Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Volksgefängnis«
alwaysultra schrieb am 19.9. 2000 um 14:09:18 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Doch jetzt ist es vorbei: Die unbeschwerten hundert Tage Heimaturlaub sind um, alle Insassen sind wieder auf freiem Fuß, Big Brother schließt die Stalltür. Feierabend. Und nun? Was sollen wir denn nur machen, ohne unsere täglich vorgeschnittene Portion passiven Alltag? Müssen wir uns jetzt etwa wieder selber langweilen? Oder jeden Abend auf der Toilette in den Spiegel sprechen, wie schön unser Tag war und wen aus unserer Familie wir für den Auszug nominieren möchten? Die Angst im Unterbewusstsein, eines Tages plötzlich aus dem Nichts die Stimme von Percy Hoven zu vernehmen, der einem sagt, man müsse sofort das Haus verlassen, werden viele Zuschauer ohnehin nie wieder loswerden. Auf jeden Fall ist es sicherer, immer einen gepackten Alu-Koffer in der Schleuse stehen zu haben.
Ach, es war schon eine wunderschöne Zeit, diese drei Monate in der großen Bruderschaft. So viele Sternstunden des Fernsehens wurden dem Publikum geschenkt, Momente, die man nie vergisst. Wie Verona Feldbusch ankam zum Beispiel. Oder die 19 Wiederholungen davon. Und wie mit dem Kran ihr ballongeschmücktes VIP-Scheißhaus in den Garten gehebelt wurde. Und wie Verona am Küchentisch saß und redete. Und wie sie auf dem Sofa saß und redete. Oder beim Reden in der Küche stand. Und dann waren da noch diese vielen anderen tollen Gespräche mit den Bewohnern in der Küche und am Tisch und auf dem Sofa und so. Oft saßen sie auch einfach nur so da und redeten. Meist kam es einem vor, als hätte ein durchgekokster RTL-Redakteur mit schwer vermittelbaren Laiendarstellern den neuen Ikea-Katalog verfilmt.
Auf jeden Fall war es eine supertolle Zeit mit super viel Spaß und super spannenden Erfahrungen, die jeder gemacht hat. Das war überhaupt das wichtigste. Erfahrungen machen… wie das so ist, den ganzen Tag am Küchentisch zu sitzen und zu reden zum Beispiel. Und sobald die Big Butze gesaugt, das Geld gezählt und Percy frisch mit Schleim betankt ist, können ja auch schon die nächsten freiwilligen Geiseln eingeschlossen werden. Dann spätestens kommt für unsere ehemaligen WG-Megastars auch die Erfahrung, von den Fans vergessen zu werden und den netten Leuten bei RTL II und Endemol plötzlich scheißegal zu sein. Das wird bestimmt auch noch mal super spannend.
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alwaysultra
alwaysultra schrieb am 20.12. 2001 um 17:14:16 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
AlwaysUltra
Seitdem hat er drei Leibwächter an seiner Seite, die bei dem Anschlag von 67 Terroristenkugeln förmlich durchsiebt werden. Schleyer wird aus dem Auto gerissen und schließlich auf Umwegen in eine Wohnung nach Erftstadt gebracht. In der Wohnung 115 dieses 15-stöckigen Hochhauses wird er in einem menschenunwürdigen Verschlag untergebracht, den die Entführer Volksgefängnis nennen: ein dreitüriger Wandschrank, 1,6 Meter breit, 2,5 Meter hoch und 0,7 Meter tief.
alwaysultra
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