schlug
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der akt des schlagens oder versohlens hat in meine leben keinen konkreten platz. ich habe keine bestimmte art von körperlicher gewaltanwendung in meinem leben erfahren, weder im sport, noch sonstwo. ich sehe dies nicht als ein defizit; diejenigen, die erfahrungen damit haben, nennen es mannmachend oder solche wie mich in ihrer begrifflichkeit weicheier (und man mag noch intelligentere und tiefgründigere dinge finden, die sich aufzeigen lassen).
hinzu kommt noch, dass mein körper sich nie in einer extremsituation befindet. zugegebenermaßen wurde auch er geboren, also gleichsam gewaltsam aus der mutter gepresst, aber dies ist eine - wenn man so will - allen menschen gleiche sache.
ich war bis jetzt einmal im krankenhaus, da wurde mir eine zecke entfernt, ich war vielleicht 8. ich bin einmal mit dem fahrrad gegen einen pfahl gefahren, da musste eine wunde am kopf genäht werden. und ein paarmal (vor 4-5 jahren) wurde ich am zeh operiert, bei dem wildes fleisch wucherte. doch noch nie musste mein körper eine überartige physische belastung ertragen; immer habe ich innerhalb der grenzen des normalen gelassen. auch drogen, härte durch arbeit oder sport oder übermäßiger alkoholgenuss kamen ihm nicht zu gute oder zu schlechte.
deshalb sind es wörter wie versohlen oder schlug oder körperlicher schmerz die mir so direkt schwer über die zunge gehen, weil diese dinge einen äußerst geringen teil in meinem leben einnehmen. die zivilisation hat mich schließlich davor bewahrt, allzeit wie ein tier flüchten zu müssen und jederzeit vor dem drohendem tod zu stehen. es kann mir also gestohlen bleiben, diese grund- oder extremerfahrungen, wie man es sieht.
in einem recht schlechten beitrag schrieb ich mein körper sei nur ein vehikel, und das ist er tatsächlich. eine unvollkommene ausdrucksform des ichs. aus der man etwas machen könnte, was aber nicht in meinem interesse liegt.