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Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:37:46 Uhr über

Freigeld

3) Gedanken über nicht hinterziehbare Steuern!

Gleich eingangs wollen wir feststellen, daß es nur sehr wenig nicht hinterziehbare Steuern gibt. Die bedeutenste davon ist die Steuer auf Grund und Realitäten.

Diese Steuer kann aber auch sehr stark reduziert werden, wenn durch verschiedene Methoden, die Bemessungsgrundlage (meistens der Schätzwert) verringert wird.

Wenn man z.B einen Grund oder ein Haus offiziell für die Hälfte seines Wertes kauft und die andere Hälfte schwarz zahlt, wird es dem Finanzamt schwer fallen eine höhere Schätzung zu machen..

Aber es sind hier beiden Parteien Grenzen auferlegt. Wenn der Grundeigentümer den Preis seines Besitzes allzu niedrig angibt, könnte er bei einer eventuellen Enteignung diesen Preis akzeptieren müssen und nicht jedermann kann dann die Regierung stürzen, wie es in den Bananenrepubliken immer wieder passiert, wenn brachliegendes Land enteignet werden sollte und nur der Preis dafür gezahlt worden wäre, für den der Grundeigentümer vorher Steuern bezahlt hatte.

Oder wenn wie im späten Mittelalter in Europa jedes Dach hoch besteuert würde. Die Leute rissen damals deshalb viele Dächer ab und wir können nun die dadurch verursachten Ruinen bewundern.

Oder, wie früher in China, wo die Pachtbauern immer dann, wenn die Feudalherren ihre Forderungen gar zu hoch schraubten ihren Anbau einschränkten. Endresultat war dann eine Hungersnot und die weniger gewordenen Bauern konnten dann für einige Zeit wieder mit niedrigeren Abgaben rechnen.

Eine Kopfsteuer, die an sich auch nicht hinterzogen werden könnte, setzte sich niemals für längere Zeit durch.

Die Lohnsteuer, die heute einem Lohnempfänger gleich abgezogen wird, ist auch nicht hinterziehbar,da muß jemand schon in die Schwarzarbeit ausweichen. Das kann man von der Einkommensteuer nicht behaupten . Da kann man nur das Einkommen, das direkt oder indirekt beweisbar ist, nicht hinterziehen und natürlich eines das vom Staat kommt.

Bei allen anderen Steuern, wie Umsatzsteuern verschiedenster Art, gewinnbedingte Einkommensteuer, Kapitalsteuern, Gewerbesteuern ist der Staat auf den guten Willen und die Ehrlichkeit der Steuerzahler angewiesen und die wird aus Eigeninteresse immer kleiner je höher die Belastung ist. Deshalb werden die wirklich großen Einkommen prozentuell am geringsten versteuert. Die multinationalen Firmen zahlen meistens gar keine Steuern oder gerade so viel, wie sie auf der anderen Seite durch Subventionen oder überpreiste Lieferungen an den Staat wieder zurückbekommen. Sie erpressen Steuerkonzessionen und Subventionen von den meist ahnungslosen Politikern, weil sie angeblich Arbeitsplätze schaffen. Einzig und allein bei der Ausbeutung von Bodenschätzen sind ihnen manchmal Grenzen gesetzt und sie müssen Schutzgeld an die jeweils herrschende Politiker- clique abliefern. Wieviel die Allgemeinheit davon sieht, ist eine andere Frage..

Selbst kleinere Exporteure oder Importeure brauchen nie einen Gewinn abwerfen. Es ist doch ein Kinderspiel Kosten und Erträge für das Steueramt so zu frisieren, daß nie ein Gewinn erziehlt wird.

Das Ausmaß der Schattenwirtschaft ist je nach Land und Mentalität der Wirtschaftstreibenden verschieden. Wahrscheinlich liegt in Europa Italien da im Spitzenfeld und es ist zweifelhaft ob dort die normale Wirtschaft das Ausmaß der Schattenwirtschaft erreicht. Viele anderen Länder sind aber mitten in einer Aufholjagd und das Ausmaß der Korruption, der Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit wird weltweit immer größer.

Schätzungen, die aber meist von blauäugigen Wirtschaftswissenschaftlern kommen liegen selbst bei einem Land wie Canada, das wie die meisten angelsächsischen Länder das geringste Ausmaß an Steuerhinterziehung vorweisen kann bei 20 %. Bei den Kriterien für den EURO wird das auch in vielen Ländern, wie in Frankreich, Italien und Österreich mit berechnet. Das ist nicht einmal kreative Buchhaltung sondern einfache Einschätzung der Realität.

Länder wie Indonesien oder Mexico samt allen anderen afrikanischen und süd- und mittelamerikanischen Staaten nebst den asiatischen Ländern sind in Bezug Korruption und Schattenwirtschaft sicherlich nicht besser als Italien.

Gerade ist wieder einmal eine der größten Betrugsaffären in Indonesien aufgeflogen, wobei das Ausmaß der staatlichen Korruption sagenhafte Ausmaße angenommen hatte. Bre-X!

4) Wer aber ist schuld an all dem?

Es sind all die Leute, die sich einbilden, daß man etwas ohne Arbeit bekommen kann. Sie investieren ihr Geld in etwas von dem sie keine Ahnung haben und werden dadurch von den großen Betrügern immer wieder hineingelegt. Wenn von denen einer einmal den richtigen Moment zum Absprung versäumt hat, weil er zu gierig gewesen war, kann es schon manchmal passieren, daß einer erwischt wird. Meistens sind aber zumindestens seine Mitverschwörer schon ausgestiegen, nachdem sie ihr Schäfchen ins Trockene gebracht haben.

Dieselbe psychologisch äußerst wirksame Methode wird auch von den Politikern angewandt. Sie versprechen den Leuten alles mögliche ohne jemals zu erwähnen, wer dafür bezahlen soll. Wenn es schon einmal erwähnt wird, dann sind es die »Reichen« die dafür besteuert werden sollen. Diese Reichen pfeifen ihnen aber etwas und am Ende sind die, die auf die Versprechen der Politiker hereingefallen sind, ihre Freiheit los und dürfen die aufgeblähte Masse einer »neuen Klasse« von Bürokraten erhalten.

Diese neue Klasse schützt ihre Vorrechte notfalls auch mit Gewalt und es können, wie in der Sovjetunion, Generationen darunter leiden. Dabei ist der Unterschied zu den »freien« Ländern mit noch nicht völlig entwickelter Staatswirtschaft nur graduell und nicht prinzipiell . Was dort das allumfassende Staatsmonopol seinen Nutznießern bringt ist ein bescheidener Bruchteil dessen, was das Geld und Bodenmonopol den Nutznießern in einer gemischten Wirtschaft bringt.

Mit Sklaven in einem Staatsmonopol ist die Produktivität nämlich viel niedriger als in einem Mischsystem, wo die Leute noch glauben, daß sie für sich selber arbeiten.








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