Toilettenschüsseln. Die sind nicht nur zu niedrig, sondern auch schreiend weiß, was sich unangenehm mit dem gelblichen Naturstein beißt, und zudem ist die Qualität des Porzellans eine minderwertige, wie mir die Häufigkeit meines Griffes zur Toilettenbürste beweist. Denn es finden sich nach jedem Stuhlgang unschöne Inkrustierungen, welche mich doppelt unangenehm berühren, da sie mich an mein langjähriges Reizdarmsyndrom gemahnen, das in einer langen und fruchtlosen Folge von Arztbesuchen erst spät, nach bangem Ausschluß von allerlei echten Unerfreulichkeiten erst spät diagnostiziert worden ist. Der behandelnde Gastroenterologe, den ich in all meiner Ungeformtheit aufgesucht hatte, meinte damals zu mir: »Die Definitionen von perfektem Stuhl sind changierend; ein Buschmann in der Kalahari etwa mag vielleicht in seinem ganzen Leben keine festen Haufen gesehen haben...« Ich danke schön, um das Sehen geht es mir eigentlich weniger. Jedenfalls bin ich dieses ganze im wahrsten Sinne Geschiss mit den Schüsseln ziemlich leid und weiß auch aus unzähligen Häusern, daß es anders geht. Und damit meine ich ein hochwertiges Porzellan, gewissermaßen mit einer Art Lotuseffekt und einer druckvoll–effektiven Spülung, die Keramik muß keinesfalls eine dieser gruseligen Präventivfarben haben, stuhlbraun, tannengrün, senfgelb oder querelleblau etwa, vor allem die 70er haben uns ja Kloschüsseln von zeitloser Häßlichkeit beschert: Ein schlichtes Travertin oder gebrochene Eierschale täte es da völlig.
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