Als ich am frühen Abend etwas zu Abel geschrieben habe, fiel mir auf, daß Evariste Galois noch kein eigenes Stichwort hat. Das sollte sich ändern, denn dieser junge Mann ist nur nicht der Begründer der Gruppentheorie, sondern hatte ein ebenso kurzes wie ereignisreiches Leben. Mit Mathematik befaßte er sich wohl überhaupt erst mit 15 Jahren, stieg dann aber als Genie, das er war, so gründlich in die Materie ein, daß er schon bald in seinerzeit weitgehend unerforschtes Gebiet vorstieß. Doch seine Arbeiten blieben unbeachtet, wurden zum Teil sogar verschlampt, und so gab er seine mathematischen Anstrengungen verbittert so ziemlich auf und tat sich statt dessen als leidenschaftlicher Republikaner hervor, was ihn ins Gefängnis führte. Mit 20 Jahren wurde er schließlich bei einem Duell tödlich verwundet, es ging wohl um die Beziehung zu einer Frau, auch wenn immer wieder vermutet worden ist, das Duell sei von der Geheimpolizei inszeniert worden - vermutlich wird sich nicht mehr eindeutig klären lassen, ob etwas an dieser These dran ist oder es sich nur um eine der handelsüblichen Verschwörungstheorien handelt. Da Galois aber um seine schlechten Chancen, das Duell zu überleben, wußte, faßte er seine wichtigsten Erkenntnisse wohl in einem Brief an einem Freund zusammen. Die Theorie, die er hinterließ, wurde erst Jahrzehnte später richtig verstanden. Auf anderen Seiten steht das alles sicherlich viel genauer und fundierter, aber ich wollte nicht einfach etwas kopieren, wie es gewisse andere Leute zu tun pflegen, sondern lieber mit eigenen Worten ein wenig Interesse am französischen Mathematiker wecken.