Die Ratten verlasse das s(t)inkende Schiff
aus:
http://www.netzeitung.de/spezial/sozialreformen/306700.html
Wegen zu geringer Beteiligung an den bundesweiten Protestaktionen gegen Hartz IV wollen einige der Organisatoren nicht weiter zu Montagsdemos aufrufen. Am Montag demonstrierten auch in den einstigen Hochburgen nur wenige tausend.
Rund drei Monate vor dem geplanten Start von Hartz IV ist der Protest gegen die Arbeitsmarktreform deutlich schwächer als zum Auftakt der so genannten Montagsdemonstrationen. Am Montag kamen zu den Protestmärschen selbst in den Städten, die bisher als Hochburgen des Widerstands gegen Hartz IV galten, nur ein Bruchteil derer, die am Anfang dabei gewesen waren: In Leipzig, Magdeburg und Berlin zählte die Polizei wenige tausend Demonstranten.
In Berlin kamen demnach zu zwei Demonstrationszügen insgesamt rund 1600 Menschen, in Magdeburg etwa 1200 und in Leipzig 1000. In Zwickau versammelten sich laut Polizei rund 1200, in Dresden und Chemnitz jeweils rund 500 Menschen.
In Halle protestierten laut der Polizei 1000 Hartz-IV-Gegner, und in Dessau waren es rund 350 Demonstranten. In Gera gingen 600, in Nordhausen rund 500 Menschen aus Protest auf die Straße. In Jena wurden 200, in Weimar 150 Demonstranten gezählt.
Attac will nicht mehr
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac will die Konsequenz aus der geringen Beteiligung ziehen. Laut einem Bericht des «Tagesspiegel» vom Dienstag, wollen die Attac-Mitglieder nach der für kommenden Samstag geplanten Großkundgebung in Berlin nicht mehr zu Montagsdemonstrationen aufzurufen. «Wir müssen weg von der Fixierung auf die Montagsdemos.
Der Westen hat nicht reagiert, der Funke ist nicht übergesprungen», wird Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis zitiert. Der Osten werde nun «alleine nichts erreichen mit diesen Demos».
Sozialforum Leipzig überlegt neu
Auch das Sozialforum Leipzig überlegt angesichts der schwindenden Zahl von Teilnehmern über andere Formen des Protestes nach. «Wir wollen die Menschen schließlich nicht in Demonstrationen verschleißen», sagte Organisator Roger Schaumberg. Er gehe alleredings davon aus, dass die Proteste wieder mehr Zulauf bekommen würden, wenn Hartz IV im Januar umgesetzt werde und die Menschen ihre ersten wirklichen Erfahrungen mit den Neuregelungen gemacht hätten.
In der vergangenen Woche hatte bereits die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Teilnahme an den Demonstrationen in Berlin abgesagt.
Na dann Tschüss Leipzig, Tschüss Montagsdemos und herzlich wilkommen HartzIV
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