Zahnärztinnen
Bewertung: 2 Punkt(e)Vorgestern war ich bei einer neuen Zahnärztin: sie ist (vermutlich) unter 30, rothaarig und geht für ein Lächeln in den Keller. Ich dachte also, nun ist es aus (ausschließlich der letzten Eigenschaft wegen). Dann führte sie eine Betäubung durch und zwar, wie sich später herausstellte, eine sehr effiziente. Anschließend bohrte und feilte sie an einer Karies herum und erstellte eine Füllung. Ich habe dann später mit nachlassender Betäubung die Füllung durch Kauversuche und Abtasten mit der Zunge geprüft und was soll ich sagen: Es ist zweifellos ein großes Werk, das sie da an mir vollbracht hat. Ich führe ihre sensible Kunstfertigkeit auf ihre Jugend und die Geduld am Beginn ihrer Karriere zurück. Wenn diese Eigenschaften in 10 Jahren langsam schwinden, ist zu befürchten, dass das unter ihrem humorlosem Ernst liegende schlummernde Gewaltpotential zur Entfaltung kommt (»Anästhetica sind teuer: muss das sein?«, »Herrgott, der nächste Patient wartet schon«, »Stellen Sie sich nicht so an!«, »Ich hasse meinen Beruf«). Vielleicht sollte ich schon jetzt einen Wechsel in Erwägung ziehen, bevor sich die Abgründe auftun und die Höllenfahrt beginnt.