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Pferdschaf schrieb am 21.2. 2011 um 03:25:24 Uhr über

Hühnerstall

Ich habe einen kleinen Hühnerstall, darin sitzen im Moment 4 Hühner und schlafen, drei sitzen oben und mein Lieblingshuhn muss unten sitzen, sonst hacken es die anderen Hühner. Mein Lieblingshuhn hat einen Schock seitdem der Dalmatiner (Stadthund) meiner Schwester da war und sein liebes Freundhuhn gekillt hat. Beide haben wir als Küken gekauft (1,50 Euro) und dann wurden sie hier im Haus mit der Wärmelampe grösser. Sie hingen sehr aneinander, hatten sie doch nur sich und blieben zu zweit im Umzugskarton ohne jede Rangordnung. Als sie herausflogen und in der Wohnung herumhüpften, mussten sie zu den 3 grossen Hühnern in den Gartenstall und dort ging es dann zur Sache bzw. an den Hühnerkragen. Mein Specialeffektmatrose konnte sich das gar nicht mitansehen und als die italienischen Kampfhühner, die zwar wirklich schick aussehen, aber dumm und legefaul sind, als sie anfingen sogar nach uns zu hacken, da trieb er ein italienisches Huhn in die Ecke vom Kackbrett und tock zog er ihm eins über. Das Huhn wieder zurück. Tock! Wieder musste das Huhn unsanft mit dem Kopf nicken, das ging so, man glaubt es kaum, an die 50 Mal hin und her, ehe das italienische Huhn aufgab und es sich anfassen liess ohne zu hacken. Für eine Hühnerstallgeschichte gar kein schlechtes Ende.
Würde ich in den Hühnerstall nochmals 20 Hühner geben, hackten sie sich bis zur Federlosigkeit, irgendwie würde es zwar gehen, aber ich müsste ihnen ständig irgendwelche Extra- Sachen bieten, damit sie in lethargischer Pose verbleiben und sich nur ja nicht die Augen aushackten. Ich würde ihnen eventuell sogar Hühnerpornos zeigen müssen, Hühneraktienpakete andrehen oder ihnen heimlich Abziehbildchen unters Stroh stecken, Orden und auch Hühnerpapiergeld an sie verteilen, damit sie sich ihr bei mir Futter kaufen können. Jeden Monat würde ich die 24 Hühner einen Hühnergedenklauf über die Wiese machen lassen, damit sie mal wieder so richtig schlaff auf dem Kackbrett hängen, obwohl sie sich doch am liebsten die Augen aushacken möchten. Und so könnte ich meine Hühner vielleicht halten, bis ich selber aufgeben müsste dieses unsinnige Hühnerbeschäftigungspiel, denn es beansprucht viel Zeit. Ich überlege also, wie ich die Hühner kleiner bekomme. Ich denke dabei an Cäsar und die alten Römer. Von vorne ein taktisches Manöver und von hinten erfolgt der Angriff. Ich kann sie nicht einfach um die Ecke bringen, denn meine Hühner haben angetrieben durch meine Spielchen nun ihrerseits selbst wieder eigenständige Spiele erdacht, sie haben eine Hühnergewerkschaft gegründet, Gnadenhofforderungen , Hühnerrente beantragt und wollen nun ständig von mir wissen wie die Dividenten diese Woche stehen, denn sie lesen nun auch Hühnerzeitung, täglich lesen sie sie.
Fehlt nur noch, das ich die Eier für sie legen soll, denke ich, und schreite zur Tat wie Cäser gegen seine aufständigen Rebellen. Ich habe 2 Möglichkeiten, die sanfte oder die harte Tour.
Ich entscheide mich für die sanfte und verschenke die 20 Hühner. Das ist sehr leicht, ich annonciere in der Zeitung: Zwanzig wohlgenährte Hühner zu verschenken ! Nach einem Tag habe ich gleich mehrere Bewerberangebote, die wollen mir alle gleich noch ein bischen Geld geben und ich bin so froh ! Wer versucht die Oma an einen Gnadenhof weiterzuvermitteln, mit Umschreibungen wie:
»Alte betagte Frau in liebevolle Hände abzugeben!«, dann meldet sich keine Sau und wenn sich eine meldet, wollen die noch Geld für die Oma, weil die Krankenkassenusschlachtung und das Ableben der Person, das sei so teuer sagen sie ! Hilfe, Hilfe, ich bin im Irrenhaus ! Nein, das sind sie nicht, sie wüssten sonst davon !
Wenn ich als Regierung mir meine Hühner so angucke, und mir das alles hier zuviel wird mit diesen blöden Hühnern und den Spielen, an die ich sie zu sehr gewöhnt habe, dann kann ich doch den Metzger rufen, der macht die Drecksarbeit für mich. Hühner die sich nicht weitervermitteln lassen, die man nicht mal essen kann, denen gebe ich zu verstehen, das drastische Massnahmen getroffen werden müssen. Nach der Römertaktik schiesse ich ein Loch ins All und schimpfe meine Hühner dafür aus und von hinten greife ich an, ich spritze ihre Hünerkükken und mache gleichzeitig Gesundheitswerbung dafür, ich vermenge ihr Futter mit Gift und bestrahle sie dafür in Bestrahlungsanstalten. Labortechnisch züchte ich ihnen einen Killervirus, in ihre Zeitungen aber drucke ich, Spendeneinrichtungen, Vorsorgeuntersuchungen (beispielsweise dürfen nun alle Hühnerärzte Hühnerbrüstchen begrapschen und ich gebe diesem, für Hühnerärzte sicher angenehmen Sport den Namen Mammographie) Und so ging das dan ein paar Jahrzehnte, irgendwann merkten die Hühner, das ich sie wie Vieh behandelt habe und sie stellten fragwürdige Behauptungen an. Sie riefen mir sogar auf offener Strasse zu: Wir wollen deine Spritzen und den Frass nicht mehr !
Das war ein ernstes Problem, denn die Hühner wurden immer klüger und dachten sich komische Sachen für mich aus, so zum Beispiel wollten sie soziale Gerechtigkeit und dabei war das eigentlich mal mein Viehzeug, stellt euch das mal vor.
Zudem war ich eigentlich ein Mörder, ich der ich über sie geherrscht habe und die Hühner begannen das langsam zu verstehen. Es blieben mir nur 2 Möglichkeiten.
Und morgen werde ich meiner Regierung einmal erklären, wie man ein Volk legal reduzieren kann, wenn es den Hühnerstall plötzlich zu voll hat, so ganz ohne heimlichen Holocaust und Römertaktik.
Das wird kein spannendes Abenteuer, aber ich werde mir trotzdem, wie immer, Mühe dabei geben.









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