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Schmidt schrieb am 17.1. 2016 um 23:30:23 Uhr über

Körpereinsatz

Nachtischschublade. Manchmal ist Klavierspielen schon voller Körpereinsatz. Manchmal duschen. Essen holen mit dem Rucksack. Geschirr abwaschen. Wohin bist Du, meine alte Energie, meine Unrast, dich spüre ich noch, aber Du treibst mich zu nichts mehr. Klug reden. Über dies, das. Wozu. Brummen wir uns an. Stehen wir wie die Pferde im Raum und hängen die Schultern einfach nur aus. Wagen wir einen Tanzschritt. Lassen wir Swing laufen im Radio. Gehen wir Hand in Hand, stoßen und weg und gehen eigene kleine Wege, finden wieder zueinander, auf das nichts Unechtes dazwischen kommt. Die Lust auf Fleisch. Ewig versinken wollen, sich vergraben im Geruch des Anderen. Ein Hund sein zu dürfen, eine Katze. Das Wochenende war wie ein Wachtraum. Das Liegen in der letzten Nacht wie im Klartraum, ich hatte Freunde. Ich hatte Freunde und die redeten mit mir. Das ist der Wahnsinn. Und dumm waren die auch nicht. Wie bloß sich arrangieren mit all jenen Welttheorien die es zu bekämpfen gilt wenn man nur in Frieden sein will und Schauspieler ist. Suzi voeulait aller danser. Kein leicht notiertes Stück das Mut und voranpreschen erfordert. Ich bin so unterschiedlich begabt je nach Tages und Nachtzeit. Ich möchte nur noch dichten, aber schönes nicht böses, mir gefallen schöne Worte einfach besser. Nichts ist bewiesen. Alles kann sein. Fächle mir den Wind der Freiheit zu. Ihr wart die Aufständischen. Ihr habt etwas durchgemacht das wir so nicht kennen. Ihr habt eure eigene Sprache entwickelt die neben dem Feind gesprochen werden kann ohne das der Feind euch erkennt. Ihr habt meine Träume erlebt. Klar, das wollt ihr nicht mehr. Nicht mehr so jedenfalls. Ich wollte eine sichere Anstellung um mir keine Gedanken mehr zu machen. Egal wo. Doch ich würde mich nicht verkaufen bei Betrügern. Ich möchte das zarte Pflänzchen Wahrheit das so selten ans Licht kommt schützen und hegen und pflegen. Doch ich bin sehr müde ohne schlafen zu können. Seit Jahren denke ich, ich bin am Ende, morgen wird etwas geschehen, und alles bleibt wie es ist. Ich quäle mich aus dem Bett. Ich schlucke den Flohsamen mit viel Wwasser. Ich warte auf den Schiss. Ich ziehe mich an. Ich laufe. Ich sammele Kippen auf. Wenn ich welche finde gehe ich mit einem Hochgefühl zu meinem Fernsehsessel. Doch all die Gedanken während des Laufens, wie schön doch nun der Sessel sei sind nur halb so wie gedacht, es sind nur irgendwelche winzigsten Momente wo sich plötzlich ein Lächeln mir auftut, über eine Assoziation die ich nie erwartet hätte, einen Satz im Film, eine Radiowort, ansonsten nehme ich nichts wirklich wahr und vergesse sofort, da ist ein Mensch, der redet mit Dir. Du hast Jemanden in der Leitung. Der interessiert sich für die Dinge die Du schreibst. Ich kann das nicht glauben. Doch vielleicht ist das so. Tausendmal will ich dich küssen. Sag tausendmal wäähh, aber sag auch, mach es nochmal.


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